Welcher pH-Wert im Aquarium ist optimal?

Der pH-Wert im Aquarium gibt den Säuregrad des Wassers an und ist neben der Wasserhärte das wichtigste Messkriterium. Welche Faktoren den pH-Wert im Aquarium beeinflussen und wie Sie ihn optimieren können, bringt Ihnen dieser Beitrag auf Heimtest-Schnelltests.de näher.

Der pH-Wert im Aquarium ist wichtig für das Wohlbefinden von Fischen und Pflanzen.

Der pH-Wert im Aquarium zählt zu den zentralen Faktoren für das Wohlbefinden von Fischen und Pflanzen. – © Sergii Figurnyi – Fotolia.com

Fische reagieren sehr empfindlich auf die unterschiedlichen Wasserwerte im Aquarium, sodass eine regelmäßige Kontrolle erforderlich ist. Welcher pH-Wert gerade optimal ist, hängt vom vorhandenen Fischbesatz im Aquarium ab.

So bevorzugen einige Fische weiches Wasser mit einem höheren Säuregrad, während andere Fischarten sich in hartem Wasser mit einem neutralen bis alkalischen pH-Wert wohler fühlen.

Für viele Fische sind pH-Werte zwischen 6,0 und 7,4 ideal, während Werte unter 5,0 oder über 8,5 in der Regel als lebensfeindlich gelten. Mithilfe eines Schnelltests lässt sich der pH-Wert im Aquarium zuverlässig messen.

Was ist der pH-Wert?

Der pH-Wert im Auarium bewegt sich im mittleren Bereich der pH Skala.

Der pH-Wert im Aquarium bewegt sich im mittleren Bereich der Skala von sehr alkalischen bis sehr sauren Flüssigkeiten. – © Edward Stevens, PH Scale, CC BY 3.0

Der Begriff pH-Wert geht auf den Anfang des 20. Jahrhunderts lebenden dänischen Chemiker Søren Sørensen zurück. Er benutzte den Buchstaben H für Wasserstoffionen und p als Index. Später wurde die Abkürzung  umgedeutet zu „potentia Hydrogenii“, was lateinisch für „Wasserstoffkraft“ steht.

Der pH-Wert beschreibt die Stärke der sauren oder basischen Wirkung einer Flüssigkeit. Die pH Skala reicht dabei von 0 bis 14, wobei der pH-Wert 7 einer neutralen Lösung entspricht.

pH-Wert 7 ist neutral

Ist Wasser pH neutral, weist es keine Verschmutzungen auf und spiegelt einen ausgeglichenen Säurebasenhaushalt wieder. Werte, die unter dem pH-Wert 7 liegen, deuten auf einen höheren Säuregehalt hin, während Werte über 7 eine alkalische Flüssigkeit anzeigen.

Pro Wert nimmt der Säureanteil jeweils um den Faktor zehn zu, das heißt, wenn der pH-Wert im Aquarium bei 6 liegt, ist der Säuregehalt zehnmal höher als bei pH neutralem Wasser.

pH-Wert entscheidet über Leben und Tod

Der pH-Wert im Aquarium ist also ein sehr wichtiger Faktor, der über die Lebensfähigkeit und das Wohlbefinden der Fische entscheidet. Ist der pH-Wert für die im Becken lebenden Fische zu hoch oder zu niedrig, muss er entsprechend angepasst werden.

Gerät der pH-Wert ganz aus den Fugen und sinkt beispielsweise unter 2, kann es zu einem sogenannten Säuresturz kommen, der die Fische verenden lässt. Die optimale Anpassung der Wasserwerte ist letztlich ausschlaggebend für das Überleben der heimischen Fischpopulation.

Die meisten Fische haben zwar eine recht hohe Toleranz, was schwankende Wasserwerte angeht, können aber durch falsche pH-Werte durchaus auch in Stress geraten oder sogar erkranken.

Haben Sie die Anschaffung eines Aquariums geplant, sollten Sie sich vorher genau über den pH-Wert, den Ihre Fische im Wasser benötigen, und den entsprechenden Toleranzbereich informieren.

Pflanzen sind toleranter als Fische

Aquariumpflanzen unterliegen bezüglich der Wasserwerte ebenfalls einem bestimmten Toleranzbereich. Allerdings vertragen sie in der Regel wesentlich höhere pH-Werte als Fische. Daher können sie sich ihren Bedürfnissen meist problemlos anpassen.

Beabsichtigen Sie die Vergesellschaftung verschiedener Fischarten in Ihrem Aquarium, sollten Sie sich genau darüber informieren, ob diese aufgrund ihrer möglicherweise unterschiedlichen Ansprüche an die Wasserqualität überhaupt zusammenpassen.

Gibt es einen optimalen pH-Wert im Aquarium?

Den einen einzigen optimalen pH-Wert im Wasser gibt es in dem Sinne nicht, denn so verschieden die zahlreichen Fischarten sind, so unterschiedlich sind auch ihre Ansprüche an die Aquarium-Wasserwerte. Für die Fische ist es wichtig, dass das Wasser im Aquarium so sauber und ausgeglichen wie möglich ist. Dazu ist nicht nur ein wirkungsvolles Filtersystem erforderlich, sondern auch der regelmäßige Wasserwechsel.

Leitungswasser nicht immer optimal

Die meisten Süßwasser-Aquariumfische lassen sich durchaus auch in dem Wasser halten, das aus der heimischen Leitung kommt. Allerdings wird das Leitungswasser für den täglichen Gebrauch durch den Menschen aufbereitet und enthält daher auch Chemikalien, von denen einige giftig für die Fische sind. Das erfordert eine ständige Überprüfung der Wasserwerte, denn gerade im Leitungswasser sind meist Schwermetalle wie Kupfer und Zink enthalten, die entfernt werden müssen.

Darüber hinaus kann im Aquarium durch hohen Fischbesatz und der damit verbundenen Wasserbelastung durch das Futter Phosphat entstehen. Ein erhöhter Phosphatwert hat in der Regel ein starkes Algenwachstum zur Folge und lässt sich meist nicht allein durch den Filter regulieren. Phosphat wird durch Pflanzenwachstum nur minimal verbraucht, sodass es nur durch einen Wasserwechsel richtig entfernt werden kann.

Jedes Aquarium ist ein Ökosystem

Für den optimalen pH-Wert im Aquarium gibt kein Patentrezept, denn jedes Becken stellt ein individuelles Ökosystem dar. Verschiedene Fisch- und Pflanzenarten, die unterschiedliche Qualität des Leitungswassers sowie auch die Größe des Aquariums machen diesen Lebensraum einzigartig.

Allerdings gibt es einige generelle Maßnahmen zur Schadstoffreduzierung, mit denen sich die Wasserqualität erheblich steigern lässt. Dazu gehören neben einem effektiv funktionierenden Filtersystem und dem regelmäßigen Teilwasserwechsel auch das Entfernen organischer Abfälle sowie der Einsatz gut wachsender Pflanzen. Darüber hinaus sollten übermäßiger Fischbesatz und Überfütterung der Fische im Aquarium vermieden werden.

pH-Wert im Meerwasseraquarium

Wer ein Meerwasseraquarium betreiben möchte, liegt mit einem leicht alkalischen pH-Wert zwischen 7,8 und 8,4 im erforderlichen Rahmen. Dieser Wert dient allerdings lediglich als Orientierung, denn je nachdem, welche Pflanzen, Korallen und Fischarten im Aquarium zusammenleben, gibt es auch hier keinen punktgenauen Idealwert. Wichtig ist vor allem, dass Sie für gleichbleibende Werte und Bedingungen in Ihrem Meerwasseraquarium sorgen.

Karbonathärte beeinflusst den pH-Wert im Aquarium

Bei hoher Karbonhärte kann der pH-Wert im Aquarium ansteigen, so wie in den Weltmeeren durch den CO²-Anstieg.

Nicht nur der pH-Wert im Aquarium kann sich mit einem Anstieg der Karbonhärte verändern. Auch das Meerwasser wird immer saurer, weil die CO²-Konzentration ansteigt. – © BeAr, Karbonatsystem Meerwasser de, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Wasserhärte und pH-Wert stellen die wichtigsten Rahmenbedingungen für die Fischhaltung im Aquarium dar. Unterschieden werden Gesamthärte (GH) und Karbonathärte (KH), die in einem wichtigen Zusammenhang mit dem pH-Wert stehen.

Der GH-Wert beeinflusst die organischen Funktionen aller Lebewesen im Wasser und sollte vor allem die erste Zeit nach Inbetriebnahme des Beckens regelmäßig überprüft werden. Hat sich der Wert einmal richtig eingependelt, ändert er sich in der Regel nicht mehr allzu sehr, solange das Aquarium stabil läuft.

KH Wert stabilisiert pH-Wert

Der KH Wert ist ein Teil der Gesamthärte und verhindert zu starke Veränderungen des pH-Wertes im Wasser. Das macht ihn zu einem äußerst wichtigen Wert, von dem das Wohlbefinden der Fische wesentlich abhängt und der idealerweise zwischen 50 und 80 Prozent der Gesamthärte betragen sollte. Darüber hinaus stehen Karbonathärte und pH-Wert auch in direktem Verhältnis zum CO² im Aquarium.

CO² ist der Hauptnährstoff für Aquariumpflanzen, beeinflusst aber auch die Fische. In ihrem Organismus produzieren sie CO², das sie über die Kiemen wieder abatmen. Ist der CO² Gehalt im Wasser zu hoch, steigt dieser auch im Blut der Fische an und der pH-Wert sinkt. Das kann im schlimmsten Fall zum Tod der Aquariumbewohner führen.

KH- und pH-Wert nach Wasserwechsel messen

Werden Änderungen am Aquarium vorgenommen wie etwa ein Wasserwechsel, sollten Sie unbedingt die Wasserhärte messen. Auch beim Austausch der Aquariumlampen oder Umstrukturierungen der Beckeneinrichtung ist es empfehlenswert, Wasserwerte wie etwa den pH-Wert zu überprüfen.

Sobald neue Fische in das Becken eingesetzt werden, sollten zusätzlich die Werte für Nitrit und Nitrat gemessen werden. Diese Stickstoffverbindungen aus organischen Abfällen wie Kot, abgestorbene Pflanzenteile oder Futterreste werden durch Mikroorganismen abgebaut, die im Filter und am Boden eine komplexe Symbiose bilden.

Sind die Nitrit- oder Nitratwerte aber erhöht, deutet das auf ein biologisches Ungleichgewicht im Becken hin. Auch wenn die Fische sich auffällig verhalten, indem sie beispielsweise nach Luft schnappen oder unkontrolliert im Wasser umherschießen, kann das auf falsche Wasserwerte hinweisen.

Wie messe ich den pH-Wert im Aquarium?

Der Wassertest für Aquarien lässt sich mit unterschiedlichen Mitteln durchführen. So werden zur Kontrolle der Wasserqualität häufig einfache Teststreifen Aquarium, auch als Indikatorstreifen bezeichnet, verwendet. Sie dienen der Bestimmung des Säuregehalts im Wasser und verfärben sich je nach pH-Wert entsprechend.

Noch genauer lassen sich die Wasserwerte aber mit einem pH Meter auf elektrochemischem Weg überprüfen. Sowohl das Set für den Schnelltest als auch das pH Messgerät Aquarium können Sie bequem online bestellen.

pH-Wert im Aquarium messen mit einem pH Test

Mit einem pH-Test können Sie ein- oder mehrmals den pH-Wert im Aquarium messen.

Wer nur gelegentlich oder einmalig den pH-Wert im Aquarium messen möchte, nutzt am besten einen pH-Test. – © Zipo – Fotolia.com

Mit dem pH Test Aquarium ist eine schnelle und dennoch zuverlässige Überprüfung der Wasserwerte möglich.

Die zur Durchführung des Tests erforderlichen Utensilien wie Reagens, Glasküvetten, Spritze, Dosierlöffel, Komparatorblock zum Ausgleich der Wassereigenfärbung und Farbskala sind im Lieferumfang enthalten.

Die Küvette wird mit einer Wasserprobe aus dem Aquarium gefüllt, die Reagens dazugegeben und die Verfärbung der Probe mit der Farbskala verglichen. Ausgangspunkt auf der Skala ist die Farbe Grün, die den pH-neutralen Bereich anzeigt, während Rot den sauren und Blau den alkalischen Bereich anzeigt. Teststreifen für den pH-Wert im Aquarium finden Sie hier.

pH-Wert im Aquarium messen mit einem pH Messgerät

Miteinem digitalen pH Meter lässt sich schnell und einfach der pH-Wert im Aquarium bestimmen.

Mit einem digitalen pH Meter können Sie regelmäßig den pH-Wert im Aquarium bestimmen. – © h368k742 – Fotolia.com

Hochwertige Messgeräte, die den gesamten pH Bereich sicher abdecken, gibt es schon zu günstigen Preisen. Die Messung wird mit einer sogenannten pH Glaselektrode durchgeführt, die in die Messlösung getaucht wird und eine dem pH-Wert proportionale elektrische Spannung abgibt.

Sie bleibt so lange in der Lösung stehen, bis ein stabiler Messwert erreicht ist, der abgelesen werden kann.

Das Angebot reicht dabei von handlichen Taschenmessgeräten bis hin zu Geräten mit austauschbaren pH Sonden und Thermosensor. Eine Auswahl gut bewerteter pH Meter ist hier zu finden.

pH-Wert im Aquarium senken

Sind die Wasserwerte doch einmal zu hoch, gibt es verschiedene Möglichkeiten, gegenzusteuern. Sie sind unterschiedlich aufwendig

Wasserwechsel kann pH-Wert senken

Der pH-Wert lässt sich oftmals aber schon je nach Qualität des Leitungswassers mit einem vollständigen oder teilweisen Aquarium Wasserwechsel wieder ins Gleichgewicht bringen. Diese einfache und kostengünstige Methode funktioniert allerdings nur, wenn das Leitungswasser die erforderliche Qualität und pH-Wert aufweist.

Schwankt die Wasserqualität oder entsprechen die Werte nicht den Anforderungen, kann ein Nachsteuern mit speziellen pH-Senkern oder mittels Anlagen erforderlich werden.

pH-Wert senken mit pH-Senkern

Spezialpräparate zum Senken des pH-Wertes in Aquarien, meist als „pH Minus“ bezeichnet, gibt es von verschiedenen Herstellern, z. B. JBL oder Tetra. PH-Senker haben den großen Vorteil, dass sie schnell, einfach und präzise anzuwenden sind. Beliebt ist auch der Einsatz von Kombipräparaten, die gleichzeitig die Karbonathärte und den pH-Wert beeinflussen. Der Einsatz von Chemie im Aquarium ist jedoch nicht jedermanns Sache, deshalb gibt es auch Kritiker der pH Senker.

Torffilter und CO²-Anlagen

Eine weitere Möglichkeit, wie sich der Aquarium-pH-Wert senken lässt, ist der Einsatz einer Torffilterung zur Einbringung von zusätzlicher Säure oder eine Kohlendioxid-Düngung mithilfe einer CO²-Anlage vorgenommen wird. Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz der CO² Anlage ist jedoch eine niedrige Karbonathärte, denn ist diese zu hoch, müssten zur pH-Wert-Regulierung Unmengen an CO² zugeführt werden. Das wäre nicht nur viel zu kostspielig, sondern auch lebensgefährlich für die Aquariumbewohner.

pH-Wert im Aquarium erhöhen

Um den pH-Wert im Aquarium zu erhöhen, bietet Natron eine einfache und preiswerte Lösung.

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Müssen Sie den Aquarium-pH-Wert erhöhen, stehen Ihnen ebenfalls mehrere Methoden zur Verfügung. Sofern Ihr Leitungswasser einen entsprechend hohen pH-Wert hat, ist auch in diesem Fall ein Wasserwechsel oder Teilwasserwechsel die einfachste und kostengünstigste Methode.

CO² austreiben

Durch eine intensive Oberflächenbewegung kann dem Aquarienwasser CO² entzogen werden, um den pH-Wert im Aquarium zu erhöhen. Dazu können Sie einen Wasserfilter nutzen. Zum Austreiben von CO² wird der Filterauslass so eingestellt, dass er knapp unterhalb der Wasserfläche liegt und so die entstehende Strömung die Oberfläche bewegt. Diese Funktion kann auch eine sogenannte Strömungspumpe übernehmen.

Natron erhöht den pH-Wert im Aquarium

Eine weitere Möglichkeit, den pH-Wert zu erhöhen, ist die Zugabe eines Basenzusatzes wie etwa Natriumcarbonat oder Natriumhydrogencarbonat. Dazu können Sie einfach Backnatron aus dem Drogeriemarkt nutzen. Wenig teurer, aber noch bequemer anzuwenden sind die „pH-Plus“-Produkte der einschlägigen Hersteller der „pH-Minus“-Produkte. Wie bei den pH-Senkern, werden auch zum pH-Erhöhen Kombimittel angeboten, die gleichzeitig die Karbonhärte beeinflussen.

Der pH-Wert im Aquarium, der den Säuregrad des Wassers angibt, muss den Bedürfnissen der jeweiligen dort lebenden Fische und Pflanzen optimal angepasst werden. Daher sind regelmäßige Kontrollen des pH-Wertes erforderlich, der sich mithilfe von Schnelltests oder Messgeräten, die Sie online bestellen können, zuverlässig ermitteln lässt. Empfehlenswerte pH-Meter verschiedener Preisklassen haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Quellen: