Diabetes bei Katzen
Hat Ihre Katze immer Durst? Wirkt sie teilnahmslos, verwirrt oder erbricht sie sich? Dann könnte Ihr Liebling von Diabetes betroffen sein. Denn die Zahl der Erkrankungen hat sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt. Wie Sie Katzendiabetes erkennen und behandeln können, erfahren Sie in diesem Beitrag auf Heimtest-Schnelltests.de.
Übersicht
Katzendiabetes, fachsprachlich feliner Diabetes mellitus genannt, zählt zu den häufigsten Stoffwechselerkrankungen bei den beliebten Haustieren. Studien zufolge sind 1 – 2 % aller Katzen betroffen, mit steigender Tendenz.
Besonders oft tritt die Erkrankung bei älteren und übergewichtigen Tieren sowie bei kastrierten Katern auf. Verschiedene Ursachen wie eine unzureichende Funktion der Bauchspeicheldrüse, genetische Veranlagung, aber auch andere Erkrankungen sowie Übergewicht und Fehlernährung können einen Diabetes bei Katzen verursachen. Anhand typischer Symptome können Sie erkennen, ob Ihre Katze von der Zuckerkrankheit betroffen ist.
Wer ganz sichergehen möchte, kann einen Schnelltest für zu Hause oder ein Blutzuckermessgerät nutzen, um Diabetes bei Katzen zu diagnostizieren. Doch auch wenn die Diagnose Diabetes festgestellt wird, bedeutet es nicht das Todesurteil für Ihr geliebtes Haustier. Mit der richtigen Ernährung und gegebenenfalls medikamentöser Einstellung lässt sich Katzendiabetes gut in den Griff bekommen.
Welche Ursachen hat Diabetes bei Katzen?
Die Ursachen für Diabetes bei Katzen gleichen weitgehend denen eines Diabetes beim Menschen. Diabetes mellitus kommt als Typ I- und Typ II-Diabetes vor. Ähnlich wie bei Menschen leiden Katzen in 90 % der Fälle unter der Typ II-Form. Bei dieser Form sprechen die Zielzellen vermindert auf Insulin an, sodass mehr Insulin benötigt wird, um Glucose in die Zellen zu schleusen.
Erschöpfung der Bauchspeicheldrüse
Dieser Mehrbedarf kann zunächst noch durch eine vermehrte Insulinproduktion gedeckt werden. Irgendwann jedoch kommt es zu einer Erschöpfung der Betazellen der Bauchspeicheldrüse, die für die Bildung und Freisetzung von Insulin verantwortlich sind. In der Folge stellt sich ein absoluter Insulinmangel ein.
Übergewicht ist häufige Ursache
Übergewicht bei Katzen begünstigt das Versiegen der Insulinproduktion. Meistens sind Katzen betroffen, die wenig Auslauf erhalten oder mit reichlich Trockenfutter ernährt werden. Dieses hat eine sehr hohe Energiedichte und kann somit der Entstehung der Stoffwechselerkrankung bei Katzen Vorschub leisten.
Ältere und kastrierte Katzen haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko, an Diabetes zu erkranken.
Gar nicht selten wird ein Katzendiabetes auch durch häufige Cortisongaben ausgelöst.
Andere Krankheiten als Ursache
Doch auch andere Ursachen wie Schilddrüsenerkrankungen können einen Diabetes bei Katzen hervorrufen.
Typ I Diabetes kommt hingegen bei Katzen nur sehr selten vor. Ursächlich für diese Diabetesform sind meist Entzündungen der Bauchspeicheldrüse oder eine Zerstörung des Drüsengewebes durch Autoantikörper.
Diabetes bei Katzen – Symptome
Häufig wird Diabetes bei Katzen erst spät entdeckt, da er zu Anfang kaum Symptome verursacht. Doch wenn Sie Ihr Tier gut kennen, werden Ihnen auch kleine Veränderungen leicht auffallen.
Katze immer durstig?
Stellen Sie fest, dass Ihre Katze vermehrt trinkt, könnte dies ein erster Hinweis auf Katzendiabetes sein. Bedingt durch den erhöhten Blutglucosespiegel verspürt die Katze großen Durst und nimmt in der Folge größere Trinkmengen zu sich. Die erhöhte Flüssigkeitszufuhr führt zu vermehrtem Absetzen von Urin.
Das Fell der betroffenen Katzen ist oft stumpf und struppig. Die Tiere sind in vielen Fällen übergewichtig, manche Katzen magern aber trotz ständiger Heißhungerattacken stark ab.
Anzeichen für Nervenschäden
Ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel kann langfristig zu Nervenschäden führen. Diese machen sich in vielen Fällen an einer Schwäche der Hinterläufe bemerkbar. Erkennen können Sie dies an einem unregelmäßigen Gangbild. Ist Ihre Katze auffallend apathisch, verwirrt und erbricht sie, können dies Anzeichen für eine akute Entgleisung des Blutzuckerspiegels sein. In diesem Fall sollten Sie umgehend einen Tierarzt konsultieren.
Verwechslungsgefahr
Nicht immer ist Diabetes bei Katzen die Ursache für auffälliges Verhalten. Auch andere Katzen Krankheiten können ähnliche Symptome auslösen. Ist der Darm der Katze von Giardien befallen, können ebenfalls Anzeichen wie Durchfall, erhöhte Gewichtsabnahme und Teilnahmslosigkeit auftreten.
Auch eine Borreliose bei Katzen kann Beschwerden wie gestörtes Allgemeinbefinden, Mattheit und Nervenschäden verursachen.
Weil ein Diabetes bei Katzen nicht immer eindeutig anhand der aktuellen Symptomatik zu erkennen ist, kann es sinnvoll sein, weitere Diagnosemöglichkeiten zu nutzen.
Diagnose von Diabetes bei Katzen
Haben Sie den Verdacht, dass Ihre Katze Diabetes haben könnte, gibt es zwei Möglichkeiten, zuhause einen Diabetes Test durchzuführen: mit einem Einweg-Schnelltest oder mit einem Blutzuckermessgerät.
Diabetes bei Katzen mit einem Schnelltest erkennen
Diabetes Schnelltests bestimmen die Blutzuckerwerte bei Katzen mithilfe von Urin. Die Testkits enthalten Urinteststreifen Katze, Pipetten oder ähnliche Aufnahmehilfen, eine Abbildung zum Farbvergleich sowie eine Anleitung für die richtige Durchführung des Tests.
Urinprobe gewinnen
Um den Test durchführen, benötigen Sie etwas Urin Ihrer Katze. Für die erfolgreiche Abwicklung der Urintests gibt es Katkor Körner*, ein spezielles, weniger saugfähiges Katzenstreu. Verteilen Sie dieses im Katzenklo und sobald die Katze ihr Geschäft erledigt hat, können Sie den Urin einfach mit der Pipette oder Spritze aufnehmen. Schon kleinste Mengen sind ausreichend.
Tropfen Sie nun etwas Urin auf den Teststreifen. Nach einer kurzen Wartezeit können Sie dann die Färbung mit der beiliegenden Referenzskala vergleichen. Achten Sie darauf, dass Sie die angegebene Zeit genau einhalten, damit Sie keine falschen Ergebnisse erzielen. Mithilfe der Teststreifen können Sie nun erkennen, ob Ihre Katze vermehrt Glucose ausscheidet.
Weitere Diagnosemöglichkeiten
Meistens lassen sich mithilfe der Urinteststreifen für Katzen auch gleichzeitig Ketone bestimmen. Eine gleichzeitige Messung des Ketongehalts im Urin ist sinnvoll, weil sich auch dieser Parameter bei Katzendiabetes verändert.
Sind die Ketonwerte im Urin erhöht, stellt dies einen ersten Hinweis auf einen Insulinmangel dar. Bei Diabetes kommt es nämlich zu einer vermehrten Verbrennung von Fetten, da aufgrund des Insulinmangels der nötige Zucker in den Zellen für die Bereitstellung von Energie fehlt. Zwischenprodukte der Fettverbrennung sind unter anderem Ketonkörper, die sich dann im Urin feststellen lassen.
Zucker bei Katzen mit einem Blutzuckermessgerät diagnostizieren
Eine weitere Möglichkeit, Diabetes bei Katzen zu erkennen und zu kontrollieren, bietet ein spezielles Blutzuckermessgerät für Katzen. Diese Geräte unterscheiden sich hinsichtlich des Wertebereichs von vergleichbaren Messgeräten für Menschen, denn die Blutzuckerwerte bei Katzen liegen im Normbereiche bei 46,8 – 151,3 mg/dl.
Das Funktionsprinzip der Geräte ist jedoch gleich. Für eine Messung wird ein winziger Blutstropfen benötigt, den Sie mit einer speziellen Lanzette gewinnen können. Dieser wird mit dem Messgerät aufgenommen und das Ergebnis auf dem Display angezeigt.
Gegenüber auf Urinteststreifen basierenden Zuckertests für Katzen haben Blutzuckermessgeräte den Vorteil, dass sie wiederverwendbar sind und dem Besitzer erlauben, über einen längeren Zeitraum hinweg den Blutzuckerspiegel der Katze zu überwachen.
Im Zweifel zum Tierarzt
Sollte der Selbsttest ergeben, dass die Werte für Glucose und Ketonkörper krankhaft verändert sind, ist es ratsam, einen Tierarzt aufsuchen, um mit dem Fachmann das Testergebnis zu besprechen. Der Arzt kann Ihnen auch Empfehlungen für eventuelle Therapiemaßnahmen geben.
Wie lässt sich Katzendiabetes behandeln?
Für eine Katze mit Diabetes gibt es unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten. In frühen Erkrankungsstadien oder bei geringfügig erhöhten Blutzuckerwerten kann der Glucosespiegel durch eine gesunde, eiweißreiche und zuckerarme Ernährung gesenkt werden.
Medikamente bei Katzendiabetes
Auch die Gabe von Tabletten kann helfen, den Blutzuckerspiegel bei Katzen zu normalisieren. Diese erhöhen entweder die körpereigene Insulinproduktion der Katze oder sie senken den Blutzuckerspiegel. Verabreichen Sie die Medikamente am besten im Futter der Katze. So nehmen Katzen die Tabletten eher an.
Insulin spritzen
Bringt eine Behandlung mit Tabletten nicht die gewünschten Erfolge, kann der Tierarzt Insulin für Katzen verordnen. Dieses müssen Sie in der Regel zweimal täglich, am besten vor dem Essen verabreichen. Achten Sie darauf, dass Sie das Insulin nur unter die Haut verabreichen und nicht in den Muskel. Hierzu bilden Sie am besten mit 2 Fingern eine Hautfalte und spritzen das Insulin dann leicht waagrecht hinein. Die besten Spritzorte sind Bauch, Flanken oder seitliche Brustwand.
Das am häufigsten verwendete Insulin für Katzen ist das Caninsulin. Dieses wird 1 bis 2-mal täglich verabreicht. Bevor Sie das Insulin verabreichen, müssen Sie den Insulinpen mehrmals schwenken, bis eine gleichmäßige, milchige Suspension vorliegt.
Auf gute Ernährung achten
Neben der medikamentösen Behandlung sollten Sie jetzt auch besonders auf die richtige Ernährung Ihrer Katze achten. Am besten bieten Sie der Katze mehrere kleine Mahlzeiten pro Tag an. So wird ein gleichmäßiger Blutzuckerverlauf sichergestellt.
Empfehlenswert ist ein spezielles Futter für Katzen mit Diabetes, beispielsweise Royal Canin Veterinary Diet Diabetic Katzenfutter*. Diese Futtermischungen sind protein-und ballaststoffreich und kohlenhydratarm und somit ideal auf die Bedürfnisse diabetischer Katzen abgestimmt.
Vorbeugen ist besser als heilen!
Um der Zuckerkrankheit bei Katzen vorzubeugen, können Sie einiges tun. Achten Sie besonders darauf, die Katze ausgewogen zu ernähren. Katzen, die ausschließlich mit energiereichem Trockenfutter versorgt werden, sind besonders anfällig dafür, im Laufe ihres Lebens an Katzendiabetes zu erkranken.
Nicht nur Fertigfutter geben
Ideal ist es, wenn Sie regelmäßig statt Fertigfutter Selbstgekochtes reichen. Hier können Sie beispielsweise auf fettarme Fleisch- und Geflügelsorten wie Pute oder Lamm zurückgreifen. Gewöhnen Sie sich ab, Ihre Katze zu oft mit Leckereien zu verwöhnen. So können Sie vermeiden, dass das Tier übergewichtig wird, denn Fettleibigkeit erhöht das Risiko für Diabetes bei Katzen annähernd um den Faktor 4.
Um der Katze das Abnehmen zu erleichtern, können Sie Ihren Stubentiger mit Spezialfutter zur Gewichtsreduktion unterstützen. Wir empfehlen Royal Canin Satiety Weight Management Katzenfutter*, eine Komplettnahrung, die auf unbestimmte Zeit gefüttert werden kann, bis das Tier Normalgewicht erreicht hat.
Regelmäßige Bewegung
Eine ganz wichtige Rolle in der Diabetesprophylaxe spielt außerdem regelmäßige Bewegung. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Katze genügend Auslauf bekommt. Leben Sie in einer verkehrsreichen Großstadt, können Sie trotzdem zur Bewegung der Katze beitragen.
Kaufen Sie beispielsweise im Tierfachhandel verschiedene Spielzeuge, mit denen Sie Ihr Haustier dann auf Trab halten können. Nutzen Sie den natürlichen Spieltrieb von Katzen! Mit den richtigen Methoden können Sie die Wahrscheinlichkeit stark verringern, dass Ihre Katze zuckerkrank wird.
Diabetes bei Katzen ist eine ernst zu nehmende Erkrankung. Doch Tierhalter können viel dazu beitragen, dass die Stoffwechselkrankheit gar nicht erst ausbricht. Besteht dennoch der Verdacht auf Katzendiabetes, kann mit Urinteststreifen oder Blutzuckermessgeräten eine sichere Diagnose gestellt werden. Mit der richtigen Behandlung kann Ihre Katze trotzdem ein weitgehend normales Leben führen. Hier auf Heimtest-Schnelltests.de können Sie einen Diabetes Test für Katzen bestellen.
Quellen:
abgerufen am 27.03.2024
abgerufen am 27.03.2024
abgerufen am 27.03.2024
abgerufen am 27.03.2024
abgerufen am 27.03.2024
abgerufen am 27.03.2024
abgerufen am 27.03.2024
abgerufen am 27.03.2024
abgerufen am 27.03.2024