Prostatakrebs erkennen und behandeln

Die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Deutschland ist der Prostatakrebs. Durch Vorsorgeuntersuchungen kann die bösartige Tumorerkrankung frühzeitig erkannt und behandelt werden. Über Früherkennungsmethoden, den PSA-Wert, Diagnose- und Therapiemethoden bei einem Prostatakarzinom informiert dieser Beitrag auf Heimtest-Schnelltests.de.

Prostatakrebs - Lage der Vorsteherdrüse im männlichen Becken

Die Vorsteherdrüse liegt zwischen Blase und Rectum im männlichen Becken. Dort entsteht der Prostatakrebs. – © Bilderzwerg – Fotolia.com, Bearbeitung: Rosali Ziller

Die Prostata liegt unterhalb der Harnblase des Mannes und umschließt die Harnröhre bis hin zum Beckenboden. Dabei ist die Drüse nur etwa kastaniengroß und wiegt zwischen 20 Gramm bei jungen Männern und bis zu 100 Gramm bei älteren.

Die Hauptaufgabe der Prostata ist die Produktion eines Sekrets, das zusammen mit anderen Sekreten zur Bildung von Sperma benötigt wird. Bis zu 30 % des Spermas besteht aus dem Prostatasekret. Es dient den Spermien als Nährlösung und als Transportflüssigkeit auf ihrem Weg hin zur Eizelle.

Weiterhin trägt die Vorsteherdrüse dazu bei, durch Muskelkontraktion während des Orgasmus die Prostata-Flüssigkeit in die Harnröhre zu pressen, wo sich das Sekret mit den Spermien vermischt, um das Ejakulat zu bilden.

Testosteron steuert Prostata

Unter dem Einfluss des Hormons Testosteron reift die Prostata während der Pubertät zu einem funktionsfähigen Organ heran. Der Wachstumsimpuls des Testosterons hält auch nach der Pubertät an, wodurch die Prostata im Laufe des Lebens weiter wächst.

Da die Funktion der Prostata durch das Testosteron gesteuert wird, kann sich Testosteronmangel negativ auf die Vorsteherdrüse auswirken. Es ist aber nicht wissenschaftlich eindeutig bewiesen, dass ein Zusammenhang zwischen Testosteronmangel und dem Prostatakarzinom besteht.

Ältere Männer sind betroffen

Laut Robert Koch-Institut (RKI) erkranken in Deutschland jährlich über 57 Tausend Männer an Prostatakrebs. Damit ist dieser bei Männern mit Abstand die häufigste Krebsart.

Eine Krebserkrankung der Prostata tritt meist in höherem Alter auf, wenn die Wechseljahre der Männer schon eingesetzt haben, im Gegensatz zum Hodenkrebs, der vermehrt bei jungen Männern auftritt. Eine altersbedingte Vergrößerung des Organs kann, muss aber nicht zu einer bösartigen Erkrankung führen.

Symptome bei Prostatakrebs

Eine Vergrößerung der Prostata engt den Harnleiter ein und führt zu Problemen beim Urinieren.

Eine Vergrößerung (Hyperplasie) der Prostata engt den Harnleiter ein und führt zu Problemen beim Wasserlassen. – © peterjunaidy – Fotolia.com

Bei Prostatakrebs wird das Gewebe der Vorsteherdrüse von Tumoren befallen. Da die Erkrankung im Frühstadium meist symptomlos verläuft, wird sie oft erst im fortgeschrittenen Stadium bemerkt, wenn Prostatabeschwerden wie Probleme bei der Blasenentleerung und Knochenschmerzen auftreten.

Verwechslungsgefahr der Symptome

Eine Reihe anderer Erkrankungen der Vorsteherdrüse weisen ähnliche Symptome wie ein Karzinom auf. Dazu zählt die Entzündung der Prostata, die sogenannte Prostatitis. Weiterhin die benigne Prostatahyperplasie, eine gutartige Vergrößerung der Prostata. Da selbst eine vergleichsweise harmlose Blasenentzündung ähnliche Symptome aufweisen kann, sollten zur genauen Abklärung der Prostata-Symptome Untersuchungen und Tests durchgeführt werden.

Vergrößerte Prostata

Bei vielen Männern vergrößert sich die Prostata im Laufe ihres Lebens immer mehr, bis die Betroffenen Schwierigkeiten beim Wasserlassen bekommen. Weil die Vorsteherdrüse die obere Harnröhre umschließt, kann sie diese immer stärker einschnüren, was zu den genannten Symptomen führt.

Bei einer gutartig vergrößerten Prostata helfen oft pflanzliche Medikamente wie Prostagutt duo*, die Beschwerden zu lindern. Eine weitergehende Behandlung ist nur erforderlich, falls die Probleme anhalten.

Hat sich zusammen mit der Vergrößerung jedoch ein Karzinom gebildet und Ist der Prostatakrebs noch weiter fortgeschritten, können auch Symptome wie Blutarmut und Gewichtsverlust auftreten.

Metastasenbildung möglich

Sind die Prostatakrebs Symptome bereits aufgetreten, hat meist auch schon eine Metastasierung, also eine weitere Ausbreitung der bösartigen Zellen im Körper, stattgefunden. In der Regel breiten sich die Metastasen in den lokalen Lymphknoten und auch als Knochenmetastasen im Skelett aus.

Wie kann Prostatakrebs diagnostiziert werden?

Das Abtasten der Prostata dient der Prostatakrebs-Vorsorge.

Eine Vergrößerung der Prostata kann durch eine Tastuntersuchung festgestellt werden. Das Prostatawachstum kann ein erstes Warnzeichen für ein erhöhtes Prostatakrebs-Risiko sein. – © blueringmedia – Fotolia.com

Die Diagnosemöglichkeiten bei Prostatakarzinomen sind vielfältig.

Abtasten der Prostata

Prostata-Untersuchungen sind Vorsorgeuntersuchungen durch Abtasten des Organs vom Enddarm aus. Diese Untersuchung wird von Urologen durchgeführt, ist schmerzfrei und dauert nur wenige Minuten. Für Männer ab 45 Jahren werden die Kosten in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Männern mit positiver Familienanamnese (Erkrankungen in der Familie) wird empfohlen, die Vorsorgeuntersuchung schon mit 40 Jahren zum ersten Mal durchführen zu lassen.

Ultraschalluntersuchung

Bei der digital-rektalen Untersuchung steht der Tastbefund im Vordergrund, der allerdings erst Tumoren im fortgeschrittenen Stadium erkennt. Die transrektale Sonografie, eine Ultraschalluntersuchung, erkennt Tumoren ab etwa 10 Millimeter Durchmesser. Ein Vorteil der Ultraschalluntersuchung ist, dass sie nicht mit einer Strahlenbelastung einhergeht.

Ähnliche Ergebnisse erreicht auch die Magentresonanztomographie (MRT), die jedoch aufwändiger und teurer ist als Ultraschall.

PET (Positronen-Emissions-Tomographie)

Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) mit dem radioaktiv markierten Tracer 18F-Cholin ist eine weitere Diagnosemöglichkeit. Mithilfe dieser Methode kann sehr gut zwischen Prostatakrebs, Prostatitis und der benignen Prostatahyperplasie unterschieden werden. Die diagnostischen Vorteile der PET müssen jedoch im Einzelfall gegen die Strahlenbelastung und den hohen Kosten der Untersuchung abgewogen werden.

Hier werden zur Diagnose auch die PAP (prostataspezifische saure Phosphatase) und PSA (prostataspezifisches Antigen) Werte herangezogen. PSA wird auch zum Nachweis von Sperma, z. B. für einen Treuetest, genutzt. Ist der PSA Wert erhöht, gilt dies als Indikator für ein Problem mit der Prostata. Die PSA Wert Tabelle weißt einen Wert von über 4ng/ml als abklärungsbedürftig aus.

Den PSA-Test, der zu den individuellen Vorsorgeleistungen zählt, muss man selber zahlen. Kosten für zusätzliche Gesundheitstests werden nur von einigen GKV übernommen.

PCA3-Test und Protein-Muster-Diagnostik

Der PCA3-Test sowie die Protein-Muster-Diagnostik, welche Prostata Krebs über einen Urintest nachweisen und somit nicht invasiv durchgeführt werden können, sind in Deutschland noch nicht sehr verbreitet und werden in der Regel nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Erhärtet sich der Verdacht auf ein Prostatakarzinom, kann eine Untersuchung einer Gewebeprobe einen endgültigen Nachweis erbringen.

Die Rolle des PSA Werts in der Prostata-Diagnostik

Ein PSA-Schnelltest für zu Hause gibt Hinweis auf Prostatakrebs.

Einen PSA-Schnelltest können Sie selbst zu Hause durchführen!- © jarun011 – Fotolia.com

Bei der Diagnose von Prostataerkrankungen spielt der PSA-Wert eine wichtige Rolle, da er spezifisch für die Prostata ist.

Tumormarker PSA

Er gilt als Gewebemarker und nicht nur als Tumormarker und ein PSA Test gibt Hinweise auf verschiedene Erkrankungen der Prostata, wie Entzündungen, Tumorerkrankungen und benigne Prostatahyperplasie.

Welche PSA-Werte werden getestet?

Das prostataspezifische Antigen liegt als gebundenes (cPSA) und  freies PSA (fPSA) vor. Beide zusammen bilden das totale PSA (tPSA). Ein erhöhter PSA-Wert gilt als Anzeichen für eine Erkrankung. Der Wert kann mit einem PSA-Check ermittelt werden.

Welcher PSA-Wert ist normal?

Auf Basis zahlreicher Studien wurden altersabhängige Normwerte für den PSA-Wert definiert. So gilt für Männer zwischen 40 und 49 Jahren ein Wert von bis zu 2,5 Nanogramm pro Milliliter Blut (ng/ml) als normal. Bis 3,5 ng/ml PSA gelten für Männer zwischen 50 und 59 Jahren als normal. Männer im Alter von 60 – 69 Jahren haben normalerweise einen PSA-Wert von bis zu 4,5 ng/ml, bei Männern zwischen 70 und 79 Jahren sollte der Wert bei unter 6,5 ng pro ml Blut liegen.

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Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Prostatakrebs?

Die Prostatakrebs-Behandlung wird vom Arzt festgelegt. Neben einem chirurgischen Eingriff sind auch Strahlentherapie, Chemo- und Hormontherapie mögliche Behandlungsmöglichkeiten. Hier stellen wir Ihnen einige Behandlungsmöglichkeiten vor.

Prostataoperation

Bei einer Prostataoperation (radikale Prostatektomie) werden die komplette Prostata, die Samenbläschen und die regionalen Lymphknoten entfernt. Gelingt es, den Tumor bei der Prostata OP vollständig zu entfernen, ist die Prognose günstig und eine Heilung möglich. Je früher der Krebs erkannt wird, desto höher sind die Heilungschancen.

Strahlentherapie

Prostatakrebs lässt sich mit Strahlentherapie lokal bekämpfen.

Prostatakrebs kann mit Strahlentherapie schonend bekämpft werden. – © Henrie – Fotolia.com

Bei der Strahlentherapie (Radiatio) werden lokal begrenzte Karzinome behandelt. Sie kann als nebenwirkungsärmere Alternative zu einer OP eingesetzt werden oder auch nach Wiederauftreten eines bereits operierten Tumors.

Mit einem besonders schonenden Verfahren (Hohlnadel-Methode) können radioaktive Körnchen direkt in den Tumor eingebracht werden, um nur dort lokal ihre Wirkung zu entfalten.

Ultraschalltherapie

Nicht nur zur Diagnose, sondern auch zur Bekämpfung von Prostatakrebswerden werden Ultraschalltherapien eingesetzt. Beim hochintensiven fokussierten Ultraschall wird das Karzinom mit Ultraschallwellen zerstört.

Hormontherapie

Die Hormontherapie wird oft als palliative Therapie oder als Begleittherapie zur Strahlenbehandlung eingesetzt. Ziel dieser Behandlungsmethode ist es, den Testosteronspiegel so abzusenken, dass das Karzinom sich teilweise zurückbildet.

Chemotherapie

Die Chemotherapie ist nur in wenigen Fällen bei der Bekämpfung von Prostatakrebs erfolgreich und ist mit starken Nebenwirkungen verbunden. Jedoch sind mittlerweile neue, erfolgversprechendere Medikamente in Deutschland zugelassen worden.

Wird Prostatakrebs rechtzeitig durch Vorsorgeuntersuchungen erkannt und behandelt sind die Heilungschancen gut. Deshalb ist es wichtig, schon bei den ersten Symptomen wie Problemen beim Wasserlassen die Ursache zu klären. Schnell und einfach Klarheit schaffen Sie mit einem PSA-Schnelltest. Bestellen Sie jetzt hier auf Heimtest-Schnelltests.de Ihren Prostatakrebs-Test!

Quellen: