Schwermetalle im Trinkwasser gefährden die Gesundheit!
Schwermetalle im Trinkwasser gefährden die Gesundheit von Menschen und Tieren. Das betrifft nicht nur den Schwermetallgehalt im Leitungswasser. Auch über die Bewässerung von Ackerflächen und das Grundwasser finden die Giftstoffe ihren Weg in unsere Nahrungskette. Wie Sie die unsichtbare Gefahr erkennen, erfahren Sie hier auf Heimtest-Schnelltests.de.
Wasser ist nicht gleich Wasser. Empfindliche Zungen spüren die Unterschiede beim Tee, der mit Wasser unterschiedlicher Herkunft zubereitet wurde.
Der Gehalt an verschiedenen Wasserinhaltsstoffen verändert nicht nur den Geschmack, sondern auch Eigenschaften, wie die Leitfähigkeit, den pH Wert und die Fähigkeit, Metalle anzugreifen (Korrosivität). Bedenklich wird der Genuss, wenn Schwermetalle im Trinkwasser in kritischen Mengen oder Krankheitserreger wie Legionellen zu einer dramatischen Gesundheitsgefährdung werden.
In der Verordnung über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch (Trinkwasserverordnung) sind die Kriterien festgelegt, die für Trinkwasser erfüllt sein müssen. Auf diese Weise soll eine toxische Belastung durch Schwermetalle im Trinkwasser, Pflanzenschutzmittel wie Glyphosat oder biologische Verschmutzung (Keime, Bakterien) verhindert werden.
Was sind Schwermetalle?
Für den Begriff Schwermetalle gibt es keine eindeutige Definition. Zur Begriffsbestimmung werden die Dichte, das Atomgewicht und die chemischen Eigenschaften herangezogen.
Natürliches Vorkommen
Schwermetalle kommen als natürlicher Bestandteil in der Erdkruste vor und sind auch im Boden zu finden. Erst seit der industriellen Verwertung finden sich Schwermetalle jedoch im Trinkwasser.
Etwa 50 Elemente werden den Schwermetallen zugeordnet, von denen ein Drittel stark toxisch (giftig) und als gesundheitsgefährdende Schwermetalle im Trinkwasser zu finden ist.
Lebensnotwendige Metalle
Einige Metalle wie Natrium, Magnesium und Kalzium sind für lebenswichtige Stoffwechselfunktionen unentbehrlich. Spurenelemente wie Eisen, Kupfer, Zink oder Chrom besitzen biologische Funktionen im Körper: Kupfer und Zink beispielsweise unterstützen die Wirkung einiger Enzyme.
Sie zählen zu den Mikronährstoffen, ohne die bestimmte Reaktionen zur Energiegewinnung, zur Synthese von Makromolekülen und für die Arbeit der verschiedenen Organe nicht möglich wären. Sie werden in sehr kleinen Mengen benötigt. Ohne diese Vitalstoffe reagiert der Körper mit Mangelerscheinungen.
Giftige Schwermetalle
Bei zu hohen Konzentrationen werden die Stoffe akkumuliert und wirken dann toxisch. Kupfer wird bei einem Überschuss in der Leber angehäuft und schädigt dabei das Organ. Große Mengen Zink schwächen das Immunsystem und wirken nachteilig auf das Lipoproteinmuster. Die Mengen dieser Stoffe müssen deshalb überwacht werden. Elemente wie Cadmium oder Blei spielen für die Funktion des menschlichen Körpers keine Rolle und sind bereits in geringen Gehalten gesundheitsschädlich.
Umgangssprachlich wird der Begriff Schwermetall oft synonym für die auf den Körper giftig wirkenden Elemente, beispielsweise als Schwermetalle im Trinkwasser, verwendet.
Wie gelangen Schwermetalle ins Trinkwasser?
Schwermetalle im Trinkwasser treten vermehrt durch Unzulänglichkeiten bei der Installation von Trinkwasserleitungen auf. Bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts gehörten Bleirohre im Haus zu der Standardausrüstung bei Trinkwasser Installationen. In Deutschland gibt es nach wie vor einige Regionen, wo immer noch Bleileitungen verbaut sind.
Wasserrohre bringen Schwermetalle ins Trinkwasser
Kupferrohre haben die aus Blei abgelöst und stellen inzwischen den größten Anteil der Hausinstallationen. Das Umweltbundesamt empfiehlt, von Kupferrohren Abstand zu nehmen, wenn das Wasser einen niedrigeren pH Wert besitzt, da unter diesen Bedingungen Kupfer verstärkt freigesetzt wird.
Nicht nur in den Wasserzuführungsleitungen wird Kupfer verwendet, sondern auch in Heißwasserbereitern oder Messingarmaturen. Messing ist eine Kupferlegierung. Ältere Leitungen enthalten noch Eisen, zum Teil mit Zinküberzug, um Eisen im Wasser durch Korrosion zu vermeiden. Ist der Zinküberzug beschädigt, kann dennoch Eisen als Schwermetall ins Trinkwasser gelangen. Zink gilt als unkritisch.
Anders sieht es aus, wenn in den verzinkten Eisenrohren Cadmium als Zink-Verunreinigung nachgewiesen wird. Kadmium reichert sich bei höheren Konzentrationen in der Niere an und verursacht dort schwere Störungen.
Fluoridzufuhr nicht übertreiben!
Eine große Verunsicherung herrscht bezüglich des Gehaltes an Fluorid im Trinkwasser. Während in mehreren Ländern einige Zeit lang, das Trinkwasser fluoriert wurde, um die Widerstandsfähigkeit der Zähne gegenüber Karies zu erhöhen, wird heute vor Fluoriden gewarnt, weil sie als giftig eingestuft wurden.
Es kommt jedoch auf die Dosis an. Da Fluorid durch Zahnpasta und andere Quellen (fluoridiertes Speisesalz) meist in ausreichendem Maße aufgenommen wird, kann Fluorid im Trinkwasser zu einem erhöhten Angebot mit Nebeneffekten führen.
Wasserverunreinigung durch mangelnde Hygiene
Neben Schwermetallen im Trinkwasser bereiten oft zusätzlich Bakterien Probleme. Obwohl die Trinkwasserqualität von den beauftragten Kotrollorganen als sehr gut eingeschätzt wird, können sich Bakterien im Wasser vor Ort ansiedeln. Besonders in öffentlichen Toiletten oder Gebäuden führt mangelnde Hygiene, langsam, im dünnen Strahl fließendes Wasser dazu, dass sich Keime im Trinkwasser bilden.
Im Inneren der Wasserhähne entstehen sogenannte Biofilme, in denen Bakterien leben. Wasserschläuche aus Kunststoffen bilden ebenfalls einen idealen Nährboden. Mit einem kräftigen Wasserstrahl können sie ausgeschwemmt werden. Selbst, wenn das Umweltbewusstsein eine solche Verschwendung verbietet, kann diese Art der Verschwendung die Keimbelastung deutlich reduzieren. Bei Wassertemperaturen oberhalb von 60 °C beginnen die Bakterien zu sterben.
Welche Schwermetalle im Trinkwasser sind gefährlich?
Die größte Gefährdung geht von Schwermetallen aus, die keine physiologische Bedeutung für den Körper haben, jedoch nach der Aufnahme lange in ihm verbleiben.
Langzeitschädigung durch Schwermetalle
Diese Schwermetalle im Trinkwasser gelangen nach der Resorption im Magen-Darm-Trakt über das Blut in verschiedene Gewebe wie Leber, Nieren, Skelett, Muskeln, Zähne oder Fettgewebe. Sie werden sehr langsam ausgeschieden, so dass sie eine lange Verweilzeit haben und auf diese Weise in den Speicherorganen sowie im Nervensystem ihre schädigenden Effekte ausüben können.
Kinder sind besonders gefährdet
Entsprechend ihrer biochemischen Eigenschaften zeigen sie unterschiedliche Vergiftungserscheinungen. Eine Bleivergiftung schädigt vorwiegend das Nervensystem, wobei Kinder und Kleinkinder besonders stark betroffen sind. Schwermetalle im Körper von Kindern zeigen wegen des aktiven Stoffwechsels in der Wachstumsphase und der zum Teil noch stärker durchlässigen Blut-Hirn-Schranke bei den Jüngsten besonders verheerende Folgen.
Uran im Trinkwasser belastet die Nieren als Speicherorgan dieses Schwermetalls. Uran kann durch geologische Bedingungen vorwiegend in gebirgigen Gegenden ins Trinkwasser gelangen. Quell-und Grundwasser, das uranhaltiges Gestein passiert, nimmt dieses natürliche Element auf.
Düngemittel bringen Schwermetalle ins Trinkwasser
Aber auch über Pflanzendünger können Schadstoffe wie Phosphat und Uran in das Grund- und Trinkwasser gelangen. Unter den Stickstoffdüngern haben Nitrate als Düngemittel eine besondere Bedeutung. Bei unkontrolliertem Gebrauch und damit einer Überdüngung des Bodens gelangt Nitrat auch ins Trinkwasser.
Nitrat selbst ist weniger giftig als das Umwandlungsprodukt, das durch Bakterien entsteht: das Nitrit. Erhöhte Konzentrationen dieser Verbindungen verändern den roten Blutfarbstoff, der als Folge nicht mehr ausreichend Sauerstoff zu den Körperzellen transportiert. Nickel, das im Inneren der Armaturen verarbeitet wurde, kann zu Reaktionen bei Personen mit Nickelallergie führen. Hier hilft es, die Ionen durch das längere Ablaufen des Wassers heraus zu spülen.
Chlor aus dem Schwimmbad
Manchem Urlauber ist Chlor im Trinkwasser auf Reisen geläufig. Dieses wird während der Wasseraufbereitung zur Desinfektion zugesetzt (Chlorung). In Deutschland ist Chlorung bei Schwimmbädern bekannt. Je nach Herkunft des Rohwassers können andere Wasser-Bestandteile zur Bildung von Nebenprodukten führen, die verdächtigt werden, das Erbgut zu verändern und krebserregend zu sein. Die prophylaktische Chlorung zur Desinfektion ist deshalb nicht mehr zulässig.
Nachweis mit einer Trinkwasseranalyse
Mit der Trinkwasserverordnung wurden Höchstgrenzen für Schwermetalle im Trinkwasser festgeschrieben. Damit liegen verbindlichen Qualitätsstandards vor, die den Verbraucher schützen und den Betreibern von Trinkwasseranlagen in die Pflicht nehmen. Nicht selten ergibt sich an den Abnahmestellen im Vergleich zu den einleitenden ein differierendes Bild.
Wasserprobe direkt aus dem Hausanschluss
Deshalb ergibt erst die Analyse des am Hausanschluss austretenden Wassers ein korrektes Bild. Das im Alltag verwendete Wasser kann für den Trinkwasser Test direkt entnommen werden. Um das Wasser in den Rohren zu testen, müssen Dichtungen, Siebeinsätze und andere Einbauten am Wasserhahn entfernt werden. Nachdem etwa ein Liter Wasser abgelaufen sind, kann eine Probe genommen werden. Sie gibt Auskunft, ob giftige Metalle aus den Rohrleitungen ausgeschwemmt werden.
Schwieriger wird es, die Quelle der Schwermetalle im Trinkwasser zu finden, wenn das Wasser von außerhalb eingespeist wird. Die entsprechenden Anschlüsse liegen meist außerhalb der Wohnung, beispielsweise im Keller. In privaten Häusern und älteren Bauten wird eine regelmäßige Überwachung empfohlen, um Gesundheitsschäden zu vermeiden. Über einen Wasser Test können Verunreinigungen aus dem Rohrleitungssystem, aus den Entnahmestellen und aus den Armaturen ermittelt werden.
Präzise und differenzierte Analyse
Mit einer chemischen Trinkwasseranalyse lassen sich 18 Parameter bestimmen und auf diese Weise die Wasserqualität testen. Für die Angabe der Wasserhärte spielt der Gehalt an Kalzium und Magnesium eine Rolle. Die Härte des Wassers wird in der Einheit (°dH, deutsche Härte) angegeben.
Weiches Wasser (< 8.4 °dH) zeigt stärkere Schaumbildung und erschwert das Entfernen von Seife. Eine mittlere Wasserhärte reicht bis 14 °dH, während hartes Wasser Werte über 14 °dH erreicht. Die Wasserhärte wird ebenfalls im Befund angegeben. Das Test Paket enthält eine ausführliche Anleitung für die Probenahme und die Befundabfrage, ein Proberöhrchen mit einem Probenbegleitschein sowie die Versandtasche.
Ein zertifiziertes Labor übernimmt die Analyse und verschickt das Testergebnis innerhalb von vierzehn Tagen. Im Befundbericht werden die Mengen angegeben und die gesundheitliche Gefährdung bewertet.
Was kann ich gegen Schwermetalle im Trinkwasser tun?
Naheliegend ist es, dafür zu sorgen, dass die Schwermetalle im Trinkwasser gebunden und entfernt werden. Auf diesem Prinzip basiert ein Ionenaustauscher. Solche Ionenaustauscher werden in das Trinkwassersystem integriert, um Schwermetallverunreinigungen zu verringern.
Wasserfilter für den Hausgebrauch
Eine alternative Methode ist die Umkehrosmose. Beide Verfahren sind kostenintensiv und erfordern eine aufwändige Wartung, um einem Befall mit Keimen vorzubeugen. Wasserfilter* für den häuslichen Gebrauch arbeiten als Ionenaustauscher oder mit Aktivkohle, an deren poröser Oberfläche Schadstoffe binden.
Wasserfilter können hilfreich gegen Blei im Trinkwasser in Häusern sein, die vor 1973 mit einem Trinkwassersystem ausgerüstet wurden. Viele Wasserleitungen aus dieser Zeit enthalten Blei, das ins Trinkwasser abgegeben wird. Die Wasserwerke sorgen für die Einhaltung der Werte bis zum Hausanschluss.
Bei längerem Stehen des Wassers oder durch nachgeschaltete Leitungssysteme kann sich dennoch ein höherer Bleigehalt einstellen. Vom Körper aufgenommenes Blei wird zu 90 Prozent im Skelett gespeichert und von dort wieder freigesetzt. Dies lässt sich als erhöhter Wert für Blei im Blut noch lange nach der Aufnahme nachweisen.
Das Wasser in älteren Leitungen kann eine rotbraune Färbung annehmen, was im Zusammenhang mit einer erhöhten Menge an Eisen und Mangan im Trinkwasser steht. Wasserfilter können dafür sorgen, dass sich das Wasser entfärbt und Eisen und Mangan entfernt werden.
Wasserleitungen austauschen
Wer die Kosten und den Aufwand nicht scheut, kann die alten Metallrohre für die Wasserversorgung durch Kunststoffleitungen ersetzen. In vielen älteren Gebäuden ist dies die Methode der Wahl, um sich vor der schleichenden Vergiftung durch Schwermetalle im Trinkwasser zu schützen. Dieser radikale Schritt muss jedoch gut überlegt sein, da eine Strangsanierung meist mit Lärm und Schmutz über längere Zeit verbunden ist.
Darüber hinaus sind auch in bestimmten Kunststoffen giftige Substanzen enthalten. Deshalb ist es besonders wichtig, sich vor der geplanten Baumaßnahme genau über die Zusammensetzung und die Inhaltsstoffe der Kunststoffrohre zu informieren.
Neue Filterverfahren in der Entwicklung
Deutsche Wissenschaftler haben ein neues Verfahren entwickelt, dass kostengünstig Trinkwasser von Kadmium und Nickel befreit und auch den Bleigehalt senken konnte. Es handelt sich dabei um ein Material, das aus Ton und behandeltem Papayasamen besteht und in der Lage ist, Schwermetalle zu absorbieren. Es befindet sich zurzeit noch in der Entwicklungsphase, könnte jedoch aufgrund seiner geringen Kosten und der guten Verfügbarkeit eine große Zukunft haben.
Schwermetalle im Trinkwasser stellen eine potenzielle Gefahr für die Gesundheit dar. Sie können in alten Bauten über die Rohrleitungen ins Wasser gelangen, aber auch in modernen Trinkwasseranlagen auftreten. Wird über eine längere Zeit belastetes Wasser aufgenommen, drohen chronische Vergiftungserscheinungen. Eine umfassende Trinkwasser Untersuchung hilft, die aktuelle Situation einzuschätzen und beim Nachweis von Trinkwasserverunreinigungen für eine Beseitigung zu sorgen. Bestellen Sie hier auf Heimtest-Schnelltests.de Ihre Trinkwasseranalyse!
Quellen:
abgerufen am 09.04.2024
abgerufen am 09.04.2024
abgerufen am 09.04.2024
abgerufen am 09.04.2024
abgerufen am 09.04.2024
abgerufen am 09.04.2024