Schilddrüsenunterfunktion rechtzeitig erkennen
Eine Schilddrüsenunterfunktion liegt vor, wenn der Körper nicht in ausreichendem Maße mit den Schilddrüsenhormonen Triiodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) versorgt wird. Heimtest-Schnelltests.de erklärt Ihnen wie Sie eine Hypothyreose erkennen, welche Ursachen sie hat und wie Sie mit geeigneten Therapiemaßnahmen gegensteuern können.
Übersicht
Die Schilddrüse ist eine Hormondrüse und befindet unterhalb des Kehlkopfes. Sie besteht aus zwei miteinander verbundenen Lappen, die die Luftröhre umschließen.
Ihre Funktion besteht in der Bildung der Hormone Triiodthyronin (T3), Thyroxin (T4) und Calciotin. Zudem wird in der Schilddrüse auch Iod gespeichert, dass durch die Hormone T3 und T4 gebildet wird. Die Lymphe, die zwischen den Zellen der Schilddrüse befindliche Gewebsflüssigkeit, fließt über in die Lymphknoten ab.
Zu den Funktionsstörungen der Drüse zählen die Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) und die Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose).
Ursachen einer Schilddrüsenunterfunktion
Bei einer Schilddrüsenunterfunktion verlangsamt sich der Stoffwechsel des Menschen, die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit nimmt ab. Eine Ursache für die Unterfunktion der Schilddrüse kann das Fehlen oder eine Fehlfunktion der Schilddrüse, eine unzureichende Hormonbiosynthese oder eine Hormonresistenz bei Neugeborenen sein. Dann wird von einer angeborenen Hypothyreose gesprochen.
Diese betrifft aber nur einen sehr kleinen Teil (etwa 0,2 %) der Neugeborenen. Ein Jodmangel der Mutter während der Schwangerschaft kann zu einer vorübergehenden Schilddrüsenunterfunktion bei Neugeborenen führen.
Erworbene Unterfunktion
Im Gegensatz zur angeborenen Hypothyreose steht die erworbene Unterfunktion der Schilddrüse. Diese kann schon im Kindesalter auftreten, die Erkrankung tritt jedoch mit zunehmendem Alter häufiger auf, besonders bei Frauen, aber auch Männern während der Wechseljahre.
Entzündung der Schilddrüse
Eine Schilddrüsenunterfunktion kann außerdem durch eine Entzündung verursacht werden. Dabei ist die sogenannte Hashimoto-Thyreoiditis, kurz Hashimoto, die häufigste Form. Vor allem Frauen sind davon betroffen. Als Ursachen werden Jodmangel oder Autoimmunerkrankungen vermutet. Unbemerkt kann die schleichende Entzündung mit der Zeit die Schilddrüse zerstören.
Stress verändert Hormonhaushalt
Eine häufige übersehene Ursache für eine Schilddrüsen-Unterfunktion ist psychischer Stress, beispielsweise durch chronische Überlastung am Arbeitsplatz. Durch dauerhafte Anspannung verändert sich nicht nur der Blutdruck, sondern auch der Hormonhaushalt. Ist die Schilddrüse selbst für die Erkrankung verantwortlich, beispielsweise weil sie nicht genügend Thyroxin ausschüttet, sprechen Ärzte von einer primären Hypothyreose. Diese Art der Schilddrüsenunterfunktion tritt nach Schilddrüsenoperationen oder Radiojodtherapien auf.
Mangel an Spurenelementen und Hormonen
Extremer Selen- und Jodmangel sowie einige Autoimmunerkrankungen können ebenfalls Ursache für eine Unterfunktion der Schilddrüse sein. Mangelt es dem Erkrankten am Hormon TSH, das die Schilddrüse zur Funktion benötigt und das in der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) hergestellt wird, spricht man von einer sekundären Hypothyreose. Diese tritt jedoch weitaus seltener auf.
Noch seltener ist allerdings die tertiäre Hypothyreose, die durch einen Mangel am Hormon TRH oder durch das sogenannte Pickardt-Syndrom hervorgerufen wird.
Symptome bei einer Unterfunktion der Schilddrüse und deren Folgen
Da sich eine Schilddrüsenunterfunktion oft schleichend einstellt, sind die auftretenden Symptome nicht immer direkt der Erkrankung zuzuordnen.
Unspezifische Symptome
Bei einer Hypothyreose kann es unter anderem zu verlangsamten Reflexen, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Teilnahmslosigkeit und Kälteempfindlichkeit kommen. Auch ein erhöhtes Schlafbedürfnis, brüchige Nägel und Haare oder Haarausfall zählen zu häufigen Symptomen. Blasse und kühle Haut, Lid-Ödeme, Schwellungen des Unterhautgewebes, erhöhte Blutfettwerte und Gewichtszunahme gehören ebenso zu den möglichen Anzeichen wie depressive Verstimmungen, Muskelschwäche oder chronische Verstopfung und ein verlangsamter Herzschlag.
Geschlechtsspezifische Symptome
Frauen leiden mitunter an unregelmäßigen Monatsblutungen, bei Männern kann der Testosteronspiegel beeinflusst werden, es kommt zu Testosteronmangel und sinkender sexueller Lust oder Potenzproblemen. Bei einer sehr starken bzw. langen Schilddrüsenunterfunktion kommt es zur Bildung eines Kropfes (Struma). Da die Struma allerdings auch ein Symptom der Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) sein kann, muss hier durch eine genaue Untersuchung die Ursache geklärt werden.
Schilddrüsen-Test – wie wird eine Schilddrüsenunterfunktion diagnostiziert?
Eine angeborene Hypothyreose wird durch die Messung des Thyreotropin-Spiegels (TSH-Test) am vierten oder fünften Lebenstag ermittelt. Wird in der Adenohypophyse, dem Hypophysenvorderlappen, für die Schilddrüse TSH nicht in ausreichender Menge gebildet, liegt eine Erkrankung vor.
Bluttest zur Diagnose von Hypothyreose
Bei einer erworbenen Schilddrüsenunterfunktion gibt es verschiedene Diagnosemöglichkeiten. Zum einen wird durch einen Bluttest der TSH-Wert ermittelt. Durch diesen Hormon-Test kann festgestellt werden, ob der Wert im Normbereich liegt oder abweicht. Liegt der Wert über oder unter der Norm, liegt also eine Schieldrüsenunterfunktion oder -überfunktion vor, kann das Erfassen Schilddrüsenparameter fT3 und fT4 (freies Trijodthyronin) sowie des reversen rT3 konkretere Ergebnisse bringen.
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Urintest zur Jodbestimmung
Weiterhin gehört eine Jodbestimmung im Urin zu den Diagnosemaßnahmen. Sind die Blutwerte auffällig oder liegen auch optisch sichtbare körperliche Veränderungen wie eine Struma oder weitere typische Symptome für eine Unterfunktion der Schilddrüse vor, wird vom behandelnden Arzt meist eine Sonografie der Schilddrüse vorgenommen. So kann er sich ein genaues Bild der Ausdehnung und Größe der Schilddrüse machen.
Szintigrafie der Schilddrüse
Auch die Szintigrafie, die nuklearmedizinische Untersuchung der Schilddrüse mittels Kontrastmittel, gehört zu den Diagnosemöglichkeiten. Dabei wird beispielsweise Technetium als Tracer genutzt, welches intravenös verabreicht wird und von der Schilddrüse – je nach Erkrankung – in unterschiedlich starker Dosis aufgenommen wird. Das so entstandene Bild (Szintigramm) gibt dem behandelnden Radiologen Aufschluss über die Art der Erkrankung.
Prophylaxe und Therapie bei Schilddrüsenunterfunktion
Eine ausreichende Versorgung über die Nahrung mit Jod kann helfen Schilddrüsenerkrankungen vorzubeugen. Jodiertes Speisesalz ist ebenso zu empfehlen, wie Fisch und Meeresprodukte, um den Körper mit Jod zu versorgen. In Gebieten mit einer Unterversorgung an Jod können Jodtabletten für die Schilddrüse sinnvoll sein.
Hat der Schilddrüsentest aber eine Unterfunktion ergeben, sollte mit einer Hypothyreose-Therapie begonnen werden. Bei einer angeborenen Schilddrüsenunterfunktion muss das Hormon Thyroxin (T4) ein Leben lang eingenommen werden. Tabletten, wie Thyroxin Henning, können dann zur Therapie dienen.
Auch bei einer erworbenen Unterfunktion muss meist dauerhaft eine Ersatztherapie mit Thyroxin vorgenommen werden. Über die Höhe der Dosis entscheidet der behandelnde Arzt.
Schilddrüsenüberfunktion
Im Gegensatz zur Unterfunktion der Schilddrüse gibt es auch die Überfunktion der Hormondrüse. In diesem Fall ist die Konzentration der Schilddrüsenhormone im Körper erhöht und der Stoffwechsel beschleunigt.
Herzrasen und Heißhunger
Dies kann dazu führen, dass Organe geschädigt werden. Bei einer Überfunktion der Schilddrüse treten Symptome wie Nervosität, Hitzewallungen, Herzrasen, Heißhunger, Durchfällen, Haarausfall und Gewichtsverlust auf. Ursache sind Jodmangel oder Erkrankungen des Autoimmunsystems. Bei Frauen kann es während der Wechseljahre zu einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) kommen.
Ursache für Bluthochdruck abklären
Faktoren wie Bluthochdruck können darauf hinweisen, dass eine Hyperthyreose vorliegt. Die Behandlung zielt darauf ab, die übermäßige Bildung von Schilddrüsenhormonen zu hemmen. Die Verabreichung von Thyreostatika oder radioaktivem Jod wird als Therapie eingesetzt, um den Hormonstoffwechsel zu regulieren. Ist diese Art der Behandlung nicht erfolgreich, wird eine Operation an der Schilddrüse vorgenommen, bei der Gewebe entfernt wird, um eine Reduzierung der Jodausschüttung zu bewirken.
Eine Schilddrüsenunterfunktion kann ebenso wie eine -überfunktion Gesundheit und Wohlbefinden in vielfältiger Weise beeinträchtigen. Einmal diagnostiziert, lässt sich eine Hypothyreose durch Ernährungsumstellung oder Einnahme jodhaltiger Tabletten behandeln. Um gravierende Folgen zu vermeiden, sollte eine Funktionsstörung der Schilddrüse frühzeitig erkannt werden. Das ist mit einem Schnelltest für die Selbstanwendung möglich.
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Quellen:
abgerufen am 09.04.2024
abgerufen am 09.04.2024
abgerufen am 09.04.2024
abgerufen am 09.04.2024
abgerufen am 09.04.2024
abgerufen am 09.04.2024
abgerufen am 09.04.2024
abgerufen am 09.04.2024