Cortisol – das Stresshormon
Das Stresshormon Cortisol hilft uns, in Gefahrensituationen schnell zu reagieren. Doch wenn der Hormonstoffwechsel ins Ungleichgewicht gerät, kann es dem Organismus schaden. Lesen Sie hier auf Heimtest-Schnelltests.de, wie das Hormon wirkt und wie Sie Ihren Cortisolspiegel kontrollieren können!
Übersicht
Cortisol gehört zur Gruppe der sogenannten Glucocorticoide. Es wird in der Nebennierenrinde in einer komplizierten biochemischen Reaktion aus einem Abkömmling des Cholesterins gebildet.
CRH und ACTH
Zwei wichtige übergeordnete Hormone steuern die Freisetzung des Cortisols: das Corticotropin-Releasing-Hormon (CRH) aus dem Hypothalamus und das Adrenocorticotrope Hormon (ACTH) aus der Hypophyse. Die Ausschüttung folgt dabei einem tageszeitenabhängigen Rhythmus.
Nachts entsteht Cortisol
In der zweiten Nachthälfte wird besonders viel Cortisol gebildet. Dieses wird dann am kommenden Morgen in großer Menge freigesetzt und sorgt dafür, dass wir bereits beim Aufstehen fit und leistungsfähig sind.
Im Laufe des Tages nimmt die Cortisolproduktion kontinuierlich ab und erreicht gegen Mitternacht einen Tiefpunkt. Unter Stress wird jedoch zu jeder Tageszeit viel Cortisol freigesetzt, sodass ein gesundheitsgefährdender Cortisolüberschuss entstehen kann.
Was ist Cortisol und wie wirkt es?
Zwei Begriffe, die des Öfteren verwechselt werden, sind Cortison und Cortisol. Während Cortisol die aktive Form darstellt, handelt es sich bei Cortison um die biologisch inaktive Form des Steroidhormons. Cortison stellt eine Vorstufe des eigentlichen Hormons Cortisol dar, das oft auch als Hydrocortison bezeichnet wird.
Lebenswichtiges Hormon
Cortisol nimmt im Körper vielfältige Aufgaben wahr. So fördert es den Eiweißabbau und die Umwandlung von Aminosäuren in Glucose. Beides führt zu einer Anhebung des Blutzuckerspiegels. So hat der Mensch in Stresssituationen mehr Energie zur Verfügung und kann sich besser behaupten.
Vielfältige Funktionen
Weiterhin führt Cortisol über verschiedene Mechanismen, wie einer Erhöhung des Natriumgehalts im Blut oder einer Verengung der Blutgefäße, zu einem Anstieg des Blutdrucks. In der Folge werden Gehirn und Muskulatur besser durchblutet und zu Höchstleistungen befähigt.
Schließlich führt die Cortisol Wirkung zu Entzündungshemmung und Schmerzlinderung. Außerdem kann Cortisol das Ausmaß von allergischen Reaktionen eindämmen.
Welche Cortisolwerte sind normal?
Cortisol hat keine einheitlichen Normwerte, denn die Konzentration des Hormons im Blut ist abhängig von verschiedenen Faktoren wie der Tätigkeit, dem aktuellen und dauerhaften Stresslevel, Umwelteinflüssen sowie der Konzentration anderer Hormone.
Krankheiten verändern Cotisolspiegel
Auch bei bestimmten Krankheiten verändert sich der Cortisolspiegel im Blut. Bei einer Über- oder Unterfunktion der Nebennierenrinde wird der Cortisolwert als Indikator bei der Diagnose genutzt. Cortisol wird dabei entweder aus dem Blut oder dem 24-Stunden-Sammelurin bestimmt.
Tageszeitabhängige Werte
Auch mit einem Schnelltest können die Cortisolwerte bestimmt werden. Da die Cortisolproduktion zu unterschiedlichen Tageszeiten unterschiedlich hoch ist, gelten je nachdem, ob die Werte morgens, mittags oder abends bestimmt werden, andere Cortisol Normwerte.
Cortisol Normwerte für Erwachsene:
- 8 Uhr: 4 – 22 µg/dl
- 12 Uhr: 4 – 20 µg/dl
- 24 Uhr: 0 – 5 µg/dl
Zu niedrige Cortisolwerte sind charakteristisch für eine Unterfunktion der Nebennierenrinde. Erniedrigte Cortisolwerte treten auch unter einer Glucocorticoidtherapie auf, da diese die körpereigene Cortisolproduktion eindämmt.
Cushing-Syndrom
Die vermehrte Produktion von Cortisol verursacht eine Reihe von Symptomen, die in der Gesamtheit auch als Cushing-Syndrom bezeichnet werden. Dieses ist beispielsweise durch äußerlich sichtbare Veränderungen wie Stammfettsucht, Mondgesicht und Stiernacken gekennzeichnet.
Weiterhin können ein erhöhter Alkoholkonsum, Depressionen, schwere Entzündungen oder das Vorliegen einer Schwangerschaft eine Erhöhung des Cortisolspiegels bewirken.
Cortisolmangel – Ursachen und Folgen
Die häufigste Ursache für einen Cortisolmangel ist eine Nebennierenschwäche (Adrenal Fatigue). Diese kann beispielsweise durch lang andauernden Stress bedingt sein. Betroffene stehen meist längere Zeit unter Dauerstress, wodurch es allmählich zu einer Erschöpfung der Nebennierenrinde mit der Folge einer verminderten Cortisolproduktion kommt.
Auch durch eine Autoimmunerkrankung, den Morbus Addison, kann ein Cortisolmangel entstehen.
Typische Cortisolmangel-Symptome sind:
- Neigung zu Gewichtszunahme
- erhöhte Anfälligkeit für Erkältungskrankheiten
- verminderte Merkfähigkeit und Konzentrationsstörungen
- Burnout und Depression
- Gefühl der Überforderung, Müdigkeit
- verminderte Stressresistenz
- Nahrungsmittelunverträglichkeit, Allergien, Asthma
- trockene und dünne Haut
- Neigung zu Unterzuckerungen
- Nervosität und Herzrasen
- Erniedrigung der Körpertemperatur, häufiges Frieren
- Haarausfall
- Verdauungsstörungen mit abwechselnd Durchfall und Verstopfung
Was bedeutet ein Cortisolüberschuss?
Im umgekehrten Fall kann es auch vorkommen, dass der Körper zu viel vom Stresshormon Cortisol produziert. Die Ursachen für eine derartige Überproduktion können zum einen außerhalb der Nebennierenrinde zu finden sein.
Tumoren als Ursache
So kann beispielsweise ein Tumor an der Hirnanhangsdrüse dazu führen, dass die Nebennierenrinde zu viel Cortisol ausschüttet. Zum anderen können aber auch Erkrankungen der Nebennierenrinde selbst, wie Tumoren oder knotige Veränderungen, eine Überproduktion bewirken.
Häufigste Ursache: Stress
Die häufigste Ursache für einen Cortisolüberschuss ist jedoch Stress. Hierbei ist nicht nur arbeitsbedingter Stress, sondern auch Beziehungsstress zu berücksichtigen.
Wer ständig Streit in seinem Privatleben hat oder Aggressionen und Ängste verdrängen muss, beispielsweise weil der Partner oder die Partnerin fremdgeht, produziert unter Dauerstress auch ständig einen Cortisolüberschuss.
Typische Cortisolüberschuss-Symptome:
- Gewichtszunahme durch übermäßige Produktion von Körperfett
- Büffelnacken
- Mondgesicht
- Dehnungsstreifen an Bauch, Hüfte und Achseln (Striae rubrae)
- schlechte Wundheilung
- vermehrte Körperbehaarung (Hirsutismus)
- Hautprobleme wie Akne oder Pergamenthaut
- Veränderungen im Zyklus der Frau, Menstruationsstörungen
- Potenzstörungen und Verlust der Muskelkraft bei Männern
- Stimmungsschwankungen
- Entstehen eines Diabetes
- Bluthochdruck
- Osteoporose
Die möglichen Symptome und Folgen sind also vielfältig und ähneln häufig denen anderer Krankheiten oder Mangelzustände. Ist das hormonelle Gleichgewicht gestört, sind meist auch andere Hormone betroffen, wodurch die Symptomatik verstärkt werden kann.
So treten beispielsweise Potenzstörungen und Kraftverlust bei Männern nicht nur bei einem Cortisolüberschuss, sondern auch bei einem Testosteronmangel auf.
So bestimmen Sie Ihren Cortisolwert
Mittlerweile gibt es die Möglichkeit, selbst zu Hause den Cortisolspiegel zu testen. Der Cortisol-Test basiert auf der Methode, mit einem Speicheltest Hormone zu bestimmen.
Testvarianten
Die Tests messen dabei entweder den Cortisolwert am Morgen, da dieser hier am höchsten ist, oder sie erfassen den Verlauf der Cortisolproduktion während des Tages.
Probe selbst gewinnen
In den Cortisoltestkits sind Probengefäße für den Speichel, der in selbige mithilfe eines Strohhalms überführt wird, enthalten. Nach dem Etikettieren werden die Gefäße mit Name und Uhrzeit der Probenentnahme versehen.
Laborauswertung
Die Auswertung des Cortisoltests erfolgt in einem externen Labor.
Genauere Aussagen über den Cortisolspiegel im Körper können mit Speicheltests erreicht werden, die zu unterschiedlichen Tageszeiten durchgeführt werden. Weitere Informationen zu Cortisol-Tests finden Sie hier auf Heimtest-Schnelltests.de.
Was tun bei Cortisolmangel oder Cortisolüberschuss?
Die wichtigste Maßnahme zur Therapie des Cortisolmangels ist die Zufuhr des wichtigen Hormons von außen, beispielsweise in Form von Tabletten oder intravenös. So kann die mangelnde körpereigene Cortisolproduktion ausgeglichen werden.
Das können Sie selbst tun
Darüber hinaus können Betroffene aber auch einiges dazu beitragen, um die Cortisolproduktion wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Generell gilt, dass alles, was den Körper unter Stress setzt, weitestgehend vermieden werden sollte. So zählen Änderungen der Lebenssituation, ungelöste Konflikte, Schlafmangel sowie ungesunde Ernährung zu den wichtigsten Stressfaktoren.
Durch Reduktion des alltäglichen Stresses und ausreichend Schlaf können Betroffenen schon viel zu einer Normalisierung ihres Hormonspiegels beitragen. Günstig wirken sich auch ein moderates, körperliches Training und der Verzicht auf Alkohol und Zigaretten aus.
Gesunde Ernährung
Einen nicht zu unterschätzenden Beitrag leistet eine gesunde, ausgewogene Ernährung. Bei Vorliegen einer Nebennierenschwäche ist eine dauerhafte Umstellung der Ernährung anzuraten. Genussmittel wie Kaffee, Tee und andere koffeinhaltige Getränke sollten möglichst vermieden werden. Ganz wichtig ist es, den Körper mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen.
Bei Adrenal Fatigue besonders wichtige Nährstoffe sind:
- B-Vitamine
- Vitamin C
- Aminosäuren (Lysin, Prolin und Glutamin)
- Magnesium
- Vitamin E
Achten Sie bei einem Cortisolmangel unbedingt darauf, einen Vitaminmangel zu vermeiden.
Bei Nebennierenschwäche Ernährung umstellen!
Bei Nebennierenschwäche ist es besonders wichtig, auf die richtige Ernährung zu achten. Menschen mit Nebennierenschwäche leiden bedingt durch die niedrige Cortisolproduktion oft an Symptomen wie Schwindel und Unterzucker.
Mahlzeiten frühzeitig einnehmen
Um häufige Unterzuckerungen und ein Abfallen der Leistungsfähigkeit zu vermeiden, sollte daher unbedingt vor 10 Uhr ein ausgewogenes Frühstück eingenommen werden. Mittag- und Abendessen sollten nicht zu spät stattfinden. Eine ideale Zeit für das Mittagessen liegt zwischen 11 Uhr und 11.30 Uhr.
Da im Laufe des Nachmittags der Cortisolspiegel stark abfällt, ist eine kleine Mahlzeit zwischen 14 und 15 Uhr sinnvoll. Das Abendessen sollte am besten zwischen 17 und 18 Uhr eingenommen werden.
Komplexe Kohlenhydrate
Bei allen Mahlzeiten sind komplexe Kohlenhydrate, beispielsweise in Form von Vollkornbrot oder Getreide den einfachen Kohlenhydraten, wie sie in zuckerhaltigen Getränken oder Weißbrot vorkommen, vorzuziehen. So wird ein schnelles Ansteigen und anschließendes Abfallen des Blutzuckerspiegels vermieden. Hochwertige Eiweiße und Fette aus verschiedenen Samen und Nüssen ergänzen die Ernährung.
Genügend Salz essen
Da durch eine Nebennierenschwäche auch die Salzproduktion im Körper vermindert ist, müssen Betroffene auf eine ausreichende Salzzufuhr achten. Diese kann durch großzügiges Salzen von Speisen und den häufigen Verzehr von Hühner- oder Gemüsebrühe erreicht werden.
Ursachen behandeln
Ein Cortisolüberschuss wird je nach Ursache behandelt. Liegen beispielsweise Tumoren der Nebennierenrinde oder der Hirnanhangsdrüse vor, werden diese in den meisten Fällen chirurgisch entfernt. Daneben gibt es auch die Möglichkeit, diese Tumoren durch Chemotherapie oder Bestrahlung einzudämmen.
Bei vollständiger Entfernung des Tumors müssen Patienten fortan Cortisol von außen zuführen. Ist eine Entfernung des Tumors nicht möglich, können bestimmte Medikamente, die die Cortisolbildung unterdrücken, eingesetzt werden. Hierzu gehören beispielsweise die Arzneistoffe Ketoconazol oder Ocreotid.
Cortisolblocker
Außerdem werden auf dem Markt Cortisol Blocker* als Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Diese Präparate enthalten meistens Phosphatidylserin. In Studien wurde nachgewiesen, dass diese Substanz einen erhöhten Cortisolspiegel absenken kann. Darüber hinaus wird die Ausschüttung von Cortisol verringert. Um positive Effekte zu erzielen, sollten entsprechende Präparate Phosphatidylserin in Mengen von 100 bis 300 mg pro Tagesportion enthalten.
Pflanzliche Alternativen
Wer ein rein pflanzliches Präparat bevorzugt, hat die Möglichkeit, Relora Kapseln* einzunehmen. Bei Relora handelt es sich um einen Komplex aus Extrakten aus Phellodendron amurense und Magnolia officinalis. Der pflanzliche Komplex kann die überschüssige Cortisolproduktion eindämmen und somit zu einer Verminderung von Stress beitragen.
Ohne ausreichende Cortisolproduktion wäre der Mensch nicht in der Lage, seinen Alltag angemessen zu meistern. Wird das Stresshormon jedoch im Überschuss produziert, geht dies mit vielerlei negativen Symptomen einher. Rechtzeitig erkannt, können sowohl ein Cortisolmangel als auch ein Cortisolüberschuss in der heutigen Zeit gut therapiert werden. Ob Sie betroffen sind, zeigt Ihnen ein Cotrisol-Test. Bestellen Sie hier auf Heimtest-Schnelltests.de!
Quellen:
abgerufen am 26.03.2024
abgerufen am 26.03.2024
abgerufen am 26.03.2024
abgerufen am 26.03.2024
abgerufen am 26.03.2024
abgerufen am 26.03.2024