Herpes – So erkennen Sie die Virusinfektion!

Herpes-Viren sind weit verbreitet. Weltweit tragen zwei Drittel aller Menschen sie in sich, viele unwissentlich. Lippenherpes ist eine der unangenehmen Auswirkungen einer Herpes-Infektion. Genitalherpes ist sexuell übertragbar und zwingt Betroffene, ihr Sexualverhalten anzupassen. Erfahren Sie mehr hier auf Heimtest-Schnelltests.de!

90 % der Deutschen sind mit dem Herpes Virus infiziert.

Herpes ist weit verbreitet: 90 % der Deutschen tragen das Virus in sich, das die lästigen Lippenbläschen verursacht. – © Metju12, marked as public domain, more details on Wikimedia Commons

Schon im alten Rom vor 2000 Jahren war das Virus als Auslöser einer Bläschenkrankheit bekannt. In der Antike versuchte Kaiser Tiberius, durch Verbot des Küssens der Ausbreitung des Lippenherpes Herr zu werden. Im Jahre 1736 konnte Herpes genitalis (Genitalherpes) als Geschlechtskrankheit von anderen wie Syphilis und die als Tripper bekannte Infektionskrankheit Gonorrhoe abgegrenzt und als eigenständige Erkrankung identifiziert werden.

Zweihundert Jahre gingen ins Land, ehe der Erreger, das Herpes Virus (HSV), 1936 charakterisiert werden konnte. Später wurde erkannt, dass zwei verschiedene Virus-Typen existieren, die in unterschiedlicher Weise nachweisbar sind. Sie zeigen sich bei den Infizierten häufig als Gespann, bei dem in der Regel eine Spezies stärker als die andere in Erscheinung tritt.

Was ist Herpes?

Herpes ist die Bezeichnung für eine durch das gleichnamige Virus verursachte Erkrankung der Schleimhaut oder der Haut. Sie macht sich durch schmerzhafte, in Gruppen angeordnete Bläschen auf dem betroffenen Areal bemerkbar.

Die Viren sind in der Lage, sich in den Wirtszellen zu vermehren. Sie nutzen dafür die in ihrem Erbmaterial, der DNA (Desoxyribonukleinsäure), verschlüsselten Informationen. Damit gehören sie zu den sogenannten DNA-Viren. Zu den DNA-Viren zählen mehr als 20 Virus-Familien, darunter die der Herpes-Viren, auch Herpesviridae (herpein, altgriechisch, kriechen).

Wenn von Herpes-Viren die Rede ist, bezieht sich die Bezeichnung in den meisten Fällen auf den Herpes simplex Virus vom Typ 1 oder Typ 2 (HSV-1, HSV-2). Zur gleichen Familie gehören sechs weitere, damit acht Gattungen, die als humane Herpesviren eins bis acht (HHV1 bis HHV8) klassifiziert werden.

Herpes simplex

Der Herpes simplex tritt in zwei Typen auf. Typ 1 kann prinzipiell alle Zellen befallen, zeigt jedoch eine Präferenz für Zellen der Mundschleimhaut. Nach dieser Art Virusinfektion bilden sich häufig Bläschen am Lippenrand.

Für den Herpes-Simplex-Virus vom Typ 2 ist die Bezeichnung Genitalherpes im Umlauf, da er vorzugsweise die Lendenregion befällt und zu Bläschen im Genitalbereich führt. Eine eindeutige Zuordnung beider Virusvarianten existiert nicht, beide können zu Bläschen in der Lippen- oder Geschlechtsregion führen. Darüber hinaus sind seltene Fälle bekannt, in denen der Herpes simplex Organe wie das Nervensystem oder die Augen infiziert hat. Auch Nasenherpes ist bekannt.

Herpes zoster (Gürtelrose)

Herpes zoster heißt die Gürtelrose in der Fachsprache.

Herpes zoster heißt die Gürtelrose in der Fachsprache. Sie ist häufig an Brust und Rücken zu finden. – © Fisle via Wikimedia Commons CC BY-SA 3.0

Ein weiterer Vertreter ist das HHV-3-Virus, der Varizella-Zoster-Virus. Bei einer Erstinfektion wird die Kinderkrankheit Windpocken ausgelöst. Bei dieser Erkrankung bildet der Körper Antikörper, die vor einer erneuten Infektion schützen, nicht jedoch vor einer Reaktivierung latenter Viren.

Verschiedene Faktoren wie Stress oder eine geschwächte Immunabwehr reaktivieren diesen Virus und lösen eine Gürtelrose (Herpes Zoster) aus. Dabei bilden sich stark schmerzende Bläschen, die sich wie ein Gürtel anordnen und oft Narben hinterlassen. Die Ausheilung kann mehrere Wochen dauern.

Es wird angenommen, dass in Deutschland jährlich etwa 700 000 Menschen an Windpocken erkranken. Während die Übertragung des Windpocken-Virus über die Luft oder den direkten Kontakt möglich ist, zeigt die Gürtelrose eine geringere Ansteckungsgefahr.

Lippenherpes (Herpes labialis)

Die Lippen sind am häufigsten von der Viruserkrankung betroffen. Lippenherpes zeigt sich als schmerzende, teilweise nässende kleine Bläschen. Im Volksmund werden sie als Fieberblasen bezeichnet, da zu den Auslösern auch Infektionen mit Fieber zählen. Durch intensive Sonneneinstrahlung, Stress, Veränderungen der hormonellen Situation, beispielsweise während der Menstruation oder einer Schwangerschaft, oder Medikamente, die die Immunabwehr herabsetzen, wird das Virus wieder aktiv.

Bei nahezu 90 Prozent der Bevölkerung sind Antikörper gegen das Typ-1-Virus nachweisbar, die den Kontakt mit dem Virus beweisen. Dieser findet in den meisten Fällen unbemerkt bereits im Kindesalter statt. Bis zu 30 Prozent der Betroffenen haben wiederholt mit den Lippen-Bläschen zu kämpfen. Statistiken belegen, dass mit zunehmendem Alter die Häufigkeit zurückgeht.

Herpes genitalis (Genitalherpes)

Genitalherpes wird während diverser sexueller Praktiken übertragen. Die Infektion mit HSV 2 zählt deshalb zu den Geschlechtskrankheiten. Die Bläschen befinden sich an der Vagina oder dem Penis und können sich bis zum Anus ausbreiten und Schwierigkeiten beim Wasserlassen und beim Geschlechtsverkehr bereiten.

Wie wird Herpes übertragen?

Herpes genitalis kann beim Sex übertragen werden und verursacht Bläschen im Genitalbereich.

Herpes genitalis kann beim Sex übertragen werden und zeigt sich bei Männern und Frauen in Form von Fieberbläschen im Genitalbereich. – © CC BY-SA 3.0 ; SOA-AIDS Amsterdam via Wikimedia Commons

Die Herpes simplex Viren sind im Speichel, Urin und Stuhl bei vielen Menschen zu finden. Sie wandern während eines engen Körperkotakts von einem Menschen zum anderen.

LippenHerpes wird beim Küssen übertragen

Küssen stellt eine bedeutende Infektionsquelle für das Typ-1-Virus dar. Hinzu kommt eine Tröpfchen-Übertragung durch Husten oder Niesen. Die Lippenbläschen sind in jedem Stadium gefährlich: während des Keimens, noch bevor sie voll ausgereift sind, und ebenso während des Abheilens. Deshalb ist Zurückhaltung geboten, sobald sich die ersten Anzeichen bemerkbar machen.

Genitalherpes durch Lippenherpes

Sexualkontakte sind für die Übertragung der HSV-2-Viren, die zu Herpes genitalis führen, verantwortlich. Durch ungeschützten Geschlechtsverkehr werden die Viren weitergegeben. Es wird von einer sexuell übertragbaren Krankheit (STD: sexuell transmitted diseases) gesprochen. Durch Oralsex oder über die Hände können Lippenherpesviren in den Intimbereich gelangen, sodass Genitalherpes durch Lippenherpes hervorgerufen werden kann. Ein erneuter Ausbruch ist möglich, weil die Viren auch nach Abheilung der äußerlichen Symptome im Körper bleiben.

Ungeschützter Geschlechtsverkehr ist Riskant

Ein weiterer viraler Erreger, der Geschlechtserkrankungen verursacht, ist das Humane Papillomvirus (HPV Virus). Infektionen haben in den meisten Fällen die Bildung von Warzen im Genitalbereich zur Folge. Zu den durch bakterielle Erreger (Gonokokken) ausgelösten Geschlechtserkrankungen gehört Gonorrhoe (griechisch, gonórrhoia, Samenfluss). Diese Bakterien befallen die Schleimhäute und können eitrige Entzündungen in der Harnröhre, dem Gebärmutterhals oder dem Enddarm verursachen.

Eine andere Bakterienart, die mit jährlich zehntausend neu erkrankten Frauen auf dem Vormarsch ist, ist die Chlamydia trachomatis. Chlamydien-Infektionen zeigen kaum spürbare Symptome, sind jedoch häufig der Grund für Unfruchtbarkeit.

Symptome und Folgen einer Herpesinfektion

Eine Herpesinfektion der Augen kann bis zur Erblindung führen.

Bleibt eine Herpesinfektion der Augen unbehandelt, droht als Folge im Extremfall die Erblindung. – © Powerfloh via Wikimedia Commons CC BY-SA 3.0

Die typischen Herpes Symptome treten selten bereits nach dem ersten Kontakt (Primärinfektion) mit dem Typ 1 Virus auf. Die Betroffenen spüren zunächst eher unspezifische Beschwerden.

Jucken, Brennen, fieberbläschen

Herpesbläschen am Lippenrand gehören zu den charakteristischen Anzeichen einer Typ-1-Infektion, nachdem die Viren erneut aktiviert wurden. Jucken und Brennen können zusätzlich auftreten. Als sogenannte Fieberbläschen können sie Erkältungen und fiebrige Erkrankungen begleiten. Beim Genitalherpes betreffen die Hautveränderungen den Genitalbereich: Scheide, Schamlippen, Penis oder Eichel. Sie können schon bei der Primärinfektion stärker ausgeprägt sein.

Die Betroffenen klagen über Juckreiz und Spannungsgefühl, über allgemeines Krankheitsgefühl sowie Fieber. Die Geschlechtsteile schwellen an und über größere Flächen bilden sich Bläschen. Ausfluss und Schmerzen, beispielsweise beim Wasserlassen, können hinzukommen. Das Wiederauftreten der Infektion verläuft weniger heftig.

Herpes-Virus kann das Gehirn befallen

Ein besonderes Risiko stellt die Entzündung des Gehirns (Herpes-Enzephalitis) dar, die unerkannt und unbehandelt tödlich verläuft. Diese auch als HSV-Enzephalitis bezeichnete Erkrankung wird zu 95 % durch HSV 1 verursacht und ist durch eine fortschreitende Zerstörung der Nervenzellen, später weiterer Gehirnareale, gekennzeichnet. Zunächst unspezifische Symptome wie Kopfschmerzen und Fieber erschweren hierbei die Diagnose.

Wie wird Herpes diagnostiziert?

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Die Bläschen, die im Genitalbereich als typische Symptome sichtbar werden, geben Hinweise auf eine Herpes-Infektion. Um die Vermutung zu überprüfen, lohnt es, einen Herpes-Test durchzuführen.

Nicht nur körperliche Beschwerden, sondern auch Risikofaktoren wie ungeschützter Geschlechtsverkehr, ein neuer Partner oder sexuelle Untreue des Partners in einer festen Beziehung können Gründe für den Wunsch sein, auf verschiedene Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien, Syphilis und Gonorrhoe mit einem Geschlechtskrankheiten-Test zu prüfen. Auf diese Weise lassen sich Bakterien und Viren von Pilzen und anderen Erregern als Auslöser von möglichen Beschwerden abgrenzen.

Mit einem Schnelltest zur Selbstanwendung erhalten Sie diskret und rasch Gewissheit. Beim Herpes-Schnelltest werden die Antikörper in einem Tropfen Blut aus dem Finger nachgewiesen, die der Körper als Antwort auf die Infektion bildet. Da der Körper dafür einige Tage benötigt, reagiert der Test nicht unmittelbar nach dem Viruskontakt.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei Herpes?

Die Herpes-Therapie hat zum Ziel, die Beschwerden zu mildern, den Krankheitsverlauf zu verkürzen, die Vermehrung der Viren zu unterdrücken und die Ausdehnung auf die Nachbarbereiche zu unterbinden. Mittel, um die Viren abzutöten und damit eine Heilung zu bewirken, gibt es gegenwärtig nicht.

Für die Genitalherpes-Behandlung werden antivrale Medikamente (Virustatika) eingesetzt. Zu ihnen gehören Aciclovir und Valaciclovir, die über fünf bis zehn Tage in Form von Tabletten und als Salbe anzuwenden sind. Aciclovir* ist mit unterschiedlich hoher Dosierung des Wirkstoffs verfügbar. Bei Lippenherpes wird es als Lippencreme eingesetzt, die mit einem Wattestäbchen (nicht mit den Fingern!) aufzutragen ist. Lysin ist eine Aminosäure, die wichtig für das Funktionieren der Immunabwehr ist und ebenfalls in der Herpes-Therapie angewendet wird.

Lippenherpes-Hausmittel sollen desinfizieren, die Bläschen rascher austrocknen und auf diese Weise die Abheilung fördern. Der Effekt von Zahnpasta ist fraglich. Die Heilkraft von Manuka-Honig und Teebaumöl, äußerlich angewendet, wurde mehrfach beschrieben.

Wie kann ich mich vor einer Herpesinfektion schützen?

Vermeiden von UV-Licht sowie die Benutzung von Kondomen schützen vor einer Herpes-Infektion.

Wer sich vor Herpes schützen möchte, sollte UV-Licht meiden und Safer Sex-Praktiken anwenden. – © josef325 [CC BY 2.0 de], via Wikimedia Commons

Mit Safer Sex und Kondomen lässt sich das Risiko, sich mit einem Herpes genitalis oder anderen Geschlechtskrankheiten anzustecken, deutlich senken. Erkrankte müssen große Aufmerksamkeit der Hygiene widmen.

Bei Lippenherpes hilft ein Mundschutz im Umgang mit Kleinkindern und gebrechlichen Menschen. Die Symptomatik kommt wieder, wenn die Immunabwehr geschwächt ist. Zur Stärkung tragen Stressabbau und gesunde Lebensweise mit einer ausgewogenen Ernährung, viel Bewegung, ausreichend Schlaf sowie Verzicht auf Alkohol und Nikotin bei. UV-Strahlung fördert das Wieder-Aufblühen des Lippenherpes.

Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor und als Sonnenblocker für die Lippen verhindert dies. Die eigenen Hände sind bei Betroffenen potenzielle Viren-Überträger. Regelmäßige Reinigung und Desinfektion sind deshalb wichtig.

Herpes hat viele Gesichter. Am häufigsten wird er im Alltag als Lippenherpes sichtbar, der nach einiger Zeit erneut ausbrechen kann. Ein anderer Krankheitstyp zeigt sich als Herpesbläschen auf den Geschlechtsteilen. Die Viren können durch direkten Kontakt beim Küssen oder beim Sex leicht übertragen werden. Zum Nachweis einer erfolgten Ansteckung und wegen der möglichen schweren Nebenwirkungen empfiehlt sich ein Herpes-Test. Bestellen Sie hier auf Heimtest-Schnelltests.de diskret und anonym Ihren Herpes Test!

Quellen: