Fructoseintoleranz – Symptome, Diagnose, Therapie

Fructoseintoleranz bezeichnet Störungen, die im Zusammenhang mit der Aufnahme oder dem Abbau von Fruchtzucker stehen. Fructose ist vor allem in Obst enthalten und gelangt mit der Nahrung in den Organismus. Lesen Sie hier auf Heimtest-Schnelltests.de, wie Sie die Unverträglichkeit erkennen und damit umgehen können!

Obst enthält viel Fructose und sollte deshalb bei Fructoseintoleranz mit Bedacht verzehrt werden.

Obst hat von allen Lebensmitteln den höchsten Fructosegehalt. Wer an Fructoseintoleranz leidet, sollte Früchte mit Bedacht verzehren. – © Albert Pschera

Bei der Fructoseintoleranz handelt es sich um eine Nahrungsmittelunverträglichkeit, die nach der Aufnahme von Fructose zu unangenehmen Symptomen führen kann. Wie ausgeprägt die Symptome sind, hängt von der Menge der aufgenommenen Fructose, den übrigen konsumierten Nahrungsmitteln und der Menge der im Darm aktiven Bakterien ab.

Die Fructose gelangt mithilfe eines speziellen Transportsystems, das durch Stoffwechselstörungen beeinträchtigt werden kann, in den Darm. Bekannt sind insgesamt drei verschiedene Störungen des Fructosestoffwechsels. Dabei handelt es sich um die Fruktosämie, die zusammen mit einer Fruktosurie auftritt, die intestinale Fructoseintoleranz oder Fructosemalabsorption und die hereditäre Fructoseintoleranz.

Was ist Fructose?

Fructose in kristalliner Form: So kennen wir den Fruchtzucker.

Fructose in kristalliner Form: So kennen wir den Fruchtzucker. – © Iifar, Table fructose, CC BY-SA 3.0

Der Begriff Fructose leitet sich vom lateinischen Wort für Frucht ‚fructus‘ ab und wird umgangssprachlich auch als Fruchtzucker bezeichnet. Es handelt sich dabei um den Zucker, der Obst und Gemüse ihren süßlichen Geschmack verleiht.

Zucker ist nicht gleich Zucker!

Fructose ist wie die Glucose ein Einfachzucker, der natürlich in Obst und Gemüse, aber auch in verschiedenen Verbindungen vorkommt. So sind Nahrungsmittel wie etwa der alltäglich verwendete Haushaltszucker oder Honig ein Gemisch aus Fructose und Glucose.

Doch im Gegensatz zur Fructose kann Glucose viel besser verwertet werden und gelangt über das Blut in den gesamten menschlichen Organismus. Fructose hingegen wird vom Körper nicht besonders gut absorbiert. Sie wird im Darm aufgenommen und anschließend dem Stoffwechsel zugeführt, wo sie unter anderem der Energiegewinnung dient.

Fruchtzucker belastet die Leber

Nach dem derzeitigen Wissensstand werden nur etwa zehn Prozent der aufgenommenen Fructose auch wirklich verwertet, während der verbleibende Rest über die Leber abgebaut wird. Verzehren Sie also zu viel Fructose, schaden Sie damit Ihrem Körper nachhaltig, auch wenn Sie nicht an einer Fructoseintoleranz leiden.

Der Fruchtzucker, der also zum größten Teil in der Leber landet, kann dort nicht nur zu einer erhöhten Harnsäurebildung, sondern langfristig sogar zu einer Fettleber führen, der sogenannten nichtalkoholischen Fettleber (NAFLD). Über die Nieren wird hingegen nur eine sehr geringe Menge Fructose ausgeschieden.

Wie und warum entsteht Fructoseintoleranz?

Die Fruchtzuckerunverträglichkeit kann durch Fruktosurie, bei der es zu genetisch bedingten Ausfällen des Enzyms Fruktokinase in der Leber kommt, verursacht werden. Der Ausfall des Enzyms führt zu einer Fruktosämie, also einer Anhäufung der aus Nahrungsmitteln aufgenommenen Fructose in Blut und Harn. In der Regel wird diese Art von Fructoseintoleranz nur zufällig diagnostiziert und bedarf keiner speziellen Behandlung.

Vergiftung durch Fructosemalabsorption

Anders sieht das mit der intestinalen Fructoseintoleranz, auch als Fructosemalabsorption bezeichnet, und der hereditären Fructoseintoleranz aus, die beim Verzehr von fructosehaltigen Nahrungsmitteln schwerwiegende Symptome hervorrufen können.

Bei der Fructosemalabsorption handelt es sich um eine erworbene Fruchtzuckerunverträglichkeit, die sowohl vorübergehend als auch lebenslang bestehen kann. Es kommt hierbei nicht nur zu Störungen des Fructosestoffwechsels, sondern auch zur Resorptionsstörung, also einer Unfähigkeit des Organismus, den Fruchtzucker über die Dünndarmschleimhaut in die Blutbahn aufzunehmen.

Hereditäre Fructoseintoleranz

Die hereditäre Form der Fructoseintoleranz kommt weitaus seltener vor als die intestinale Variante. Bei der hereditären Fructoseunverträglichkeit verhindert ein angeborener Enzymdefekt den vollständigen Abbau der nicht verwerteten Fructose über die Leber verhindert. Dadurch steigt der Fruchtzuckergehalt im Blut und verdrängt die Glucose als wichtigen Energielieferanten für alle Zellen.

Dieser Vorgang kann zu schweren Krankheitssymptomen und zur dauerhaften Schädigung der Leber führen, die immer wieder durch giftige Stoffwechselzwischenprodukte, die beim unvollständigen Abbau der Fructose entstehen, beeinträchtigt wird.

Teufelskreis der Intoleranzen

Eine unbehandelte Fructoseintoleranz kann aufgrund von Schädigungen der Darmschleimhaut im schlimmsten Fall sogar die Entstehung weiterer Unverträglichkeiten wie etwa die ebenfalls weitverbreitete Histaminintoleranz oder Laktoseintoleranz nach sich ziehen.

Im laienhaften Sprachgebrauch werden die Begriffe Allergie und Unverträglichkeit häufig gleichbedeutend nebeneinander verwendet, obwohl es aus medizinischer Sicht einen wesentlichen Unterschied gibt.

So ist eine Allergie wie etwa die Hausstauballergie eine übertriebene Reaktion des Immunsystems auf einen bestimmten Stoff, während es sich bei den Lebensmittelunverträglichkeiten um stoffwechselbedingte Störungen handelt. Im menschlichen Organismus laufen also bei Allergien und Unverträglichkeiten völlig unterschiedliche Prozesse ab.

Symptome und Folgen einer Fructoseintoleranz

Fruktose wird im Darm resorbiert.

Fructose wird im Darm resorbiert. Ist der Stoffwechsel gestört, kann es zu einer Fructoseintoleranz kommen. – © Fructosetransporter.jpg: NuFS, San Jose State University derivative work: Berkay0652 (talk), Fruktoz taşınımı, CC BY-SA 3.0

Liegt eine Fructosemalabsorption vor, wird die Fructose nicht über die Schleimhaut des Dünndarms aufgenommen, sondern gelangt bis in den Dickdarm, wo sie von Bakterien abgebaut wird. Die verbleibenden Abbaustoffe können zu Verdauungsbeschwerden wie Durchfall oder Blähungen führen und schmerzhafte Darmkrämpfe verursachen.

Erhöhtes Risiko für Mangelerscheinungen

Darüber hinaus kann es zu einem Mangel an Folsäure und Zink oder auch zu einer verminderten Produktion des Botenstoffs Serotonin kommen. Letzteres hat in vielen Fällen depressive Verstimmungen zur Folge.

Besteht eine Fructosemalabsorption über längere Zeit, ohne dass sie behandelt wird, kann dies eine Veränderung der Darmflora bis hin zur Entwicklung eines Reizdarmsyndroms nach sich ziehen, das wiederum anhaltende Beschwerden verursacht.

Durchfall, Erbrechen, Organschäden

Fructoseintoleranz Symptome wie Erbrechen, Unterzuckerung, Leberschäden oder Eiweißausscheidungen über die Nieren werden durch eine hereditäre Fruchtzuckerunverträglichkeit ausgelöst.

Bauchschmerzen und Durchfall sind ebenfalls typisch für die erbliche Fructoseintoleranz und treten in der Regel schon im Säuglingsalter beim ersten Kontakt mit Fructose auf. Bleibt sie unbehandelt, kann es zu sehr schwerwiegenden Leber- und Nierenfunktionsstörungen kommen.

Neben Blähungen und Durchfall, den Leitsymptomen der Fructoseintoleranz, gibt es noch weitere Symptome wie etwa laut hörbare Darmgeräusche, plötzlicher Stuhldrang oder Schleimauflagerungen auf dem Stuhl.

Sorgfältige Diagnose wichtig

Ähnliche Beschwerden verursacht aber auch der Reizdarm, so dass die Symptome oft nicht richtig interpretiert werden. Auch eine Eiweißallergie kann ähnliche Magen-Darm-Beschwerden verursachen wie die Fructoseintoleranz, weshalb es auch hier leicht zu falschen Diagnosen kommt. Ist die Fruchtzuckerunverträglichkeit sicher diagnostiziert, muss die Aufnahme von Fructose reduziert oder sogar vermieden werden.

Meiden Sie Oligofructose!

Vor allem der Ballaststoff Oligofructose, der beispielsweise im Joghurt enthalten ist, sollte bei Fructoseintoleranz gemieden werden. Oligofructose besteht aus mehreren Fructosemolekülen, die zu einer Kette aneinandergereiht sind und im Darm nicht aufgespalten werden können. Sie wandern durch den Dünndarm, gelangen schließlich in den Dickdarm und werden erst dort von Bakterien aufgespalten.

Durch die freigesetzte Fructose kommt es zu vermehrtem Bakterienwachstum. Doch das betrifft nicht nur die „guten“, sondern auch die „schlechten“ Bakterien, deren Wachstum gerade bei vorliegender Fructoseintoleranz noch mehr Beschwerden hervorruft.

Diagnose mit einem Fructoseintoleranz Test

Haben Sie den Verdacht, dass Sie nach dem Verzehr von fruchtzuckerhaltigen Nahrungsmitteln Beschwerden bekommen, ist ein Fructoseintoleranz Test empfehlenswert. Ein solcher Nahrungsmittel-Unverträglichkeitstest schafft Klarheit darüber, ob Sie an einer Fruchtzuckerintoleranz leiden und daher besser auf fructosehaltige Lebensmittel verzichten sollten.

Nahrungsmittelunverträglichkeitstests sind kleine Alleskönner, die auf alle gängigen Intoleranzen testen. Darüber hinaus gibt es spezielle Fructoseunverträglichkeitstests, die ausschließlich diese Unverträglichkeit nachweisen.

Fructose Atemtest beim Arzt

Die Fructoseintoleranz Diagnose kann mithilfe eines Wasserstoff Atemtests gestellt werden. Dazu trinken Sie auf nüchternem Magen eine bestimmte Menge einer fruchtzuckerhaltigen Testlösung und pusten anschließend in vorgegebenen Abständen in ein Messgerät, das den Wasserstoffgehalt Ihrer Atemluft misst. Wird die Testsubstanz nicht richtig verstoffwechselt, produzieren Bakterien im Dickdarm beim Abbau der Fructose im Test unter anderem auch Wasserstoff, der ins Blut gelangt und über die Lunge ausgeatmet wird.

So lässt sich nach einem Fructoseintoleranz Test im Labor feststellen, ob Sie an einer Fructosemalabsorption leiden. Ob möglicherweise eine hereditäre Fructoseintoleranz vorliegt, die sich allerdings meist schon im Säuglingsalter zeigt, kann mithilfe von Gentests oder Untersuchungen von Gewebeproben festgestellt werden.

Selbsttest für zu Hause

Einen Fruktose-Unverträglichkeits-Test können Sie selbst zu Hause anwenden.

Einen Fruktose-Unverträglichkeits-Test können Sie selbst zu Hause anwenden.

Wenn Sie nicht wochenlang auf Arzttermine und Laborergebnisse warten und sich schnell Gewissheit über die Art Ihrer Unverträglichkeit verschaffen möchten, empfiehlt sich ein Fructoseintoleranz Test, den Sie mithilfe einer Blutprobe bequem zu Hause durchführen können.

Ein Schnelltest für zu Hause hat den Vorteil, dass Sie gleichzeitig mit einem Test eine Vielzahl von Nahrungsmittel testen können. So finden Sie in kurzer Zeit heraus, auf welche Nahrungsmittel genau Sie allergisch reagieren. Denn oft unterscheiden sich die Symptome einer Fructoseintoleranz kaum von denen einer Gluten- oder Laktoseintoleranz.

Ein Nahrungsmittelintoleranztest findet genau das oder die Lebensmittel, die tatsächlich die Symptomatik verursachen.

Das Testset enthält eine informative Bedienungsanleitung, die Sie sicher durch das Testverfahren führt. Es empfiehlt sich, das Testergebnis anschließend mit einem Ernährungsexperten zu besprechen.

Wie sieht eine Fructoseintoleranz-Therapie aus?

Die Fructoseintoleranz Tabelle zeigt den Fructosegehalt von Obst und Gemüse.

Die Fructoseintoleranz Tabelle zeigt, welche Nahrungsmittel viel Fructose enthalten. – © https://en.wikipedia.org/wiki/Fructose

Oftmals kommt es durch Belastungen wie langfristige Fehlernährung, Umweltgifte, Dauerstress oder langfristige Einnahme von Medikamenten zu einer Fructosemalabsorption.

Die Therapie besteht dann zunächst in einer fructosearmen oder fructosefreien Ernährung. Hat sich bereits eine nichtalkoholische Fettleber ausgebildet, sind  strengere Ernährungsempfehlungen einzuhalten. Meist verschwinden die Beschwerden nach einer gewissen Zeit wieder.

Doch nicht immer funktioniert das. Bleibt die Intoleranz bestehen, obwohl weitgehend fructosefreie Lebensmittel verzehrt werden, können weitere Maßnahmen erforderlich werden.

Fructosefreien Zuckerersatz nutzen

Es besteht inzwischen schon die Möglichkeit, bei Fructoseintoleranz Tabletten einzunehmen. So wird mittlerweile bei diagnostizierter intestinaler Fructoseintoleranz ein Enzym eingesetzt, das den aufgenommenen Fruchtzucker im Dünndarm in Glukose umwandeln kann und für ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Glukose und Fructose sorgt.

Liegt eine vererbte Fruchtzuckerunverträglichkeit vor, sollte zunächst keine Fructose mehr aufgenommen werden, um schwerwiegende Schäden zu vermeiden. Daher müssen bei dieser Form der Fructoseintoleranz Ernährung und Lebensgewohnheiten entsprechend umgestellt werden. Am besten nutzen Sie natürlichen, fructosefreien Zucker-Ersatz*, der außerdem noch kalorienfrei ist und so für eine gute Figur sorgt.

Fructoseintoleranz-Tabellen helfen bei der Nahrungsmittelauswahl

Genau, wie es für Patienten mit einer Glutenunverträglichkeit Tabellen gibt, die über den Glutengehalt in Lebensmitteln informieren, können Sie auch bei vorliegender Fruchtzuckerunverträglichkeit eine Fructoseintoleranz Tabelle heranziehen, die Ihnen einen Überblick über fructosefreie und fructosearme Nahrungsmittel gibt. Die aufschlussreichen Tabellen können Ihnen letztlich die erforderliche Ernährungsumstellung erheblich erleichtern.

Fructoseintoleranz ist eine Nahrungsmittelunverträglichkeit, die je nach Toleranzgrenze zu erheblichen Beschwerden im Verdauungstrakt führen kann. Wird eine Fructoseunverträglichkeit sicher diagnostiziert, kann die Verabreichung eines bestimmten Enzyms den Fructose-Glukose-Haushalt wieder ausgleichen. Eine Ernährungsumstellung auf fructosefreie oder fructosearme Lebensmittel ist zu empfehlen. Zur schnellen Diagnose einer Fruchtzuckerunverträglichkeit können Sie zu Hause einen Fructoseintoleranz Test durchführen oder einen Mehrfachtest für alle gängigen Nahrungsmittelgruppen. Bestellen Sie hier auf Heimtest-Schnelltests.de Ihren Nahrungsmittelunverträglichkeitstest!

Quellen: