Was ist Helicobacter pylori?
Eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori führt nicht immer zu Symptomen und wird deshalb unterschätzt. Doch die Bakterien nisten sich unbemerkt in der Magenschleimhaut ein und können Gastritis, Geschwüre und Magenkrebs verursachen. Erfahren Sie mehr über die gefährlichen Erreger hier auf Heimtest-Schnelltests.de!
Übersicht
Vielleicht haben Sie schon von Bakterien gehört, welche die Magenschleimhaut besiedeln. Und jetzt fragen Sie sich: „Was ist Helicobacter pylori?“.
Stäbchenbakterien
Es handelt sich dabei um ein Stäbchenbakterium, welches zur Gattung Helicobacter gehört. H. pylori ist ein humanpathogenes Bakterium, das bedeutet, dass es beim Menschen Erkrankungen hervorrufen kann. Die Erreger zählen zu den gramnegativen Bakterien, zu denen auch Legionellen und Borrelien gehören. Letztere sind die Erreger der Borreliose.
Helicobacter kann sich besonders gut in die Magenschleimhaut einnisten, da es an der Oberfläche spezielle Haftstrukturen aufweist. Darüber hinaus bevorzugt Helicobacter pylori eine Umgebung mit wenig Sauerstoff, weswegen es sich im Magen sehr wohlfühlt.
Jeder Fünfte ist betroffen
Es wird angenommen, dass etwa 20 % der Erwachsenen und 5 % der Kinder in den westlichen Industrieländern mit H. pylori infiziert sind. Weltweit zählt die Helicobacter-Infektion mit einer Rate von 50 % sogar zu den häufigsten bakteriellen Infektionen. Das liegt daran, dass besonders viele Menschen in Entwicklungsländern betroffen sind.
Das Bakterium wird für verschiedenste Krankheiten verantwortlich gemacht. So besteht ein Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Magengeschwüren, Zwölffingerdarmgeschwüren, Gastritis und dem Befall mit H. pylori.
Was sind typische Helicobacter-Symptome?
Charakteristische Helicobacter-pylori-Symptome sind Magenbeschwerden, also Oberbauchschmerzen. Betroffene leiden darüber hinaus häufig an Sodbrennen, Blähungen, Völlegefühl sowie Übelkeit.
Durchfall und Erbrechen
Eine Infektion mit Bakterien der Gattung Helicobacter kann auch zu Erbrechen und Durchfällen führen. Nicht selten führt die Infektion jedoch zu keinen Symptomen oder zu unspezifischen Beschwerden, die keiner Erkrankung zugeordnet werden können.
Gastritis durch Helicobacter
Eine Besiedelung der Magenschleimhaut durch das Bakterium kann zu einer Helicobacter-Gastritis führen. Dabei handelt es sich um eine Typ-B-Gastritis, welche mit Abstand die am häufigsten auftretende Gastritisform darstellt. In den allermeisten Fällen wird diese Gastritis von Helicobacter pylori ausgelöst. Da das Bakterium die Magenschleimhaut teilweise zerstört, wird die Entstehung eines Magengeschwürs begünstigt.
Magengeschwüre und Magenkrebs
Bei einem Magengeschwür verstärken sich die Symptome typischerweise nach der Nahrungsaufnahme. Helicobacter pylori steht außerdem im Verdacht, Magenkrebs auszulösen oder zumindest zu begünstigen. Neben einem Magengeschwür erhöht eine Infektion mit H. pylori auch das Risiko für ein Zwölffingerdarmgeschwür, bei dem sich die Beschwerden nach der Nahrungsaufnahme verbessern und in nüchternem Zustand schlimmer werden.
Verwechslungsgefahr bei Symptomen
Die Symptome einer H.-pylori-Infektion sind häufig unspezifisch und können deshalb mit den Anzeichen anderer Erkrankungen verwechselt werden. So können beispielsweise Übelkeit und Erbrechen auch bei einer Nahrungsmittelunverträglichkeit, einem Reizdarmsyndrom oder im Rahmen einer Schwangerschaft auftreten.
Deshalb ist es sinnvoll, bei der Suche nach der Ursache solcher Beschwerden auch andere Möglichkeiten in Betracht zu ziehen. Wer eine sichere Diagnose wünscht, sollte einen Helicobacter-Test durchführen.
Ist Helicobacter pylori ansteckend?
Eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori ist ansteckend, kann also von einer Person auf eine andere übertragen werden. Anders als beispielsweise bei einer Chlamydieninfektion, die zu den sexuell übertragbaren Krankheiten zählt, ist bis heute nicht vollständig geklärt, wie das Helicobacter Bakterium übertragen werden kann.
Mangelnde Hygiene erhöht Infektionsrisiko
Es wird jedoch davon ausgegangen, dass Stuhl und Erbrochenes von Infizierten ansteckend sind. Eine Übertragung durch Speichel ist relativ unwahrscheinlich, jedoch nicht ausgeschlossen. Sie können sich auch durch unsauberes Wasser bzw. Lebensmittel anstecken.
In den meisten Fällen kommt es aufgrund von niedrigen Hygienestandards und Verunreinigungen zu einer Infektion mit dem Bakterium der Gattung Helicobacter. Um eine Infektion mit Helicobacter pylori zu verhindern, sollten Sie deshalb grundlegende Hygienemaßnahmen einhalten.
Dazu gehört vor allem regelmäßiges Händewaschen. Besonders bei Urlaubsreisen in Länder mit niedrigen Hygienestandards sollten Sie darauf achten, was Sie zu sich nehmen.
Kein Befall anderer Organe
Helicobacter pylori ist perfekt auf die Bedingungen in der Magenschleimhaut eingestellt, weswegen es sich dort nach der Aufnahme einnistet und Entzündungen der Schleimhaut hervorruft. Das Bakterium nistet sich in der Magenschleimhaut ein, befällt jedoch keine anderen Organe wie etwa die Harnblase. H pylori kann also keine Blasenentzündung auslösen.
Diagnosemöglichkeiten für Helicobacter pylori
Es gibt verschiedene Methoden, mit denen ein Nachweis von Helicobacter pylori erfolgen kann.
Atemtest Helicobacter
Ein Helicobacter Atemtest kann von einem Facharzt durchgeführt werden. Dabei müssen Sie eine Flüssigkeit trinken, welche Harnstoff enthält, der mit dem Isotop C13 markiert ist. Das Bakterium H. pylori besitzt ein spezielles Enzym, die Urease, welches Harnstoff spalten kann, wodurch das Isotop freigesetzt wird. In der ausgeatmeten Luft kann gemessen werden, ob sich C13 in der Atemluft befindet oder nicht.
Der Atemtest wird standardmäßig nach einer Therapie von Helicobacter pylori angewandt, um den Erfolg der Behandlung festzustellen. In vielen Fällen wird eine Infektion mit dem Bakterium zufällig während einer Magenspiegelung festgestellt.
Magenspiegelung mit UREASEtest auf H. Pylori
Eine weitere Möglichkeit, einen Befall der Magenschleimhaut mit dem Helicobacter-Bakterium zu diagnostizieren, ist ein Test auf Urease. Dabei wird eine während der Magenspiegelung entnommene Probe in eine Flüssigkeit gegeben, die sich bei Kontakt zu Urease verfärbt. Eine Magenspiegelung kann entweder unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose durchgeführt werden.
Die Behandlung selbst ist durch die Betäubung für den Patienten weitgehend schmerzfrei. Da ein Schlauch durch den Mund in den Magen eingeführt wird, kann es jedoch nach der Magenspiegelung und Nachlassen der Narkosewirkung zu Schluckbeschwerden sowie Schmerzen im Rachen und der Speiseröhre kommen. Diese können einige Tage anhalten, bis die Reizung abgeklungen ist.
Helicobacter Selbsttest
Wem der Aufwand zu hoch ist, zum Arzt zu gehen, kann alternativ einen Helicobacter-Schnelltest für die Selbstanwendung zu Hause nutzen.
Schnell und sicher testen
Helicobacter Heimtests sind effizient und kostengünstig. Für den Test wird lediglich eine Stuhlprobe benötigt, die Sie selbst zu Hause gewinnen. Alle erforderlichen Materialien, Versandgefäß und Verpackung sind im Testset enthalten. Ihre Probe schicken Sie an ein Fachlabor zur Analyse. Das Ergebnis erhalten Sie bequem online.
Wie funktioniert der Helicobacter Stuhltest?
Helicobactertests für die Selbstdiagnose beruhen auf einer Antigen-Antikörper-Reaktion. Das heißt, der Test reagiert auf Helicobacter-Antigene, die in der Stuhlprobe enthalten sind. Eine korrekte Diagnose ist für die weitere Behandlung äußerst wichtig, da auch andere Krankheitserreger wie Legionellen ähnliche Symptome verursachen können.
Wenn Sie Ihren H.-Pylori-Test bestellen, erhalten Sie alles, was für die Probengewinnung erforderlich ist. Die Probe für den Helicobacter-Test nehmen ganz in Ruhe Sie selbst zu Hause. In dem beiliegenden, vorfrankierten Versandumschlag schicken Sie das Probengefäß an das zertifizierte Fachlabor. Dort wird Ihre Stuhlprobe von Experten ausgewertet. Das Ergebnis können Sie bequem online abrufen.
Wenn der Heimtest positiv ausfällt, dient die Analyse als Grundlage für ein Arztgespräch, um eine effektive Therapie durchzuführen.
Helicobacter-pylori-Therapie
Die am häufigsten angewandte Therapie ist die sogenannte Helicobacter-pylori-Eradikation. Dabei handelt es sich um eine medikamentöse Behandlung, die zum Ziel hat, die Krankheitserreger zu eliminieren. Die Bakterien der Gattung Helicobacter werden dabei im Rahmen einer Triple-Therapie abgetötet.
Diese Helicobacter-Behandlung setzt sich aus drei verschiedenen Medikamenten zusammen. So verschreibt der Arzt zwei Antibiotika, nämlich Clarithromycin sowie Amoxicillin oder Metronidazol und einen Protonenpumpenhemmer. Der Protonenpumpenhemmer hebt den pH-Wert im Magen an, weil durch seine Einnahme weniger Magensäure produziert wird.
Da Helicobacter pylori jedoch auf einen sauren pH-Wert angewiesen ist, kann es sich nicht weiter vermehren. Diese Helicobacter-pylori-Behandlung erweist sich in den meisten Fällen als äußerst wirksam.
Vorbeugen gegen Helicobacter pylori?
Um einer Infektion mit H. pylori vorzubeugen, sollten grundlegende Hygieneregeln eingehalten werden. Dazu zählen das regelmäßige Händewaschen und Reinigen von Lebensmitteln und Küchengeräten.
Wer auswärts isst, vor allem in warmen Ländern oder solchen mit niedrigeren Hygienestandards, sollte auf den Verzehr roher Lebensmittel verzichten. Trinken Sie im Zweifelsfall nur abgekochtes Wasser oder in versiegelten Flaschen abgefülltes Wasser aus sicherer Herkunft.
Weil der Erreger auch über Exkremente und Erbrochenes übertragen werden kann, ist zudem bei der Toilettenbenutzung auf die Hygiene zu achten.
Für das Entstehen eines Magengeschwürs können neben der Infektion mit H. pylori auch psychische Faktoren verantwortlich sein. Chronischer Stress begünstigt eine solche Erkrankung. Deshalb zählt zu den effektiven Präventionsmaßnahmen nicht zuletzt ein gesunder Lebensstil mit regelmäßiger Bewegung und Entspannung. Das erhöht die Widerstandskraft des Organismus gegenüber Infektionen aller Art.
Bei H. pylori handelt es sich um ein Bakterium, das die Magenschleimhaut befällt und zu Erkrankungen wie einem Magengeschwür führen kann. Wird jedoch die richtige Diagnose gestellt, erweist sich die Behandlung mit Antibiotika und Protonenpumpenhemmern meist als effektiv. Wenn Sie den Verdacht haben, mit dem Bakterium infiziert zu sein, können Sie hier einen Helicobacter-Test online bestellen.
Quellen:
abgerufen am 28.03.2024
abgerufen am 28.03.2024
abgerufen am 28.03.2024
abgerufen am 28.03.2024
abgerufen am 28.03.2024
abgerufen am 28.03.2024