Fitness-Tracker – Gesundheit to go?

Sie sind voll im Trend, versprechen viel und jeder will sie haben: Fitness-Tracker, auch bekannt als Fitnessarmband, Smartwatch oder Fitnessuhr. Doch was genau ist darunter zu verstehen? Was diese Geräte können und für wen sie sinnvoll sind, bringt Ihnen dieser Beitrag auf Heimtest-Schnelltests.de näher.

Schrittzähler, Fitnessarmbänder, Pulsuhren: Fitness-Tracker sind fester Bestandteil des Leistungs- und Breitensports geworden.

Schrittzähler, Fitnessarmbänder, Pulsuhren: Fitness-Tracker sind aus dem Leistungs- und Breitensport nicht mehr wegzudenken. – © Rosali Ziller

Übersicht

Bekannteste Vertreter der Fitness-Tracker sind Schrittzähler und Pulsuhren, unter Freizeitsportlern weitverbreitete Trainingshelfer. Mit zunehmender Miniaturisierung der Bauteile nehmen die Anwendungsmöglichkeiten der Smart-Devices zu, deren Funktionsvielfalt kaum noch Grenzen gesetzt sind.

So kann eine Smartwatch beispielsweise als Schrittzähler, Pulsuhr und Blutdruckmessgerät in einem fungieren, andere Geräte messen die Körper- und Hauttemperatur, Bewegungen, Blutsauerstoff und –sättigung und vieles mehr. Doch wer braucht das alles und wofür? Licht in das Begriffs- und Funktionsdickicht soll die folgende Übersicht bringen.

Was sind Fitness-Tracker?

Für den Begriff Fitness-Tracker, auch Health Wearables genannt, gibt es verschiedene deutsche Übersetzungen wie Fitnessuhr, Laufuhr, Gesundheitsmonitor oder Fitnessarmband. Doch die Geräte sind auch hierzulande unter den englischen Bezeichnungen Fitness-Tracker oder Smartwatch erhältlich. Es handelt sich um tragbare Gesundheits-Messgeräte.

Fitness-Tracker sind kleine Computersysteme, die direkt am Körper getragen werden. Sie können verschiedene gesundheitsrelevante Messungen ausführen. Dies ermöglicht die ununterbrochene Überwachung wichtiger Körperfunktionen wie Pulsfrequenz, Blutdruck oder Schrittzahl. Fitnessarmbänder können die Rolle eines persönlichen Gesundheitsassistenten übernehmen. Mit einer Fülle von Anwendungsmöglichkeiten erobern die tragbaren Gesundheitshelfer unseren Alltag.

Einsatzbeispiele für Fitness-Tracker

Ob als Trainingscoach, Abnehmhilfe oder Überwacher von Vitalfunktionen – Fitness-Uhren halten Einzug in viele Lebensbereiche. Bei Wandertouren zählen mobile Navigationshilfen mit integriertem Höhenmesser zum festen Bestandteil der Outdoor-Ausrüstung, sei es als multifunktionales Fitnessarmband, in Form einer Smartwatch mit GPS oder als Bestandteil atmungsaktiver Funktionskleidung.

Weitere Beispiele sind Fahrradcomputer, die mit Pulsmessgeräten oder anderen Wearable Devices interagieren und dadurch eine umfassende Überwachung von Körperfunktionen ermöglichen.
Wer gerade eine Diät macht, um sein Körperfett zu reduzieren, findet in Aktivitäts-Trackern mit Anzeige des Kalorienverbrauchs eine Kontrollmöglichkeit und Motivationshilfe.

Mobile Gesundheit braucht Hightech

Auf Knopfdruck kommt Hilfe: Sicherheit durch Bewegungs-Sensoren

Mobile Gesundheitsüberwachung gibt sturzgefährdeten Menschen Sicherheit: Auf Knopfdruck ruft der Fitness-Tracker Hilfe. – © Safetylink, SafetyLINK left, CC BY-SA 3.0

Möglich wird Wearable Computing, das Tragen von Messgeräten direkt am Körper, erst durch die Entwicklung immer kleinerer Bauteile. Hightech-Sensoren können entweder direkt auf der Haut getragen werden, beispielsweise bei Fitnessarmbändern oder Brustgurten, oder sie werden in die Kleidung eingenäht (sogenannte intelligente Kleidung).

Unterschieden werden Bewegungssensoren, Sensoren für Muskelaktivität sowie Elektroden zur Messung von Herzaktivität und Hirnströmen. Letztere kommen auch bei der Überwachung von Herz-Kreislauferkrankungen zum Einsatz, beispielsweise bei Bluthochdruck.

Bewegungssensoren

Bewegungssensoren leisten weit mehr als ein Schrittzähler. So registrieren beispielsweise spezielle Überwachungsgeräte die Bewegungsmuster ihres Trägers und erkennen, wenn der Anwender stürzt. In diesem Fall löst das Gerät automatisch einen Notruf aus.

Wer Schlafprobleme hat, kann mithilfe eines Fitness-Trackers seine Schlaf- und Bewegungsmuster überwachen und auf diese Weise Stress auslösende Situationen sowie mögliche Ursachen für Schlafstörungen erkennen.
Sportlern helfen die Bewegungssensoren der Fitness-Armbänder, ihr Training zu kontrollieren und zu optimieren.

Elektroden

Elektroden zur Messung der Herzaktivität werden in Fitness-Trackern genutzt, um Langzeit-EKGs durchzuführen. Herzrhythmusstörungen oder ein erhöhtes Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, können auf diese Weise erkannt werden.

Fitness-Tracker können außerdem Elektroden zur Messung von Hirnströmen und deren Umwandlung in Steuersignale nutzen, beispielsweise um Prothesen zu steuern. Menschen mit Handicaps können auf diese Weise mehr Selbstständigkeit und nicht zuletzt Lebensqualität gewinnen.

Weitere Sensoren, die in Fitness-Trackern genutzt werden, überwachen den Puls, den Blutsauerstoffgehalt oder den Blutdruck. Menschen mit chronischen Krankheiten wie Diabetes oder Stoffwechselstörungen profitieren von diesen Möglichkeiten. Durch die zielgerichtete Kombination unterschiedlicher Sensoren sind Fitness-Armbänder für eine Vielzahl spezieller Gesundheits-Anwendungen verfügbar.

Connected Health – Vernetzung gesundheitsbezogener Daten

Fitness-Tracker verbinden Körper und Technik in einem Netzwerk.

Fitness-Tracker verbinden Körper und Technik in einem Netzwerk, um den Gesundheitszustand zu überwachen. – © Jtel, Body Area Network, marked as public domain, more details on Wikimedia Commons

Doch nicht genug damit, dass Fitness-Tracker all diese Daten messen können – ihr größter Nutzen erschließt sich durch die Zusammenführung, Vernetzung und computergesteuerte Auswertung der Messergebnisse.

Zum einen können verschiedene Sensoren, die an unterschiedlichen Stellen des Körpers Daten erfassen, zu drahtlosen Netzwerken zusammengeschlossen werden. Diese Netzwerke werden WBAN (Wireless Body Area Network) genannt. Hautsensoren und in die Kleidung eingenähte Sensoren bilden durch die Vernetzung eine Funktionseinheit, mit der alle wichtigen Vitalfunktionen des menschlichen Körpers überwacht werden können.

Zum anderen können mit unterschiedlichen Geräten oder WBANs erfasste Daten über verschiedene Zugriffspunkte an externe Netzwerke weitergegeben werden. Solche Netzwerke werden als WSN (Wireless Sensor Network) bezeichnet.
Anwendungsbeispiel für ein WSN wäre ein Patient, der ein tragbares Gerät zur Schlafüberwachung, eine Laufuhr zum Sport und ein drittes Gerät, beispielsweise ein Blutdruckmessgerät, verwendet. Die Daten aller beteiligten Geräte werden über drahtlose Zugriffspunkte eines externen Netzwerks an einen Computer gesendet und dort ausgewertet. Auch die automatische Datenübertragung von Gesundheitsdaten an einen Arzt oder ein Krankenhaus funktioniert auf diese Weise.

Wer seine gesammelten Daten gleich unterwegs auswerten möchte, kann diverse Gesundheitsapps nutzen, die über das Handy mit den Messgeräten verbunden werden.

Welche Fitness-Tracker brauche ich wirklich?

Aktivitäts-Tracker, Entfernungsmesser, Geschwindigkeitsmesser, Höhenmesser, Neigungsmesser – das ist nur ein Ausschnitt der möglichen Funktionalität der kleinen Alleskönner. Doch welche Funktionen sind wirklich sinnvoll, was nur Spielerei? Um diese Frage für sich zu beantworten, ist es sinnvoll, zunächst den Einsatzzweck zu betrachten.

Wer mit technischer Hilfe abnehmen möchte, wird einen Aktivitätstracker mit Kalorienverbrauchsanzeige schätzen. Wer dagegen eine Navigationshilfe beim Bergsteigen braucht, ist mit einer Pulsuhr mit Höhenmesser gut beraten. Im Folgenden werden die häufigsten Einsatzbereiche von Fitness-Tracker näher betrachtet.

Fitness-Tracker-Einsatzzweck

In Bereich der Alltagsanwendungen hat die Sportelektronik schnell eine herausragende Position unter den Fitness-Trackern eingenommen. Fitnessarmbänder, Sportuhren und Fitnessarmbänder erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Unter passionierten Läufern sind Polar-Uhren mittlerweile Standard, die neusten Modelle der Fitnessarmbänder und Smartwatches gelten als Statussymbole. Wer ganz ohne Pulsuhr laufen geht, outet sich schon als unprofessionell.
Tragbare Messgeräte bieten mehr Funktionen als die meisten Freizeitsportler nutzen. Die Messung von Schritten, Distanz, Datum und Uhrzeit zählt zu den Grundfunktionen.

Auch der gute alte Fahrradcomputer kann heutzutage weit mehr als nur Kilometer zählen. Die als Fitness-Tracker bezeichneten Alleskönner messen Geschwindigkeit, Herz- und Trittfrequenz, liefern Informationen über das aktuelle Wetter, das Streckenprofil und helfen dank integriertem GPS auch noch bei der Navigation.

Was über die Grundfunktionen hinaus wünschenswert ist, hängt von den individuellen Bedürfnissen ab. Für Menschen mit Gewichtsproblemen könnte die zusätzliche Anzeige verbrauchter Kalorien noch von Interesse sein. Doch spätestens bei der integrierten Schlafanalyse- und Inaktivitätsmessfunktion darf die Frage gestellt werden, ob eine solche lückenlose Überwachung überhaupt sinnvoll und wünschenswert ist.

Wer also einen Begleiter beim Sport sucht, sollte sich vorab überlegen, welche Funktionen er oder sie wirklich nutzen wird und worauf eventuell zugunsten eines preiswerteren Modells verzichtet werden kann.

Intelligente Kleidung – Diagnostik zum Anziehen

Durch die fortschreitende Miniaturisierung von Sensoren, Elektroden, elektronischen Recheneinheiten und Prozessoren wird die sogenannte intelligente Kleidung (engl. Smart Clothes) für immer breitere Anwendergruppen verfügbar. Der Herzfrequenzmesser wird nicht mehr als Brustgurt getragen, sondern gleich in die Funktionsunterwäsche eingenäht. Das ist für Anwender wesentlich komfortabler und praktischer – Fitness-Tracker zum Anziehen, sozusagen, Selbstdiagnostik to go. Intelligente Unterwäsche kann sehr gut zur Gewinnung von Gesundheitsdaten genutzt werden. Alltagstauglich und bequem lassen sich kontinuierlich gesundheitsrelevante Daten sammeln und auswerten. Drahtlose Datenübertragung an die Gesundheitsapp auf dem Handy oder Software zur Auswertung am PC bieten zahlreiche Möglichkeiten für die Selbstdiagnose und kontinuierliche Überwachung des eigenen Gesundheitszustands.

Machen uns Fitness-Tracker zu gläsernen Menschen?

So groß die Begeisterung für die neuen Möglichkeiten der diagnostischen Selbstbestimmung ist, die mobile Gesundheitstechnologie birgt auch Risiken. Fitness-Tracker stellen jede/n Einzelne/n vor die Herausforderung, die eigenen Gesundheitsdaten zu schützen und verantwortungsbewusst mit ihnen umzugehen. Die Gefahr des Missbrauchs durch unkontrollierte Weitergabe beispielsweise an Krankenkassen, Arbeitgeber, Versicherungsgesellschaften etc. ist offensichtlich. Andererseits bieten inzwischen einige gesetzliche Krankenkassen Bonusprogramme mit attraktiven Prämien an, wenn Versicherte bestimmte sportliche Leistungen mittels Fitness-Tracker nachweisen.

Gleichzeitig zwingen die Fitness-Tracker ihre Nutzer dazu, mehr Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen. Wer Fitness-Tracker als Ersatz für eine ärztliche Diagnose nutzt, läuft Gefahr, mögliche Krankheiten nicht rechtzeitig zu erkennen oder die Messergebnisse falsch zu interpretieren.

Nicht unerwähnt bleiben soll die Gefahr der Abhängigkeit von rund um die Uhr verfügbaren Gesundheitsdaten. Sportler, gerade ambitionierte Freizeitsportler, dürften hier eine Risikogruppe bilden. Wer nicht mehr ohne Pulsmesser um den Block laufen kann, sollte sich diese Frage stellen.

Das Thema Fitness-Tracker kann hier nicht in seiner ganzen Komplexität abgebildet werden, doch wer überlegt, einen tragbaren Gesundheitshelfer anzuschaffen, sollte nun zumindest einen Überblick über die Möglichkeiten und Ausprägungen der Geräte gewonnen haben. Hier auf Heimtest-Schnelltests.de haben wir für Sie einige empfehlens- und preiswerte Modelle der verschiedenen Anwendungsfelder zusammengestellt, die Sie hier direkt online bestellen können.

Quellen: