Wie schädlich ist Nikotin wirklich?

Der Konsum von Tabakrauch führt schnell zu einer physischen und psychischen Nikotinabhängigkeit. Seit einigen Jahrzehnten sind die vielfältigen negativen Auswirkungen im Tabak enthaltener Substanzen bekannt. Eine Raucherentwöhnung gestaltet sich häufig schwierig. Heimtest-Schnelltests.de informiert hier über Nikotinsucht und Methoden, die den Rauchstopp erleichtern.

Der Nikotinanteil in getrocknetem Tabak liegt bei 0,6 – 2,9 % der Trockenmasse.

Der Nikotingehalt in getrocknetem Tabak liegt bei 0,6 – 2,9 % der Trockenmasse. – © Wolfgang Cibura – Fotolia.com

Das im Tabakrauch enthalte Nikotin führt bereits nach mehrmaligem Konsum zu einer Abhängigkeit. In Deutschland sind über 13 % der Todesfälle auf Tabakkonsum zurückzuführen.

Obwohl die negativen Auswirkungen von Tabak auf die Gesundheit weithin bekannt sind, fällt es vielen Betroffenen schwer, mit dem Rauchen aufzuhören. Beim Konsum von Nikotin werden die Nikotinrezeptoren im Gehirn stimuliert. Der Körper gewöhnt sich an das regelmäßig zugeführte Nikotin und reagiert bei Verzicht mit Entzugssymptomen.

Nikotinabusus (Missbrauch von Nikotin) kann mit einem Cotinin-Test nachgewiesen werden, da Cotinin während des Abbaus von Nikotin im Körper entsteht.

Was ist Nikotin und wie wirkt es?

Nikotin bewirkt eine verstärkte Dopaminausschüttung im Gehirn.

Durch Nikotin wird im Gehirn mehr stimmungsaufhellendes Dopamin freigesetzt, wovon Konsumenten abhängig werden. – © Rosali Ziller

Nikotin oder Nikotin ist ein aus der Tabakpflanze gewonnenes Alkaloid. Die erstmals im Jahr 1826 isolierte Substanz wirkt in hohen Dosen als Nervengift. Über die Lungenbläschen gelangt der Stoff ins Blut. Nikotin ist eine der wenigen bekannten Substanzen, die die Blut-Hirnschranke überwinden können.

Nikotin wirkt im Gehirn

Im Gehirn beeinflusst die Droge die Rezeptoren des vegetativen Nervensystems. Es ist nicht genau bekannt, ab welcher Dosis Nikotin beim Menschen zum Tod führt. Meist wird von etwa 1 mg pro Kilogramm Körpergewicht ausgegangen. Im Vergleich zu anderen Alkaloiden wie Koffein ist Nikotin also wesentlich toxischer. Seine Wirkung setzt innerhalb kurzer Zeit nach dem Konsum von Tabak ein.

Wirkung auf den Körper

Das Gift wirkt auf den menschlichen Organismus in vielfältiger Weise. Der Herzschlag erhöht sich und auch der Blutdruck steigt an, weil vermehrt Adrenalin ausgeschüttet wird. Außerdem kontrahieren die Blutgefäße, wodurch die Durchblutung verschlechtert wird. Eine häufig erwünschte Wirkung von Nikotin ist die Verringerung des Appetits.

Zu den unerwünschten Wirkungen zählt dagegen die körperliche und psychische Abhängigkeit.

Nikotinsucht – Symptome und Folgen

Die so genannte Raucherlunge entsteht, weil Nikotin und Partikel im Rauch das Lungengewebe schädigen.

Nikotin und Rauchpartikel führen zu Entzündungen des Lungengewebes, auch bekannt als Raucherlunge. – © bilderzwerg – Fotolia.com

Nikotin ist eine Droge, die schnell süchtig macht. Gewöhnt sich das Belohnungssystem des Körpers einmal an den regelmäßigen Konsum von Tabak, kommt es beim Versuch, mit dem Rauchen aufzuhören, zu Entzugssymptomen.

Gesundheitsrisiken

Die Nikotinsucht selbst ist mit erheblichen gesundheitlichen Risiken verbunden. Zahlreiche Erkrankungen sind mit Nikotinabhängigkeit assoziiert.

Das vielleicht bekannteste Gesundheitsproblem, das durch Rauchen hervorgerufen wird, ist die sogenannte Raucherlunge. Dabei färbt sich die Lunge schwarz, weil sich der im Rauch enthaltene Teer im Gewebe ablagert. Dies führt zu einer Einschränkung der Lungenfunktion. Symptome wie Kurzatmigkeit, Infektanfälligkeit und Leistungsschwäche sind die Folge.

Eine Schädigung der Atemwege durch Tabakkonsum macht sich regelmäßig zuerst durch den typischen Raucherhusten bemerkbar. Dadurch versucht der Körper, den Teerbelag in der Lunge loszuwerden. Da sich durch Nikotinkonsum die Arterien zusammenziehen, ist die Durchblutung vermindert. Dies kann zu einer weiteren typischen Folgeerkrankung führen, dem Raucherbein.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Eine häufig unterschätzte Konsequenz des Nikotinkonsums ist die Veränderung des Blutdrucks. Tabakkonsum führt zu Bluthochdruck, der die Wände der Blutgefäße schädigen kann. Außerdem ist das Risiko für eine Verkalkung der Arterien erheblich erhöht, weswegen Raucher häufiger als Nichtraucher Herzinfarkte und Schlaganfälle erleiden.

Rauchen in der Schwangerschaft

Besonders schädlich ist Rauchen in der Schwangerschaft. Dabei wird nämlich nicht nur der Körper der werdenden Mutter geschädigt, sondern auch der des Kindes. Mütter, die während der Schwangerschaft rauchen, haben ein erhöhtes Risiko, eine Frühgeburt zu erleiden. Außerdem konnte nachgewiesen werden, dass Zigarettenkonsum während der Schwangerschaft die geistige und körperliche Entwicklung des Kindes dauerhaft beeinträchtigen kann.

Weil das Rauchen Folgen für das Kind haben kann, ist es wichtig, dass die Mutter schon bei den ersten Schwangerschaftsanzeichen aufhört zu rauchen.

Nachweis mit einem Cotinin-Test

Ein Cotinin Test weist Nikotinkonsum schnell und einfach in einer Urinprobe nach.

Mit einem Cotinin-Test lässt sich Nikotinkonsum schnell und einfach in einer Urinprobe nachweisen. – © gabmed GmbH

Um Tabakkonsum nachzuweisen, eignet sich die Bestimmung der Konzentration von Cotinin in Blut bzw. Urin. Bei Cotinin handelt es sich um das Hauptabbauprodukt von Nikotin.

Um eine Nikotinabhängigkeit nachzuweisen, wird also kein Nikotin-Test, sondern ein Cotinin-Test durchgeführt. Dabei handelt es sich um einen Drogentest, der auch von Personen ohne medizinische Vorkenntnisse durchgeführt werden kann. Ein Arztbesuch ist dafür nicht erforderlich.

Sobald Nikotin über den Rauch in die Lunge und von dort in die Blutbahn gelangt, wird es zu Cotinin oxidiert. Die Halbwertszeit von Nikotin im Körper beträgt lediglich eine halbe bis höchstens zwei Stunden.

Cotinin ist länger nachweisbar

Cotinin hingegen hat eine Halbwertszeit von bis zu 40 Stunden. Deshalb ist es besser zur Feststellung einer Belastung geeignet. Der Nachweis eines Nikotinabusus erfolgt somit über einen Drogenschnelltest auf Cotinin. Durch einen solchen Test kann auch ermittelt werden, ob ein Passivkonsum vorliegt. Das ist der Fall, wenn die Testperson nicht selbst geraucht hat, sondern durch die Gesellschaft von Rauchern Nikotin über die Raumluft aufgenommen hat.

Bei aktiven Rauchern ist die Cotininkonzentration im Urin höher als 200 ng/ml. Bei Passivrauchern liegt dieser Wert üblicherweise unter 100 ng/ml. Ist das Resultat des Heimtests auf Cotinin positiv, kann von einem aktiven Raucher ausgegangen werden.

Ein Nikotin-Test kann nicht nur auf der Basis von Urin erfolgen. Auch im Blut ist die Substanz nachweisbar. Soll eine Dauerbelastung nachgewiesen werden, ist die Haaranalyse die Methode der Wahl.

Mit dem Rauchen aufzuhören, birgt auch Risiken

Mögliche Risiken, die durch Nikotinentzug entstehen können, sollten abgeklärt werden, bevor man mit dem Rauchen aufhört.

Wer mit dem Rauchen aufhören will, sollte mögliche Risiken vorab klären. – © Albert Pschera

Wer mit dem Rauchen aufhören will, muss einen Nikotinentzug durchmachen. Der Körper gewöhnt sich nach einiger Zeit an die regelmäßige Aufnahme von Nikotin. Im Gehirn werden vermehrt Rezeptoren gebildet, die auf Nikotin reagieren.

Vielfältige Entzugserscheinungen

Sobald kein Tabak mehr konsumiert wird, merken Betroffene, welche vielfältigen Entzugserscheinungen Nikotin haben kann. Im Rahmen einer Raucherentwöhnung können unterschiedliche Symptome und Beschwerden auftreten.

Welche Entzugserscheinungen Rauchen tatsächlich verursacht, ist individuell verschieden. Verbreitet sind Schlafstörungen, Reizbarkeit und Unruhe. Bereits wenige Stunden nach dem letzten Tabakkonsum treten erste Symptome wie Nervosität und ein starkes Bedürfnis nach dem Rauchen auf.

Die größte Intensität erreichen die Entzugssymptome typischerweise nach etwa zwei Tagen. Betroffene fühlen sich in dieser Zeit häufig depressiv, können sich nur schwer konzentrieren und sind müde.

Langfristige psychische Abhängigkeit

Die direkten körperlichen Beschwerden verschwinden meist nach drei Wochen vollständig. Das Bedürfnis zu rauchen kann jedoch monatelang anhalten und erschwert es Betroffenen, den Entzug durchzuhalten. Dies liegt am hohen psychischen Abhängigkeitspotenzial von Tabak.

Raucher gewöhnen sich an bestimmte Routinen und Verhaltensweisen, die nur schwer wieder aufgegeben werden können. Wissenschaftliche Studien konnten aufzeigen, dass Nikotin als Reinstoff kaum süchtig macht. Das Suchtpotenzial liegt vielmehr in der Mischung aus Nikotin mit anderen Tabakinhaltsstoffen, die zu einer Abhängigkeit führen.

Das psychische Suchtpotenzial von Tabak wird in etwa bei dem von Kokain eingestuft. Auch bei Kokain handelt es sich um ein Alkaloid, das jedoch im Vergleich zu Tabakrauch zu keiner physischen Abhängigkeit führt.

Physisches Suchtpotenzial wie Alkohol

Das physische Suchtpotenzial von Tabakrauch liegt in etwa bei dem von Alkohol. Ein Vergleich des Abhängigkeitspotenzials von Tabakrauch und Opiaten wie Heroin ist kaum möglich, da der zugrunde liegende Mechanismus bei Heroin äußerst komplex ist.

Häufig nehmen ehemalige Raucher nach dem Entzug an Körperfett zu. Dies liegt unter anderem an einem gesteigerten Appetit. Die durchschnittliche Gewichtszunahme beträgt jedoch weniger als 5 kg und ist somit gesundheitlich kaum relevant. Obwohl eine Raucherentwöhnung auch Risiken in sich birgt, sind diese im Vergleich zu der schädlichen Wirkung von Tabak auf die allgemeine Gesundheit zu vernachlässigen.

Endlich Nichtraucher – so gelingt es!

Viele Raucher wünschen sich, endlich ein rauchfreies Leben genießen zu können. Um rauchfrei zu werden, gibt es verschiedene Möglichkeiten. In einem Nichtraucher-Forum können Betroffene, die aufhören möchten zu rauchen, Tipps austauschen.

Die Unterstützung von anderen Betroffenen ist nicht selten ausschlaggebend für einen gelungenen Entzug. Im Folgenden werden einige besonders effektive Methoden vorgestellt, um gegen die Nikotinsucht vorzugehen.

Die E-Zigarette als Übergangslösung

Eine Übergangslösung auf dem Weg zum Nichtrauchen kann die E-Zigarette bieten.

Die E-Zigarette kann eine Übergangslösung auf dem Weg zum Nichtrauchen sein. – djoronimo – Fotolia.com

Wer Nichtraucher werden will, kann vorübergehend auf den Konsum von E-Zigaretten* zurückgreifen. Der Vorteil von E-Zigaretten ist, dass sie weniger gesundheitsschädliche Auswirkungen haben als gewöhnliche Zigaretten.

Darüber hinaus ist die Konzentration des Nikotins im Liquid variabel. Es kann zwischen 0 mg/ml und bis zu 18 mg/ml gewählt werden.

Beim Konsum von E-Zigaretten entsteht dasselbe Gefühl wie beim eigentlichen Rauchen, wodurch den Symptomen der psychischen Abhängigkeit während des Entzugs entgegengewirkt wird. Außerdem kann die Stärke des Liquids auf den ehemaligen Zigarettenkonsum abgestimmt werden.

Je mehr Zigaretten pro Tag konsumiert wurden, desto stärker sollte das Nikotin Liquid in der E-Zigarette zu Beginn der Raucherentwöhnung sein. Die anfängliche Dosis wird dann langsam reduziert, bis der Körper kein Nikotin mehr benötigt.

Doch auch das Rauchen von E-Zigaretten sollte keine Dauerlösung werden, weil auch darin Schadstoffe enthalten sind, die negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben.

Nikotinpflaster und Tabletten gegen Rauchen

Um die Symptome des Nikotinentzugs erträglicher zu machen, kann auf Nikotinersatzprodukte zurückgegriffen werden. Dabei handelt es sich um Medikamente, die kontinuierlich eine geringe Menge Nikotin abgeben. So wird ein gewisser Nikotinspiegel aufrechterhalten, wodurch der Entzug erleichtert wird.

Es gibt verschiedene Arten von Nikotinersatzprodukten. Besonders beliebt sind Nikotinpflaster bzw. Lutschtabletten. Nichtsdestotrotz sind solche Medikamente keine Wunderwaffen, sondern wirken lediglich unterstützend.

Außerdem gibt es eine Spritze gegen Rauchen. Bei dieser Therapie werden verschiedene Substanzen wie Vitamine an Akupunkturpunkten injiziert. In Studien wurde festgestellt, dass Betroffene sich auch mit Akupunktur das Rauchen abgewöhnen können.

Darüber hinaus oder auch ergänzend zu anderen Methoden können verschiedene Motivationsseminare wie etwa „Nichtraucher in 5 Stunden“ bei der Raucherentwöhnung hilfreich sein. Der Entzug von Nikotin geht teilweise mit ähnlichen Symptomen wie der Entzug von Benzodiazepinen einher.

Raucherentwöhnung durch Hypnose

Die Hypnosetherapie ist eine anerkannte Therapiemethode im Rahmen einer Psychotherapie. Die Hypnose zur Raucherentwöhnung ist deswegen so einzigartig, weil sie auf die individuellen Fähigkeiten des Betroffenen eingeht. Der Klient, der mit dem Rauchen aufhören will, wird im Rahmen der Hypnosetherapie angeleitet, seine Stärken auf das erklärte Ziel anzuwenden. Bei der Hypnosetherapie wird der Mensch ganzheitlich betrachtet und nicht auf seine Nikotinabhängigkeit reduziert.

Viele Raucher wünschen sich ein rauchfreies Leben ohne die gesundheitlichen Risiken, die mit einer Nikotinabhängigkeit einhergehen. Aufhören zu rauchen fällt den meisten Suchtrauchern schwer. Um dies zu erreichen, gibt es Unterstützung durch Nikotinpflaster oder Hypnosetherapie. Welche Methode zur Raucherentwöhnung letztlich Erfolg zeigt, ist individuell verschieden. Um eine Nikotinsucht nachzuweisen oder auch als unterstützende Motivation, mit dem Rauchen aufzuhören, kann ein Test auf Cotinin durchgeführt werden. Bestellen Sie hier auf Heimtest-Schnelltests.de bequem online Ihren Cotinin-Test!

Quellen: