Legionellen – gefährden sie unser Trinkwasser?

Legionellen sind im Wasser lebende Bakterien, die bei Menschen die sogenannte Legionärskrankheit (Legionellose) auslösen können. Diese Infektionskrankheit wird durch eine erhöhte Legionellenkonzentration im Wasser hervorgerufen. Welche Symptome Legionellen Erkrankte zeigen, und wie Sie sich schützen können, erklärt Ihnen Heimtest-Schnelltests.de.

Legionellen vermehren sich im Trinkwasser.

Legionellen (Legionella pneumophila) können die meldepflichtige Legionellenkrankheit verursachen. – © fotoliaxrender – Fotolia.com

Die in Deutschland meldepflichtige Legionellenkrankheit wird von den stäbchenförmigen Legionella-Bakterien verursacht. Sie leben im Wasser und gehören, wie Chlamydien und auch Borrelien, zu den sogenannten gramnegativen Bakterien.

Die Gramfärbung, vom dänischen Bakteriologen Hans Christian Gram entwickelt, ermöglicht die Bestimmung und Einteilung von Bakterien in verschiedene Gruppen. Dafür werden in drei Schritten Farbstoffe auf die Lösung mit Bakterien gegeben bzw. die Lösung wieder mit Ethanol entfärbt.

Gramnegative Bakterien wie die Legionelle behalten aufgrund ihrer dünnen, einschichtigen Hülle die Färbung im Gegensatz zu grampositiven Bakterien nicht und erscheinen leicht rötlich, da der blaue Farbstoff durch das Ethanol ausgewaschen wird.

Die für 2020 vom RKI gemeldeten Zahlen belegen eine insgesamt leicht fallende Tendenz von Neuinfektionen. Diese befinden sich jedoch weiterhin auf hohem Niveau, vor allem bei älteren Männern. Im Jahr 202 wurden demnach in Deutschland 1.281 Legionellosen gemeldet. Die höchste Inzidenz wies dabei das Bundesland Berlin auf, gefolgt von Bayern und Thüringen.

Legionellen im Trinkwasser

Legionellen Kultur im Labor gezüchtet - wie ein Kunstwerk

Legionellen in der Labor-Kultur sehen aus wie ein Kunstwerk. – © CDC/James Gathany, Legionella Plate 01, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Immer wieder tauchen die gefährlichen Bakterien auch im Trinkwasser auf, so beispielsweise im Sommer 2013 im sauerländischen Warstein. Besonders gerne leben Legionellen im Warmwasser, denn der Erreger Legionella pneumophila vermehrt sich meist bei Temperaturen von 25 bis 50 °C.

Legionellen in Süß- und Salzwasser

Dabei kommt das Bakterium sowohl im Süß- als auch im Salzwasser vor und hält sich oft in Frischwasserspeichern und anderen Einrichtungen der Wasserversorgung auf wie beispielsweise Verdunstungs-Kühlanlagen oder Wasser-Rückkühlwerken. Von dort aus können sie sich nicht nur über das Trinkwasser verbreiten, sondern auch als Aerosol (Wasserdampf) über die Atemwege aufgenommen werden.

Trinkwasserverordnung definiert Grenzwerte

Die in der Trinkwasserverordnung festgelegten Grenzwerte für Legionellen (Legionellenverordnung), andere Bakterien, Keime und Nitrate sowie Gifte werden durch regelmäßige Kontrollen der zuständigen Gesundheitsämter überprüft. Diese führen Wassertests durch, um die in Deutschland sehr hohe Qualität des Trinkwassers zu gewährleisten.

Weitere Verbreitungsgebiete von Legionellen

Da Legionellen hohe Temperaturen brauchen, um sich zu vermehren, kommen sie auch an anderen Orten vor, wo warmes Wasser genutzt wird. Dies können beispielsweise Schwimmbäder oder Whirlpools sein, öffentliche Duschen und Bäder, Krankenhäuser und Kläranlagen.

Stehendes Wasser

Auch in Luftwäschern von Klimaanlagen, Luftbefeuchtern, Kühltürmen, Wassertanks, Warmwassererzeugungs- und Warmwasserverteilungsanlagen oder Totleitungen, in denen das Wasser stillsteht.

Gefahr durch Biofilm

Außenleitungen, die sich im Sommer erwärmen und in denen das Wasser längere Zeit steht, bieten den Bakterien ebenfalls eine ideale Brutstätte. So kann der Erreger über Feuerlöschleitungen oder Rasensprenger in der Luft verteilt werden. Zudem kann sich auf vielen Gegenständen, die regelmäßig oder dauerhaft mit Wasser in Berührung kommen, ein sogenannter Biofilm bilden, eine schleimig-feuchte Schicht mit Mikroorganismen wie Pilzen, Bakterien und Algen, in der sich auch Legionellen ansiedeln.

Übertragung der Legionelleninfektion auf Menschen

Der Legionellen-Erreger ist auf den Menschen übertragbar. Allerdings ist trotz der landläufigen Meinung nicht das Trinken des mit den Erregern befallenen Wassers gefährlich – zumindest nicht für gesunde, erwachsene Menschen mit intaktem Immunsystem.

Übertragung durch Einatmen

Nur wenn das Trinkwasser in die Lunge gerät, besteht eine Infektionsgefahr. Das Einatmen des mit Legionella pneumophila belasteten Wassers als Aerosol kann jedoch zu einer Infektion führen. Dies kann beispielsweise beim Duschen geschehen, wenn das Wasser fein zerstäubt und der Erreger dann eingeatmet wird.

Symptome einer Legionellose und Therapiemöglichkeiten

Kranheitsstadien der Legionellose, einer durch Legionellen verursachten Pneumonie

Kranheitsstadien der Legionellose: Durch Legionellen verursachte Pneumonie – Röntgenaufnahme (A) und CT-Bilder (B – D) – © Antonella GrottolaComments to Author , Fabio Forghieri, Marisa Meacci, Anna Fabio, Lorena Pozzi, Patrizia Marchegiano, Mauro Codeluppi, Monica Morselli, Leonardo Potenza, Ambra Paolini, Valeria Coluccio, Mario Luppi, Fabio Rumpianesi, and Monica Pecorari, Severe Pneumonia Caused by Legionella pneumophila Serogroup 11, Italy, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Nach einer Inkubationszeit von etwa zwei bis zehn Tagen kann eine Erkrankung durch Legionella pneumophila unter anderem an folgenden Symptomen erkannt werden: hohes Fieber und Schüttelfrost, Reizhusten und Muskelschmerz, blutiger Auswurf, Kopfschmerzen, Erbrechen und Übelkeit, Durchfälle und Atemnot.

Nur ein Test bringt Gewissheit

Da die Symptome oft unspezifisch sind, sollte ein Legionellentest durchgeführt werden, um Klarheit über die Erkrankung zu erhalten. Vor allem bei schon Vorerkrankten kann eine Legionellose ernsthafte Folgen bis hin zum Tod haben. Behandelt wird die Legionellose durch die Gabe von Antibiotika. Diese Art der Legionellentherapie erzielt gute Heilungschancen.

Wie wird der Nachweis von Legionellen geführt?

Ein Legionellentest wird immer dann durchgeführt, wenn der Verdacht auf den Befall mit dem Bakterium besteht. Dazu werden Wasserproben entnommen, welche auf Legionella pneumophila untersucht werden.

Bei einem Labortest werden die Proben geteilt, ein Teil wird in einer Nährlösung angesetzt (Direktansatz) und für 10 Tage in einem Brutschrank bei konstant 36 °C  ± 2 °C gelagert. Die in dieser Zeit gewachsenen Bakterien werden gezählt. Ein zweiter Teil (100 ml Wasser) wird zunächst gefiltert (Filtrationsverfahren) und das so gewonnene Filtrat von anderen Bakterien gereinigt und anschließend ebenfalls in einer Petrischale angesetzt und später ausgezählt.

Das Endergebnis wird dann die Probe mit der höheren Keimanzahl gewertet. Solche Legionellenuntersuchungen werden in der Regel nur von staatlichen Laboren im Zuge der Trinkwasserkontrollen durchgeführt oder aber wenn die Vermutung eines Legionellenbefalls besteht und nach den Ursachen gesucht wird.

LeGionellen-Schnelltest für zu Hause

Wenn Sie selber den Verdacht haben, dass Ihr Wasser belastet sein könnte, gibt es auch Legionellen-Schnelltests, mit denen Sie Ihr Wasser testen lassen können. Diese sind zeitsparend, zuverlässig und auch für Anwender ohne Vorkenntnisse problemlos durchzuführen.

Eine Wasserprobe genügt

Sie benötigen lediglich eine Wasserprobe für den Test. Diese entnehmen Sie aus Ihrem Trinkwasser selbst zu Hause und schicken Sie in ein zertifiziertes Partnerlabor ein. Das Testset enthält bereits alles, was Sie dafür brauchen, einschließlich Versandgefäßen.

Detaillierte Informationen zu Legionellentests für die Heimanwendung haben wir in einem weiteren Beitrag für Sie zusammengestellt. Hier können Sie auch bequem online Ihren Legionellen-Schnelltest bestellen.

Legionellen sind die Erreger der Legionärskrankheit, die schwere bis tödliche Gesundheitsschäden verursachen kann. Die Infektion mit den Bakterien erfolgt meist über belastetes Trinkwasser. Ein einfacher Schnelltest weist Legionellen sicher nach – eine Wasserprobe genügt. Bestellen Sie jetzt Ihren Ihren Legionellen-Test hier auf Heimtest-Schnelltests.de!

Quellen: