Wie funktioniert ein Ovulationstest?
Mit einem Ovulationstest oder Fruchtbarkeitstest wird ermittelt, wann eine Frau ihren Eisprung hat und somit schwanger werden kann. Wie Eisprungtests funktionieren und was bei der Anwendung zu beachten ist, erfahren Sie hier auf Heimtest-Schnelltests.de.
Übersicht
Die Hormone LH und FSH steuern maßgeblich die Funktion der Eierstöcke und damit den Zeitpunkt der Ovulation und der Fruchtbarkeit. Die Funktion der Eierstöcke ist abhängig von der Konzentration der Hormone Progesteron und Östrogen, die während des monatlichen Zyklus in unterschiedlicher Menge produziert und ausgeschüttet werden.
Die Veränderungen der Hormonkonzentrationen bilden die Grundlage der Funktionsweise eines Ovulationstests.
FSH und LH sind entscheidend
Eisprungtests zeigen an, ob das LH Hormon (Luteinisierendes Hormon) und/oder das FS-Hormon (FSH) (Follikel-stimulierendes Hormon) im Urin vorhanden sind und wenn ja, in welcher Konzentration. Von der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) werden diese Hormone produziert und ins Blut abgegeben. Dadurch wird der Eisprung ausgelöst. Die Konzentration von FSH und LH im Blut schwanken im Laufe des Menstruationszyklus. Direkt vor dem Eisprung ist sie am höchsten.
Deshalb misst der Fruchtbarkeitstest bzw. Ovulationstest die Konzentration von FSH und LH. Das Testprinzip basiert auf einer Antikörperreaktion gegen LH und/oder FSH. Diese Antikörperreaktion verfärbt die Teststreifen entsprechend der Konzentration der Hormone unterschiedlich stark.
Da die Tests aber individuell unterschiedlich reagieren können, auch weil FSH und LH in unterschiedlicher Konzentration vorkommen kann, kann es sinnvoll sein, verschiedene Ovulationstests auszuprobieren.
Wie kann ich ohne Ovulationstest den Eisprung ermitteln?
Auch ohne einen Ovulationstest können Sie den Zeitpunkt des Eisprungs mit verschiedenen Methoden ermitteln, die mehr oder weniger genaue Ergebnisse liefern und unterschiedlich viel Zeit in Anspruch nehmen.
Berechnung des Eisprungs
Der Eisprung findet in der Zyklusmitte statt. Dies bedeutet in der Regel, dass bei einer Zyklusdauer von 28 Tagen der Eisprung am 14. Tag stattfindet. Da dies aber individuell unterschiedlich ist und erheblichen Schwankungen unterworfen ist, ist diese Berechnung nicht zuverlässig.
Basaltemperaturmessung
Eine genauere Methode, um festzustellen, wann der Eisprung ist, basiert auf der täglichen Messung der Basaltemperatur morgens vor dem Aufstehen. Während des Zyklus erhöht sich die Körpertemperatur nach dem Eisprung um messbare 0,2 bis 0,4 Grad. Diese Temperatur bleibt dann bis Zyklusende konstant.
Wer die Disziplin aufbringt, seine Temperatur immer an derselben Stelle zur selben Zeit zu messen und sie in einem Eisprungkalender zu notieren, bekommt eine recht zuverlässige Auskunft über den Zeitpunkt seines Eisprungs. Dies sollte aber über mehrere Zyklen verfolgt werden.
Ungenauigkeiten können bei dieser Methode allerdings durch einen Temperaturanstieg aufgrund anderer Faktoren. Krankheiten, Alkoholkonsum, Stress und Schlafmangel können die Temperatur beeinflussen. Auch ist zu berücksichtigen, dass die Basaltemperatur erst nach dem Eisprung ansteigt.
Die Basaltemperaturmessung können Sie bei der Einnahme der Pille nicht anwenden, da die Hormonzuführung durch die Pille den Eisprung verhindert.
Zyklus-Apps
Digitale Unterstützung bei der Ermittlung des Eisprungs sollen auch Zyklus-Apps bieten, die jedoch in der Mehrzahl nicht präzise genug die fruchtbaren Tage bestimmen. Basierend auf früheren Verläufen der Periode berechnen sie mit einem Algorithmus den Zeitpunkt der Ovulation.
Zufriedenstellende Ergebnisse liefern laut Stiftung Warentest lediglich solche Apps, deren Berechnungsgrundlage die (weiter oben erklärte) Basaltemperatur ist. Der Zeitaufwand für die Datengewinnung und -erfassung verringert sich damit nicht. Auch der Datenschutz ist bei Zyklus-Apps nicht immer gewährleistet, da sie intime Daten versenden können.
Ermitteln des Eisprungs mit dem Ovulationstest
Alle Messmethoden zur Bestimmung des Eisprungs haben ein gemeinsames Ziel: Frau möchte möglichst genau wissen, wann sie fruchtbar ist und mit der höchsten Wahrscheinlichkeit schwanger werden kann – oder eben nicht.
Und genau hier liegt der Vorteil von Ovulationstests gegenüber anderen Methoden: Eisprungtests liefern eine zuverlässige und genaue Angabe über den Zeitpunkt des Eisprungs, und zwar bevor dieser erfolgt.
Ovulationstests gibt es von verschiedenen Herstellern im analogen und digitalen Verfahren. Beide Arten von Eisprungtests haben Vor- und Nachteile. Deshalb werden die Unterschiede hier kurz dargestellt.
Analoger Ovulationstest (Einmaltest)
Analoge (klassische) Ovulationstests gibt es in Form von Teststreifen, Teststäbchen oder Testkassetten. Allen gemeinsam ist, dass ein solcher Test nur einmal benutzt werden kann. Deshalb sind Mehrfach- und Großpackungen dieser Tests erhältlich. Sie haben den Vorteil, dass der Anschaffungspreis im Vergleich zu digitalen Tests geringer ist. Wer nicht über lange Zeit wiederholt testen muss oder möchte, ist mit Einmaltests gut beraten.
Die Tests funktionieren nach dem gleichen Prinzip: Der Teststreifen oder das Teststäbchen wird in eine Urinprobe getaucht und das Testergebnis durch die Anzahl der Linien im Ergebnisfeld bestimmt. Bei Kassettentests wird der Urin in die Einfüllöffnung der Kassette gefüllt. Ansonsten ist der Ablauf gleich.
Digitaler Ovulationstest (Fertilitätsmonitor)
Digitale Ovulationstests werden auch als Fertilitätsmonitor bezeichnet. Der größte Unterschied zu den klassischen Einmaltests ist, dass ein digitaler Ovutest mehrfach genutzt werden kann. Wer also über einen längeren Zeitraum oder häufiger messen möchte, sollte die Anschaffung eines digitalen Geräts in Erwägung ziehen. Auf längere Sicht amortisiert sich der höhere Kaufpreis gegenüber Einmaltests bei regelmäßiger Anwendung.
Einige Fertilitätsmonitore können außer dem Zeitpunkt des Eisprungs auch eine Schwangerschaft feststellen. Hierbei handelt es sich also um kombinierte Ovulations- und Schwangerschaftstests. Wer das Ziel hat, schwanger zu werden, braucht normalerweise auch Schwangerschaftstests. Die Kosten dafür mit eingerechnet, lohnt sich der Kauf eines Fertilitätsmonitors umso mehr.
Quellen:
abgerufen am 09.04.2024
abgerufen am 09.04.2024
abgerufen am 09.04.2024
abgerufen am 09.04.2024
abgerufen am 09.04.2024
abgerufen am 09.04.2024