Was sind Streptokokken?

Streptokokken-Infektionen werden oft unterschätzt. Betroffenen ist nicht bewusst, welche Folgen eine unbehandelte Erkrankung für die eigene Gesundheit und die der Mitmenschen haben kann. Schnelles Erkennen und Behandeln senkt das Risiko für Spätfolgen und die Weitergabe der Erreger. Lesen Sie auf Heimtest-Schnelltests.de, wie Sie sich mit einem Streptokokken-Schnelltest absichern können!

Streptokokken verursachen Krankheiten und Entzündungen.

Streptokokken können Krankheiten verursachen – hier sind Pneumokokken in der Vergrößerung zu sehen, die eine Lungenentzündung hervorrufen können. – © Albert Pschera

Streptokokken besiedeln regulär den menschlichen Körper, ohne dass ein medizinisch relevanter Befund vorliegt. Wenn ihre Zahl sich jedoch stark erhöht, kann dies zu einer Infektion als ernsthafte Erkrankung führen.

Die jährliche Fallzahl von Rachenentzündungen durch Streptokokken in Deutschland schätzt das RKI auf 1 – 1,5 Millionen. Entzündungen der Mandeln, der Nasennebenhöhlen, des Mittelohrs, der Hirnhaut oder der Harnblase sind schmerzhaft und setzen die Betroffenen für längere Zeit außer Gefecht.

Was sind Streptokokken?

Es stecken hinter der Bezeichnung Streptokokken Bakterien, die kugelartig aussehen. Die Bezeichnung kommt aus dem Griechischen und setzt sich aus strepto (kettenförmig angeordnet) und kokkos (Kern, Korn) zusammen. In der Gram-Färbung, einer speziellen, nach dem dänischen Bakteriologen H. C. Gram benannten Färbetechnik, färben sich die Bakterien blau an. Sie gelten als gram-positive Bakterien.

Gram-negative Bakterien

Helicobacter pylori zählt hingegen zu den gram-negativen Bakterien. Diese Unterscheidung spielt für die antibiotische Therapie eine wichtige Rolle. Inzwischen ist eine große Anzahl von Unterarten bekannt. Für die Unterteilung haben sich zwei Klassifikationen durchgesetzt, die sich aus dem Verhalten in dem entsprechenden Streptokokken Test ableiten. In der Lancefield-Klassifikation wird die Reaktion gegen einen Bestandteil der Bakterienwand, das sogenannte C-Antigen, als Unterscheidungsmerkmal zugrunde gelegt.

Subtypen von Stretokokken

Inzwischen sind mehr als 20 Subtypen von A bis W bekannt (Stand 2013). Zwei Vertreter sind ohne Bedeutung für die Ausbildung krankhafter Zustände. Es handelt sich um das Bakterium Streptococcus lactis (Lancefield-Klasse N), das in der Milchverarbeitung verwendet wird und die Enterokokken (Lancefield-Klasse D) als wichtiger Bestandteil des Verdauungssystems. Letztere werden bei der Herstellung von probiotischen Lebensmitteln eingesetzt.

Bakterien zersetzen Blutkörperchen

Diagnose einer Infektion mit A-Streptokokken auf einer Agar-Platte

A-Streptokokken auf der Agar-Platte: Die Bakterien zerstören rote Blutkörperchen. – © Bill Branson – (Edited by Fir0002)(Edited by Drhx), Agarplate redbloodcells edit, bearbeitet von Rosali Ziller, CC0 1.0

Die zweite Unterscheidung beruht auf der Fähigkeit, rote Blutkörperchen (Erythrozyten) in einem Labortest zu zersetzen. Sie sind Bestandteil des Blutagars, der als Nährstoffboden in Kulturplatten zur Anwendung kommt.

Werden die roten Blutkörperchen in Gegenwart der Mikroorganismen zerstört, also hämolysiert, bilden sich Hämolysehöfe um die Bakterienkolonien. Ist die Hämolyse unvollständig, gibt es noch intakte Erythrozyten und es handelt sich um Alpha-Hämolyse. Eine komplette Hämolyse spricht für beta-hämolysierende Streptokokken. Findet keine Hämolyse statt, handelt es sich um gamma-hämolysierende Streptokokken.

Von medizinischer Bedeutung sind beta-Streptokokken, wobei eine Infektion mit beta-hämolysierenden Streptokokken B ein besonderes Risiko während der Schwangerschaft darstellt.

Wie erfolgt eine Streptokokkeninfektion?

Verschiedene Typen der Bakterien gehören zu den ständigen Bewohnern des Mund- und Rachenraums sowie des Darms. Menschen mit einer gesunden Abwehrfunktion werden mit ihnen gut fertig. Einige werden nur vorübergehend nachgewiesen: Sie kommen und gehen. Für Patienten mit einer herabgesetzten Immunabwehr besteht ein erhöhtes Risiko, an einer Streptokokken-Infektion zu erkranken.

Risiken für Neugeborene

Neugeborene, bei denen die natürlichen Schutzfunktionen noch nicht vollständig ausgebildet sind, gehören dazu. Besonders gefährlich sind für sie die beta-hämolysierenden Streptokokken des B-Typs, denen sie über die Schwangere ausgesetzt sind. Die werdenden Mütter wissen oft nicht, dass ihre Schleimhäute im Genitalbereich oder im Darm befallen sind, da die Infektion ohne Symptome verlaufen kann.

Übertragung durch Sex möglich

Wie die Streptokokken Übertragung in diesen Fällen verläuft, ist noch nicht geklärt. Einige Experten vermuten eine sexuelle Übertragung, ähnlich wie bei Chlamydien, die als häufigste Ursache von Geschlechtskrankheiten diagnostiziert werden. Dafür gibt es zurzeit noch zu wenige Anhaltspunkte. Schwangeren wird vielmehr empfohlen, auf eine angemessene Intimpflege zu achten, die den natürlichen Säureschutzmantel intakt hält und so verhindert, dass sich die schädlichen Bakterien einnisten und vermehren.

Tröpfchen- und Schmierinfektion

Anders verhält es sich mit den Bakterien des A-Typs, die durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion weiter gegeben werden. Bei der Tröpfchen-Infektion erfolgt die Streptokokken Ansteckung über die Luft. Beim Niesen oder Husten gelangen sie in die Atemwege und befallen dort die Schleimhäute. Werden Gegenstände mit den Bakterien verunreinigt, können diese durch Berühren und damit über eine Schmier-Infektion weitergegeben werden.

Diese Streptokokken-Symptome sollten Sie ernst nehmen!

Streptokokken zählen zu den häufigen Erregern von Mandelentzündunge

Streptokokken zählen zu den häufigen Erregern von Mandelentzündungen und Rachenentzündungen. – © olegmalyshev – Fotolia.com

Streptokokken können Auslöser verschiedener Erkrankungen sein, sodass die Symptome variieren können. Die meisten dieser bakteriellen Erkrankungen werden von Fieber und schmerzhaften Entzündungen begleitet. Dazu gehören beispielsweise Mittelohr- und Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis).

Entzündungen im Nasen-Rachenraum

Eine der häufigsten Infektionen im Kindesalter stellt die Streptokokken Tonsillitis (Mandelentzündung) dar, die durch Halsschmerzen und Schluckbeschwerden gekennzeichnet ist. Bei Lungenentzündungen tritt sehr hohes Fieber und Schüttelfrost auf.

Angina (Halsentzündung) und Scharlach beginnen mit Fieber und Halsschmerzen. Später kommen bei den an Scharlach Erkrankten der charakteristische Ausschlag und die gerötete Zunge hinzu.

Ähnliche Symptome treten jedoch auch bei Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus COVID-19 auf, auch als Sars-Cov-2 bekannt. Insofern lassen einzelne Symptome wie Halsschmerzen keine eindeutige Diagnose zu. Gewissheit über die Ursache bringt nur ein Test.

Wenn Streptokokken die Haut befallen haben, können sich eitrige Sekretabsonderungen bilden. Die Wundrose ist eine durch die Bakterien verursachte Erkrankung der Haut.

Blasenentzündung durch Streptokokken B

Anders als die bisher genannten Infektionen zeigen Streptokokken B Symptome, die den Urogenitaltrakt (Harn- und Geschlechtsapparat) betreffen. Eine typische Erkrankung ist die Blasenentzündung, die sich mit Schmerzen beim Wasserlassen ankündigt und im weiteren Verlauf auch eine Nierenbeckenentzündung auslösen kann.

Diese Infektionen lassen sich durch eine Urinuntersuchung mit einem Teststreifen nachweisen. Dabei wird Nitrit im Urin als Farbumschlag angezeigt. Nitrit wird durch die Bakterien aus dem natürlicherweise im Harn auftretenden Nitrat gebildet und kommt im Gesunden nicht vor. Ein positives Testergebnis spricht für eine Blasen- oder Nierenbeckenentzündung.

Diagnose mit dem Streptokokken-Schnelltest

Mit dem entsprechenden Streptokokken Test können die krankheitsrelevanten beta-hämolysierenden Typen A und B nachgewiesen werden. Im Streptokokken A Schnelltest werden Infektionen im oberen Atmungsapparat (Respirationstrakt) erfasst: Tonsillitis, Rachenentzündung (Pharyngitis) und Scharlach. Ein Rachenabstrich wird angefertigt und anschließend zur Extraktion mit verschiedenen Lösungen versetzt. Auf eine Testkassette aufgebracht, zeigt eine farbige Linie die Anwesenheit von Streptokokken der Gruppe A an.

Streptokokken-B-Test

Analog funktioniert auch der B-Streptokokken-Test. Dieser ist besonders für schwangere Frauen bedeutsam, um einer Infektion des Neugeborenen vorzubeugen. In dem Test werden die beim Kind Sepsis und Hirnhautentzündung verursachenden Mikroorganismen im Vaginalabstrich nachgewiesen. In Deutschland wird bei einem von 2000 Neugeborenen eine Streptokokkeninfektion festgestellt.

Labortest

Alternativ können diese Bakterien mittels einer Bakterien-Kultur erfasst werden. Dabei werden Abstriche aus der Scheide und dem After auf ein Medium für eine Kultur im Labor aufgetragen. Nach zwei bis drei Tagen lässt sich über die Vermehrungsrate abschätzen, ob Streptokokken B vorliegen. Die Treffsicherheit des Testes ist in der 35. bis 37. Schwangerschaftswoche am größten. Die längere Testdauer verzögert den Behandlungsbeginn im Gegensatz zum Schnelltest.

Wie erfolgt die Streptokokken-Behandlung?

Wenn Streptokokken die Haut befallen, können Nekrosen entstehen.

Streptokokken können die Haut befallen und Nekrosen verursachen. Je früher die Behandlung beginnt, desto geringer sind die Folgeschäden. – © Piotr Smuszkiewicz, Iwona Trojanowska and Hanna Tomczak, Necrotizing fasciitis left leg, CC BY 2.0

Wegen der nicht zu unterschätzenden Ansteckungsgefahr und der möglichen Spätfolgen ist eine rasche und wirkungsvolle Streptokokken Behandlung unerlässlich. Tritt ein Streptokokkenbefall in der Schwangerschaft auf, besteht bei etwa zwei Prozent der betroffenen Kinder die Gefahr einer Sepsis.

Streptokokken A lange ansteckend

Infektionen mit den Bakterien der Gruppe A können bei unzureichender Behandlung zu rheumatischem Fieber, Herzerkrankungen und Nierenschäden führen. Ohne Therapie besteht bis zu drei Wochen die Gefahr einer Ansteckung.

Antibiotika senken Ansteckungsfefahr

Sobald eine wirksame Therapie begonnen wurde, senken die Antibiotika Streptokokken Ansteckungsgefahr nach 24 Stunden. Um Folgeerkrankungen zu verhindern, muss das Antibiotikum mindestens zehn Tage und gemäß der angeordneten Dosierung eingenommen werden. Penicillin ist häufig das Mittel der Wahl. Breitbandantibiotika wie Cephalosporin oder Erythromycin wirken gegen den Erreger vom Typ A. Gegen Streptokokken B in der Schwangerschaft wirken neben Penicillin auch Clindamyzin, Ampicillin oder Amoxicillin als Antibiotikum.

Antibiotika anderer Wirkstoffklassen werden neben Antiparasitika zur Behandlung von Toxoplasmose eingesetzt. Die Behandlung ist zwingend notwendig, wenn in der Schwangerschaft erstmalig eine Infektion mit diesem Erreger stattfindet. Für das Ungeborene besteht dann die Gefahr der Ansteckung mit schweren gesundheitlichen Schäden.

Streptokokken unterteilen sich in viele Untergruppen, von denen die Streptokokken A und B zu den krankheitsrelevanten gehören. Erreger der Gruppe A stellen eine häufige Ursache für bakterielle Erkrankungen im Rachenraum dar. Besonders gefürchtet ist die Strep.-B-Infektion während der Schwangerschaft, die zu einer Neugeborenensepsis führen kann. Mit einer konsequenten antibiotischen Behandlung kann die Infektion erfolgreich bekämpft werden. Wenn Sie den Verdacht haben, von einer Streptokokkeninfektion betroffen zu sein, schützen Sie sich vor Spätfolgen und bestellen Sie jetzt einen Streptokokken-Schnelltest!

Quellen: