Progesteronmangel erkennen

Progesteron ist ein wichtiges Hormon im weiblichen Organismus, das physische und psychische Prozesse steuert. Ein Progesteronmangel kann Gesundheit und Wohlbefinden nachhaltig beeinträchtigen. Auch Männer können betroffen sein. Heimtest-Schnelltests.de informiert hier über Ursachen, Symptome, Diagnose- und Therapiemöglichkeiten.

Zu den menschlichen Sexualhormonen zählt Progesteron.

Progesteron zählt zu den menschlichen Sexualhormonen. Zwischen den Hormonen besteht ein Gleichgewicht, das durch einen Progesteronmangel gestört werden kann. © Albert Pschera

Das Hormon Progesteron gehört zur Gruppe der sogenannten Gestagene. Diese Geschlechtshormone werden sowohl von Frauen als auch von Männern produziert.

Da Progesteron viele essenzielle Funktionen im Körper wahrnimmt, ist eine ausreichende Menge absolut erforderlich. Verschiedene Faktoren beeinflussen die Produktion des Hormons. Ist das hormonelle Gleichgewicht gestört, kann sich ein Progesteronmangel entwickeln, der die Lebensqualität von Männern und Frauen empfindlich beeinträchtigen kann.

Mit einem Schnelltest lässt sich die Konzentration des Hormons im Speichel einfach messen und somit ein möglicher Progesteron-Mangel aufdecken. Mit einer Hormontherapie ist Progesteronmangel gut behandelbar.

Was ist Progesteron?

Progesteronmangel beeinflusst den weiblichen Zyklus und den Schwangerschaftsverlauf.

Hormone steuern den weiblichen Zyklus. Ein Progesteronmangel oder Überschuss an Progesteron stört das Gleichgewicht. – © reineg – Fotolia.com

Hormone üben viele wichtige Aufgaben im menschlichen Körper aus. Eine große Gruppe der Hormone stellen die Geschlechtshormone dar. Im weiblichen Organismus sind vor allem die Östrogene und Gestagene von Bedeutung.

Östrogen und Progesteron

Östrogen, auch Estrogen genannt, wird in den Follikeln der Eierstöcke und während einer Schwangerschaft zusätzlich in der Plazenta gebildet. Das Hormon ist erforderlich, um eine befruchtungsfähige Eizelle heranreifen zu lassen.

Außerdem sorgt es für eine ausreichende Durchblutung der Gebärmutterschleimhaut. Doch auch an anderen Stellen des Körpers sind Östrogene bedeutsam. So stabilisieren sie beispielsweise Knochen und Herz und sorgen für das typisch weibliche Erscheinungsbild.

Vielfältige Funktionen im Organismus

Progesteron wird auch als Gelbkörperhormon bezeichnet. Es wird im Eierstock gebildet und vor allem in der zweiten Zyklushälfte nach dem Eisprung vermehrt ausgeschüttet.

Die Wirkung von Progesteron besteht vor allem darin, dass die Gebärmutterschleimhaut sich gut entwickeln kann. So ist sie für eine mögliche Einnistung eines befruchteten Eis ideal vorbereitet. Während der Schwangerschaft sorgt Progesteron dafür, dass diese aufrechterhalten werden kann.

Daneben übt Progesteron auch andere wichtige Funktionen im Körper aus. So hat es eine ausgleichende und Schlaf fördernde Wirkung, fördert die Wasserausscheidung und wirkt der Entstehung einer Osteoporose entgegen.

Künstlich produziertes Progesteron

Progesteron kann auch künstlich hergestellt werden und wird dann als Gestagen bezeichnet. Gestagene werden zur hormonellen Schwangerschaftsverhütung eingesetzt.

Progesteron bei Männern

Während die Bildung bei Frauen in erster Linie im Gelbkörper stattfindet, stellen Männer das Steroidhormon in den Hoden her. Daneben werden bei beiden Geschlechtern geringe Mengen auch in der Nebenniere gebildet.
Obwohl bei Männern das Geschlechtshormon Testosteron eine zentrale Rolle spielt, beeinflusst auch Progesteron das männliche hormonelle Gleichgewicht.

Wie entsteht Progesteronmangel?

Ursache für einen Progesteronmangel ist eine Gelbkörperhormonschwäche. In der Folge können keine Follikel heranwachsen, auch das Reifen der Eizellen unterbleibt. Dies führt schließlich dazu, dass eine vollständige Entwicklung des Gelbkörpers nicht möglich ist.

Hormonstörungen durch Anabolika

Die Einnahme von Anabolika kann den Menstruationszyklus zusätzlich negativ beeinflussen. Da Progesteron auch ein wichtiger Baustein von Estrogen und Testosteron ist, führt eine Hormonstörung letztendlich zu einem Östrogenmangel und einem Testosteronmangel.

Menopause vermindert Hormonproduktion

Die Wechseljahre bei Frauen sind geprägt durch eine allmählich sinkende Produktion von Progesteron. Die Östrogenproduktion ist zu Beginn der Menopause noch gleichbleibend hoch, nimmt jedoch im Verlauf immer weiter ab, sodass schließlich ein Mangel an beiden Geschlechtshormonen resultiert. Die Wechseljahre bei Männern gehen hingegen mit einer Abnahme der Testosteronbildung einher.

Weitere Ursachen für einen zu niedrigen Progesteronwert im Blut können eine Unterentwicklung der Eierstöcke oder eine Störung des Eisprungs sein.

Welche Symptome verursacht Progesteronmangel?

Progesteronmangel Symptome sind nicht immer eindeutig als solche zu erkennen, denn Beschwerden wie Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen oder Gewichtszunahme können auch andere Ursachen haben.

Unspezifische Symptome

Deshalb lässt sich nur mit einem Progesterontest eindeutig bestimmen, ob die beobachteten Krankheitsanzeichen tatsächlich auf ein hormonelles Defizit oder eine Hormonschwankung zurückzuführen sind. Tritt jedoch eine Kombination von typischen Symptomen auf, sollten Betroffene zumindest hellhörig werden und den Beschwerdeursachen auf den Grund gehen.

Ungewollte Kinderlosigkeit

Ein unerfüllter Kinderwunsch ist nicht selten auf einen Mangel an Progesteron zurückzuführen, und auch nach erfolgreicher Befruchtung kann sich ein Mangel an Progesteron noch negativ auf den Verlauf der Schwangerschaft auswirken, schlimmstenfalls sogar zu einer Früh- oder Fehlgeburt führen.

Progesteronmangel Symptome – Übersicht

  • Reizbarkeit
  • Stimmungsschwankungen
  • Kopfschmerzen
  • Hitzewallungen
  • Müdigkeit
  • Haarausfall
  • Gewichtszunahme
  • Störungen des Menstruationszyklus
  • Schwangerschaftsstörungen

Darüber hinaus wird Hashimoto, eine entzündliche Schilddrüsenerkrankung, die zu einer Schilddrüsenunterfunktion führt, mit Progesteronmangel ursächlich in Verbindung gebracht. Wer an einer Vergrößerung der Schilddrüse leidet, sollte deshalb ebenfalls einen entsprechenden Hormonmangel ausschließen.

Wie wird Progesteronmangel diagnostiziert?

Auf Basis einer Speichelprobe kann mit dem Progesteron Test ein Progesteronmangel diagnostiziert werden.

Mit einem Progesteron-Test kann Progesteronmangel auf der Basis einer Speichelprobe diagnostiziert werden. – © Jürgen Fälchle – Fotolia.com

Einen möglichen Progesteronmangel können Sie selbst zu Hause mit einem Progesteron-Speicheltest feststellen. Für den Progesteron-Test gewinnen Sie mehrere Speichelproben, die in ein Labor eingeschickt und dort von Spezialisten analysiert werden. Um aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen, werden mehrere Speichelproben genommen und ausgewertet.

Je nachdem, in welcher Phase des Menstruationszyklus die Frau sich befindet, variiert die Höhe des Progesteronspiegels im Speichel. Außerdem hängt der Wert davon ab, ob eine Schwangerschaft vorliegt oder nicht. Die im Labor ermittelten Werte werden deshalb mit den Normwerten der jeweiligen Zyklusphase verglichen und bewertet. Die Progesteron-Normwerte bei Frauen sind:

Progesteron-Normwerte bei Frauen

  • Follikelphase: 0,2 – 1,5 ng/ml
  • Frühe Lutealphase: > 5 ng/ml
  • Mittlere Lutealphase: > 12 ng/ml
  • Nach den Wechseljahren: < 1 ng/ml
  • Erstes Schwangerschaftsdrittel: 10 – 50 ng/ml
  • Zweites Schwangerschaftsdrittel: 20 – 130 ng/ml
  • Drittes Schwangerschaftsdrittel: 130 – 423 ng/ml

Bei Männern bewegt sich die Progesteronkonzentration im Blut zwischen 0,3 und 1,2 ng/ml.

Der optimale Zeitpunkt für die Gewinnung der Speichelproben für den Progesteron-Schnelltest ist der 17. bis 19. Tag des Menstruationszyklus. Detaillierte Informationen zu Funktionsweise und Ablauf des Progesterontests finden Sie hier auf Heimtest-Schnelltests.de.

Was hilft bei Progesteronmangel?

Progesteronmangel lässt sich durch eine Hormontherapie behandeln.

Progesteronmangel kann durch eine Hormontherapie behandelt werden. – © greenapple78 – Fotolia.com

Um dem Progesteronmangel wirksam zu begegnen, wird in den meisten Fällen eine Hormontherapie durchgeführt. Diese verwendet natürliches Progesteron, das aus Disogenin, einem Wirkstoff der Yamswurzel, hergestellt wird. In gewissem Umfang kann Progesteron auch aus Sojabohnen gewonnen werden.

Gestagen besser verträglich

Im Gegensatz zu dem künstlich hergestellten Gestagen gleicht es dem im Körper gebildeten Hormon in seiner chemischen Struktur vollkommen. Es wirkt im Körper genauso wie dort gebildetes Hormon. Somit ist eine Anwendung mit weitaus weniger Nebenwirkungen verbunden.

Hormonersatztherapie

Eine Hormonersatztherapie wird in den Wechseljahren häufig durchgeführt, wenn die Beschwerden den Alltag der Frau störend beeinträchtigen. Das fehlende Progesteron wird dabei in Form von Cremes, Pflastern oder Tabletten zugeführt. Auch Vaginalkapseln und -ovula werden verwendet.

Aufnahme über die Haut

Die Progesteron-Creme wird üblicherweise in die Unterarme einmassiert und kann sich von dort im ganzen Körper verteilen. In der Regel erfolgt eine zweimal tägliche Anwendung, bei geringeren Beschwerden ist oft auch eine einmal tägliche Applikation ausreichend.

Da bei der äußerlichen Anwendung der Verdauungstrakt umgangen wird, treten Nebenwirkungen wesentlich seltener auf. Progesteroncremes können von Apotheken in individueller Dosierung hergestellt werden. Dennoch warnen Experten vor Hormonersatztherapien mit Wirkstoffaufnahme über die Haut. Demnach erhöhten diese das Brustkrebsrisiko.

Kombination von Wirkstoffen

Weitere Indikationen, bei denen sich eine äußerliche Zufuhr von Progesteron anbietet, sind unregelmäßige Menstruationszyklen und schmerzhafte Regelblutungen.
Weil in den Wechseljahren nicht nur der Progesteron-, sondern auch der Estrogenspiegel im Körper sinkt, verordnen Frauenärzte oftmals zusätzlich Estradiol. Dieses kann ebenfalls in Form von Tabletten, aber auch als Gel oder Pflaster verabreicht werden.

Durch die Anwendung werden die typischen Wechseljahresbeschwerden spürbar vermindert. Außerdem wird durch die regelmäßige Einnahme der Entstehung einer Osteoporose vorgebeugt.

Hat Progesteron Nebenwirkungen?

Werden die Progesteron-Normwerte nicht erreicht, wird den betroffenen Frauen oft ein Hormonpräparat auf der Basis von natürlichem Progesteron verordnet. Dieses lindert die durch Progesteronmangel verursachten Symptome in effektiver Art und Weise.

Progesteron nicht leichtfertig zuführen

Jedoch sollte von einem unkritischen Einsatz Abstand genommen werden. Zu viel Progesteron im Körper ist mit weitreichenden Nebenwirkungen verbunden. Welche unerwünschten Wirkungen dabei im Einzelnen auftreten, hängt nicht zuletzt von der Darreichungsform des zugeführten Progesterons ab.

Bei der Zufuhr in Form von Tabletten treten in erster Linie Müdigkeit und Schwindel auf. Außerdem kann es zu Bauchschmerzen und Völlegefühl kommen.

Darreichungsformen beeinflussen Nebenwirkungen

Wird das Progesteron hingegen extern, beispielsweise als Pflaster oder Creme, zugeführt, sind die Nebenwirkungen weitaus milder ausgeprägt, da Verdauungstrakt und Leber umgangen werden. Hier kommt es vor allem zu Haut- und Schleimhautreizungen.

Bei vaginaler Anwendung stehen Beschwerden wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Verdauungsbeschwerden und Schmierblutungen im Vordergrund.

Therapieabbruch bei starken Nebenwirkungen

Treten bei der Anwendung von naturidentischem Progesteron gravierende Nebenwirkungen wie Gelbsucht, starke Kopfschmerzen, Juckreiz sowie Seh-und Hörstörungen auf, ist die Behandlung umgehend abzubrechen.

Manche Frauen dürfen aufgrund bestehender Erkrankungen kein Progesteron zuführen. Betroffen sind vor allem Frauen mit Brustkrebserkrankungen oder anderen Krebserkrankungen der Geschlechtsorgane.
Wird eine Hormontherapie mit Progesteron über viele Jahre durchgeführt, erhöht sich das Risiko für Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall deutlich.

Nicht nur für Frauen mit Kinderwunsch und Schwangere ist Progesteron von großer Bedeutung. Auch für einen normalen Ablauf des monatlichen Zyklus ist das Hormon wichtig. Ein Progesteronmangel macht sich vor allem in den Wechseljahren bemerkbar, wenn die typischen Beschwerden wie Hitzewallungen, Gereiztheit und Schlafstörungen auftreten. Bei Männern hat Progesteron Einfluss auf das hormonelle Gleichgewicht und bedeutsame Stoffwechselvorgänge. Ein möglicher Progesteronmangel lässt sich unkompliziert mit einem Schnelltest nachweisen. Bestellen Sie hier auf Heimtest-Schnelltests.de Ihren Progesteron-Speicheltest!

Quellen: