Was sind Chlamydien?

Chlamydien sind Bakterien, die sogenannte Chlamydiosen auslösen können. Das sind Erkrankungen der Schleimhäute, die schwerwiegende Folgen haben können. Zum Glück lassen sich die Erreger durch einen Schnelltest erkennen, und Chlamydiose ist heilbar. Erfahren Sie mehr über Chlamydien hier auf Heimtest-Schnelltests.de!

Für Unterleibsinfektionen sind Chlamydien häufig die Ursache.

Chlamydien sind eine der häufigsten Ursachen für Unterleibsentzündungen und können zu Unfruchtbarkeit führen. – © Henrie – Fotolia.com

Übersicht

Das Wort Chlamydien, ausgesprochen wird es „Klamüdien“, stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „Mantel“. Es handelt sich um Eubakterien, das sind kugelförmige, gram-negative Bakterien, die bei einer Chlamydieninfektion die Schleimhäute des Menschen befallen. Sie nisten sich in den menschlichen Zellen ein und vermehren sich dort. Sobald die Bakterien sich in den Zellen befinden, werden sie jedoch vom Immunsystem nicht mehr erkannt und können sich deshalb ungehindert vermehren.

Eine Infektion mit Chlamydien zählt zu den sexuell übertragbaren Krankheiten bzw. Infektionen (STD/STI). In Deutschland gibt es jährlich rund 300.000 Neuinfektionen.

Je nachdem, welche Körperteile betroffen sind, kann eine Infektion mit dem STI-Erreger unterschiedliche Symptome und Krankheiten auslösen. Sind z. B. die Augen infiziert, können die Betroffenen im Extremfall sogar erblinden. Sind Schleimhäute im Genitalbereich betroffen, können unerkannte Erkrankungen zu Unfruchtbarkeit führen. Zwar lässt sich diese STI mit Antibiotika vollständig ausheilen, jedoch können einmal entstandene Schäden nicht rückgängig gemacht werden.

Eine Impfung gegen Chlamydien gibt es bisher noch nicht, jedoch befinden sich Impfstoffe in der Entwicklung, die zurzeit an Menschen erprobt werden.

Deshalb ist es besonders wichtig, Ansteckung mit Chlamydia möglichst frühzeitig zu erkennen, damit eine wirksame Behandlung mit Antibiotika erfolgen kann. Mit einem Schnelltest können Sie selbst zu Hause eine Chlamydieninfektion erkennen.

Welche Arten von Chlamydien gibt es?

Es gibt unterschiedliche Chlamydienarten, die verschiedene Körperregionen befallen und unterschiedliche Symptome auslösen. Der am häufigsten übertragene Erreger ist Chlamydia trachomatis, eine Vertreterin der Bakterienart, die vor allem durch ungeschützten Geschlechtsverkehr weitergegeben wird. Diese Bakterien sind verantwortlich für vielfältige Erkrankungen im Genitalbereich und Harnwegserkrankungen.

Chlamydien - Chlamydophila pneumoniae Lbenszyklus

Der Lebenszyklus von Chlamydien: Chlamydiophila pneumoniae vermehren sich in ihren Wirtszellen. – © Rosali Ziller

Chlamydophila pneumoniae, früher unter dem Namen Chlamydia pneumoniae bekannt, befällt die Lunge. Das winzige, gram-negative Bakterium nistet sich in den Zellen ein und zerstört diese im Laufe seiner Entwicklung. Lungenentzündung, Gelenk- und Sehnenscheidenentzündungen können die Folge sein.

Eine Infektion mit Chlamydia psittaci ist vergleichsweise selten und erfolgt über das Einatmen von getrockneten und zu zerstäubenden Vogelexkrementen. Der Erreger löst die als Papageienkrankheit bekannte Ornithose aus, die beim Menschen ähnliche Krankheitsanzeichen hervorruft wie eine Lungenentzündung oder eine Grippe.

Wie erfolgt die Chlamydien-Ansteckung?

Eine Chlamydieninfektion ist eine der häufigsten Ursachen sexuell übertragbarer Krankheiten. Wie für andere Geschlechtskrankheiten ist das Risiko einer Chlamydien-Ansteckung besonders hoch bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr. Die Inkubationszeit nach einer Ansteckung beträgt 1 – 3 Wochen, aber auch nach Jahren noch können Chlamydia-Symptome auslösen, die längst nicht mehr mit der ursprünglichen Infektion in Zusammenhang gebracht werden.

STI-Bakterien werden aber nicht nur beim Sex übertragen, sondern eine Ansteckung mit dem Erreger ist auch über eine Tröpfcheninfektion möglich, beispielsweise im Schwimmbad. Eine Schmierinfektion bei der Benutzung öffentlicher Toiletten ist ein weiterer möglicher Übertragungsweg.

Wer gerne in freier Natur oder im Wald spazieren geht, sollte außerdem wissen, dass auch Zecken Chlamydien übertragen können, und zwar gleichzeitig mit Borrelien. Dieser Übertragungsweg ist nicht sehr bekannt, doch weil man die kleinen Krabbeltiere schnell übersehen kann, ist die Gefahr einer unbemerkten und damit unbehandelten Ansteckung hier besonders hoch.

Mit der Unterart Chlamydia psittaci kann man sich außerdem durch das Einatmen getrockneter Exkremente von infizierten Vögeln anstecken.

Dennoch ist Sex immer noch der häufigste Übertragungsweg für die sexuell übertragbare Infektion mit Chlamydienstämmen, obwohl man sich sehr wirksam dagegen schützen kann. Das Beachten der Regeln von Safer Sex und der Gebrauch von Kondomen bieten ein hohes Maß an Schutz. Vor dem Hintergrund, dass ein Kondom auch vor anderen gefährlichen STI und STD (sexuell übertragbaren Infektionen und Krankheiten) wie HIV und AIDS, Gonorrhoe und Herpes schützt, erscheint es umso sinnvoller, das Risiko einer Chlamydieninfektion auf diese Weise zu minimieren.

Was sind mögliche Folgen einer Chlamydieninfektion?

Chlamydien können eine Reihe von Krankheiten beim Menschen verursachen, die unterschiedliche Körperregionen betreffen. Auch lösen die verschiedenen Chlamydia-Arten unterschiedliche Krankheitsbilder aus.

Chlamydia pneumoniae löst die als Lungenentzündung geläufige Krankheit Pneumonie aus. Außerdem können Atemwegserkrankungen wie Bronchitis oder Sinuitis Folgeerkrankungen einer Infektion mit diesem Chlamydienstamm sein.

Chlamydien können im Auge ein Trachom oder Bindehautentzündung auslösen.

Chlamydieninfektionen können verschiedene Körperteile befallen und Krankheiten verursachen. Im Auge können durch Chlamydien Entzündungen (Trachome) entstehen. – © Birgit Reitz-Hofmann – Fotolia.com

Chlamydia trachomatis kann das sogenannte Trachom auslösen, eine Augenerkrankung. Die ersten Symptome eines Trachoms sind Bindehautentzündung und  Hornhautschäden des Auges. Die Hornhaut körnt sich, zerfällt und vernarbt wieder. Dieser Prozess kann sich über mehrere Jahre erstrecken und im Endstadium zur völligen Erblindung führen. In einigen Staaten der Dritten Welt ist der Durchseuchungsgrad der Bevölkerung mit dieser Augenentzündung aufgrund schlechter hygienischer Bedingungen extrem hoch.

Ebenfalls durch das Bakterium Chlamydia trachomatis verursacht wird eine Geschlechtskrankheit (STD), die medizinisch Lymphogranuloma inguinale, Lymphogranuloma venerum oder auf Deutsch venerisches Granulom heißt. Unbehandelt kann sich ein Granulom zu einem Analkarzinom oder Plattenepithelkarzinom weiterentwickeln, also zu einem Krebsgeschwür am After.

Dringen die STD-Erreger die Harnröhre ein, können bei weiblichen und männlichen Infizierten Harnwegsentzündungen und Blasenentzündungen auftreten.

Befallen die Krankheitserreger die Eierstöcke, können  sie Eileiterschwangerschaften, Früh- und Fehlgeburten verursachen. Schädigen die Erreger die Eileiter, können diese durch Vernarbung verkleben. Die Folge kann Unfruchtbarkeit bei Frauen sein.

Die Bakterien können ebenso Prostata und Nebenhoden befallen und dort Entzündungen auslösen, die im negativsten Fall sogar zu Unfruchtbarkeit bei Männern führen können.

Gibt es typische Chlamydien-Symptome?

Die Symptome einer Infektion mit Clamydia können vielfältig sein und unterscheiden sich teilweise bei Männern und Frauen. Weil die Inkubationszeit mehrere Wochen betragen kann, ist es oft kaum noch möglich, einen ursächlichen Zusammenhang zwischen der Infektion und deren ersten Symptomen herzustellen. Dadurch steigt die Gefahr einer späten Diagnose der STI und unbemerkten Weitergabe der Bakterien an Geschlechtspartner.

Chlamydia pneumoniae lösen vor allem Symptome im Bereich der Atemwege aus wie Trockenheitsgefühl in Mund, Nase und Augen, aber auch Hustenreiz oder Entzündungen der Nasennebenhöhlen.

Männer und Frauen können gleichermaßen von vermehrtem Harndrang sowie Schmerzen und Juckreiz beim Urinieren betroffen sein.

Chlamydien können Symptome wie Schwellungen der Lymphknoten verursachen.

Chlamydien können Symptome wie Lymphknotenschwellungen auslösen, ein mögliches Anzeichen für Lymphogranuloma venerum. – © Herbert L. Fred, MD and Hendrik A. van Dijk, Lymphogranuloma venerum – lymph nodes, CC BY 2.0

Ein weiteres Symptom, das beide Geschlechter betrifft, ist das Anschwellen der Lymphknoten über mehrere Wochen, meist in der Leistengegend, was mit Fieber und Schmerzen an Gelenken und Muskeln sowie Kopfschmerzen einhergehen kann.

Werden Erreger der Familie Chlamydiaceae bei bestimmten Sexualpraktiken übertragen, können als erste Krankheitssymptome kleine Geschwüre an der Kontaktstelle der Infektion auffallen, also meist an Vagina, Penis, After oder im Mund. Diese Geschwüre verursachen keine Schmerzen. Unbehandelt kann die Krankheit chronisch werden und nach mehreren Jahren zu Lymphödemen (Flüssigkeitsansammlungen) führen.

Hautverfärbungen (bläulich oder rötlich) sind weitere mögliche Chlamydien-Symptome bei einer Infektion mit C. trachomatis. Verändern die Verfärbungen jedoch ihre Position, kann es sich auch um eine Co-Infektion mit Borrelien handeln, die von Zecken zusammen mit der Chlamydia STI übertragen werden. Die sogenannte Wanderröte ist ein Symptom der Borreliose.

Chlamydien-Symptome bei Männern

Bei Männern sind häufige Clamydien-Symptome Schmerzen beim Geschlechtsverkehr aus oder verursachen einen milchigen Ausfluss aus dem Penis sowie Juckreiz und brennende Schmerzen beim Wasserlassen.

Chlamydien-Symptome bei Frauen

Bei Frauen können sich Chlamydien-Symptome zeigen wie gelblicher Ausfluss, Zwischenblutungen und Blutungen beim Geschlechtsverkehr sowie Schmerzen im Unterbauch. Aber auch unspezifische Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen sind nicht selten die Folgen einer Ansteckung mit Chlamydien-Erregern. Diese Krankheitsanzeichen ähneln oft ersten Schwangerschaftsanzeichen.

Wenn Sie eines oder mehrere der genannten Symptome bei sich bemerken, sollten Sie zeitnah einen Chlamydientest durchführen, um Klarheit zu schaffen. Die Früherkennung der STI ist entscheidend für die Heilungschancen.

Wie funktioniert ein Chlamydientest?

Früher war für einen Chlamydien Test ein Arztbesuch unabdingbar. Neben einer Urinprobe wurden auch von der Harnröhre und dem Gebärmutterhals Abstriche genommen und im Labor untersucht. Den Clamydientest bei einem Arzt durchführen zu lassen, lohnt sich zumindest für Frauen unter 25 Jahren, weil bis zu diesem Alter die Krankenkasse den Test bezahlt. Wenn Sie älter als 25 sind oder ein Mann, müssen Sie Ihren Test selbst bezahlen. In diesem Fall kann es günstiger sein, einen Heimtest zu machen.

Heute gibt es dazu modernere Verfahren, um selbst eine zuverlässige Diagnose zu stellen. Neue diagnostische Methoden erlauben es nun auch, Chlamydientests zu Hause durchzuführen, ohne gleich einen Arzt aufsuchen zu müssen.

Ein solcher Test ist ebenso unkompliziert durchzuführen wie ein Schwangerschafts-Frühtest. Ein einfacher Urintest bzw. Abstrichtest für die Frau ermöglicht den sicheren Nachweis des Erregers anhand seiner DNS. Darüber hinaus gibt es für STI Schnelltests zur Heimanwendung, bei denen der Betroffene selbst zu Hause die Probe entnimmt und dann den Test einschickt an ein Labor. Das Ergebnis erhalten Sie nach ca. einer Woche per E-Mail.

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Welche Möglichkeiten der Chlamydien-Behandlung gibt es?

Wenn Ihr Chlamydientest positiv ausgefallen ist oder bereits eine Chlamydieninfektion diagnostiziert wurde, sollten Sie einen Arzt oder Online-Arzt aufsuchen. Die Therapiemöglichkeiten und Heilungschancen für die STI sind sehr gut, sofern die Infektion frühzeitig erkannt wird. Wird die Erkrankung allerdings nicht konsequent bis zur Ausheilung behandelt, kann die Infektion chronisch werden und dauerhafte, irreparable Schäden verursachen.

Die Chlamydien Therapie erfolgt standardmäßig mit Antibiotika wie Azithromycin. Da Klamydien kaum Resistenzen bilden, sind Tetracycline oder Makrolide wirksam, akute Fälle werden auch mit Azithromycin oder Doxycyclin behandelt. Schwangere werden nur mit entsprechend zulässigen Antibiotika behandelt, nicht mit Tetracyclinen.

Chlamydien sind sehr infektiös und werden oft unbemerkt zwischen Sexualpartnern weitergegeben. Deshalb ist es für einen dauerhaften Heilungserfolg entscheidend, dass auch der oder die Sexualpartner mitbehandelt werden.

Wer einen Arztbesuch scheut oder keine Zeit hat, kann sich auch von einem Online-Arzt behandeln lassen und sich ein Rezept für Azithromycin ausstellen lassen. Mehr Informationen über diese zeitsparende und diskrete Behandlungsmöglichkeit erhalten Sie direkt bei Dokteronline.com.*

Dauer der Chlamydien-Therapie

Die Einnahme erfolgt in der Regel über den Zeitraum von einer Woche. Azithromycin kann auch einmalig gegeben werden. In der Regel klingen die Beschwerden beim Einsatz eines oder mehrerer Antibiotika rasch ab. Um eine Neuinfektion zu vermeiden, sollten Sexualpartner auf Sex verzichten, bis die STI bei allen Beteiligten vollständig ausgeheilt und die Behandlung abgeschlossen ist. Ein Schnelltest kann auch hier nochmals letzte Sicherheit geben.

Chlamydien sind krankheitserregende Bakterien, die hauptsächlich beim Sex übertragen werden. Unerkannt kann eine Infektion Folgeerkrankungen wie Unfruchtbarkeit auslösen. Geschützter Geschlechtsverkehr schützt vor Ansteckung. Eine eindeutige Diagnose bildet die Grundlage für eine Therapie mit Antibiotika. Mit einem Schnelltest lässt sich eine Chlamydieninfektion nachweisen. Bestellen Sie jetzt Ihren Chlamydientest hier auf Heimtest-Schnelltests.de!

Quellen: