Wie wirken trizyklische Antidepressiva?
Mit der Entdeckung der trizyklischen Antidepressiva begann eine neue Ära in der Therapie psychischer Erkrankungen. Nun gab es einen Wirkstoff, mit dem Depressionen behandelt werden konnten. Einem dauerhaften Einsatz entgegen steht jedoch das Risiko der Abhängigkeit. Erfahren Sie jetzt mehr auf Heimtest-Schnelltests.de!
Übersicht
Trizyklische Antidepressiva sind die ältesten Wirkstoffe gegen Depressionen. Mit dem Erkennen der Wirkung wuchs zunehmend das Verständnis für die physiologischen und chemischen Vorgänge im Nervensystem, die mit den Emotionen und der seelischen Erregung im Zusammenhang stehen. Gleichzeitig stiegen die Chancen, weitere Arzneistoffe für die Behandlung psychischer Störungen zu entwickeln.
Im Jahre 1956 fiel dem Schweizer Psychiater Roland Kuhn bei der Suche nach schlaffördernden und erregungshemmenden Mitteln eine Substanz auf, die einen neuen Effekt aufwies: Sie wirkte antidepressiv. Dabei handelte es sich um den Wirkstoff Imipramin, der 1958 in den Handel kam und bis heute im klinischen Einsatz ist.
In der heutigen Zeit ist der Gebrauch von Antidepressiva alltäglich und nimmt weiterhin zu. Allein in Deutschland stieg die Anzahl der verordneten Tagesdosen von 2008 bis 2017 um rund 53 %.
Was sind trizyklische Antidepressiva?
Antidepressiva, auch Thymoleptika genannt, umfassen stimmungsaufhellende Substanzen, die zur Behandlung von Depressionen, Panikattacken oder Zwangsstörungen verschrieben werden.
Chemische Struktur
Trizyklische Antidepressiva (Abkürzung: TCA oder TZA) beziehungsweise Trizyklika haben ihren Namen erhalten, weil sie eine charakteristische chemische Struktur aufweisen.
Das Grundgerüst dieser Verbindungen besteht aus einem dreigliedrigen Ringsystem (trizyklisch, griechisch: drei Ringe). Ausgehend von dieser Substanz sind über verschiedenartige Seitenketten analoge Arzneistoffe synthetisiert worden, die sich im Wirkprofil ähneln, jedoch darüber hinaus Unterschiede in den pharmakologischen Eigenschaften aufweisen.
Hemmende Wirkung
Ihre gemeinsame Wirkung als Antidepressivum basiert auf der Fähigkeit, die Wiederaufnahme der Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin in die Nervenzellen zu hemmen. Diese Neurotransmitter stellen chemisch gesehen Monoamine dar. Die Effekte dieser Verbindungen sind komplex und nicht sehr selektiv. Deshalb werden trizyklische Antidepressiva als nicht-selektive Monoaminwiederaufnahme-Hemmer (NSMRI) bezeichnet.
Starke Nebenwirkungen
Wegen der damit verbundenen erheblichen Nebenwirkungen stellen diese Antidepressiva heutzutage nicht mehr die erste Wahl bei der Behandlung von Depressionen dar. Antidepressiva mit einem selektiven Wirkmechanismus haben sie zum Teil abgelöst. Der Inhaltsstoff Venlafaxin mit dem Handelsnamen Trevilor gehört in diese Wirkstoffgruppe.
Wirkstoffe und Wirkung trizyklischer Antidepressiva
Trizyklische Antidepressiva sind in der Lage, die Symptome einer Depression zu verbessern und den Gemütszustand zu normalisieren. Sie können je nach Präparat in unterschiedlichem Maße stimmungsaufhellend, angstdämpfend, antriebsteigernd oder hemmend wirken.
Serotoninmangel wird ausgeglichen
Alle Vertreter dieser Wirkstoffgruppe greifen in den Stoffwechsel der Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin ein. Die Botenstoffe sorgen dafür, dass die Signale von einer Nervenzelle zur nächsten weitergeleitet werden. Früher galt Stress als wesentliche Ursache einer Depression.
Inzwischen ist bekannt, dass ein Mangel an Serotonin und Noradrenalin bei dieser Erkrankung besteht. Mit dem Hemmen der Wiederaufnahme in die Nervenzellen stehen dem Gehirn wieder größere Mengen dieser Neurotransmitter zur Verfügung. Auf diese Weise kann der Mangel ausgeglichen werden.
Außerdem wird angenommen, dass durch die Antidepressiva mehr Bindungsstellen für die Botenstoffe zur Verfügung stehen. Das Gehirngewebe benötigt eine gewisse Zeit, um sich an die veränderte Stoffwechselsituation anzupassen. Der Zeitraum, bis sich die volle Wirkung entfaltet, kann bei einigen Medikamenten bis zu drei Wochen dauern.
Typen trizyklischer Antidepressiva
Zunächst war die Antidepressiva Wirkung das Merkmal, nach dem die verschiedenen Arzneistoffe unterschieden wurden. Die Trizyklika wurden in drei Typen eingeteilt:
- Imipramin-Typ: Stoffe, die vorrangig stimmungsaufhellend und antriebsneutral wirken
- Amitriptylin-Typ: Stoffe mit dämpfenden (beruhigenden) und schlafanstoßenden Eigenschaften,
- Desipramin-Typ: Stoffe mit antriebssteigerndem Effekt.
Als die Rolle der Neurotransmitter klar wurde, löste eine neue Klassifizierung die alte ab. Dabei wird der Einfluss auf den Neurotransmitter Stoffwechsels zugrunde gelegt. Unter Berücksichtigung des Haupteffektes werden die Trizyklika vier Gruppen zugeordnet, ungeachtet der Tatsache, dass weitere Botenstoffe gleichfalls betroffen sind.
Unterschieden werden:
- Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SRI),
- Noradrenalin-Wiederaufnahme Hemmer (NRI),
- Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer (SNRI) und
- TZA mit unklarem Wirkmechanismus.
Clomipramin gehört in die Gruppe der Serotonin-Wiederaufnahme Hemmer, während Desipramin und Nortriptylin als Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer fungieren. Amitriptylin, Doxepin und Imipramin entfalten ihre Wirkung vor allem als Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer. Für Trimipramin ist der Haupteffekt nicht sicher geklärt.
Amitriptylin gegen Schmerzen
Während Clomipramin gegen Angststörungen verschrieben wird, kommt Amitriptylin in der Schmerztherapie zum Einsatz. Der Wirkstoff wird ebenfalls in der depressiven Phase bei Patienten, die manisch depressiv sind, eingesetzt. Allerdings ist bei der Verordnung Vorsicht geboten, da die Gefahr besteht, dass das Umschalten in eine Manie induziert wird. Antidepressiva müssen beim Vorliegen einer Manie sofort abgesetzt werden.
Opipramol ist weit verbreitet
Opipramol zeigt einige Besonderheiten in der Wirkungsweise, verglichen mit den anderen Vertretern dieser Gruppe. Bei der Einnahme wirkt es zunächst beruhigend, später dominiert der stimmungshebende und spannungslösende Effekt. Opipramol zählt zu den in Deutschland am häufigsten verschriebenen Psychopharmaka.
Neben- und Wechselwirkungen trizyklischer Antidepressiva
Trizyklische Antidepressiva greifen in die Stoffwechselwege verschiedener Neurotransmitter ein. Einige Reaktionen führen zu unerwünschten Effekten. Die Wirkung auf den Botenstoff Acetycholin beeinflusst den Blutdruck, die Muskelkontraktion und die Darmtätigkeit.
Häufige Nebenwirkungen
Zu den häufigsten Antidepressiva Nebenwirkungen zählen Müdigkeit, Schwindel, Zittern, Mundtrockenheit und Verstopfung. Die durch die Antidepressiva beeinflussten Neurotransmitter sind gleichzeitig an der Appetitregulation und am Energieverbrauch beteiligt. Die Gewichtszunahme durch Antidepressiva stellt ein nicht zu unterschätzendes Problem dar.
Nebenwirkungen verstärken die Depression
Ein hohes Verhältnis von Körperfett zu Muskeln ist ungünstig. Daher sind Frauen stärker betroffen als Männer. Der Leidensdruck durch das höhere Körpergewicht und eine eigenmächtige Therapie-Unterbrechung fördern die Depression. In einigen Studien gab es Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte und Kreislaufstörungen bei Einnahme von Antidepressiva Tabletten der älteren Generation (Amitriptylin, Clomipramin, Imipramin).
Gefährlicher Mischkonsum
Während der Therapie mit Antidepressiva muss auf Alkohol verzichtet werden. Da Alkohol die Wirkung verstärkt, kann es bei gleichzeitigem Alkoholkonsum zu einem Bewusstseinsverlust kommen, im schlimmsten Fall mit Todesfolge. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln. Eine gefährliche Kombination stellt die parallele Einnahme von Amphetaminen dar. Bei bipolaren Störungen muss gewissenhaft auf Einflüsse geachtet werden, die die Ansprechbarkeit auf die Medikamente verändern. Nikotin und Koffein können sich diesbezüglich einen ungünstigen Einfluss ausüben.
Trizyklische Antidepressiva – Missbrauch und Folgen
Vergiftungen mit trizyklischen Antidepressiva nehmen Platz zwei auf der Liste der häufigsten Todesursachen in suizidaler Absicht ein.
Tödliche Dosis
Erwachsene erreichen mit sieben Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht die tödliche Dosis. Das entspricht der zehnfachen therapeutischen Menge. Missbräuchliche Anwendung wie das Verändern der Dosierung, die Weitergabe an andere oder die zeitgleiche Einnahme anderer psychoaktiver Substanzen kann lebensbedrohlich sein.
Antidepressiva nicht unkontrolliert absetzen
Eine unkontrollierte Erhöhung und die Verringerung der Dosis sind gefährlich für die Betroffenen. Der letztere Fall birgt die Gefahr des Wiederauftretens der Depressionen. Ohne einen Arzt zu konsultieren, sollten Sie keine Antidepressiva absetzen. Um Absetzeffekte zu vermeiden, muss sich aus der aktuellen Medikation ausgeschlichen werden. Bei den Absatzeffekten handelt es sich nicht um Entzugserscheinungen, wie sie bei Suchtkranken auftreten. Entgegen dem weitverbreiteten Glauben machen Antidepressiva nicht süchtig.
Pflanzliche Präparate als Alternative?
Trizyklische Antidepressiva rezeptfrei zu bekommen, ist wegen der vielfältigen Nebenwirkungen nicht möglich. Pflanzliche Antidepressiva wie Johanniskraut enthalten Bestandteile, die anderen Wirkstoffgruppen angehören. Sie können rezeptfrei erworben werden und helfen in der Regel nur bei leichten depressiven Störungen. Johanneskraut-Präparate mit einer Wirkmenge ab 300 Milligramm sind rezeptpflichtig.
Nachweis von trizyklischen Antidepressiva
Verschiedene Faktoren erschweren die optimale Dosierung der Antidepressiva Medikamente. Aus einer großen Anzahl von Medikamenten mit unterschiedlichem Wirkprofil muss das geeignete herausgefunden und getestet werden. Die starken Nebeneffekte verlangen die Anwendung der niedrigsten Wirkdosis.
Davon zu unterscheiden sind Drogentests zum Nachweis des Missbrauchs trizyklischer Antidepressiva. Auch diese Tests sind online erhältlich und können problemlos zu Hause durchgeführt werden.
Wirkstoffsuche mit DNA-Analyse
Ein Behandlungseffekt lässt sich erst nach einiger Zeit feststellen und wird maßgeblich durch die verstoffwechselnden Enzyme beeinflusst. Die Ausstattung mit diesen Enzymen variiert von Mensch zu Mensch und lässt sich über eine DNA-Analyse ermitteln. Damit steht ein Werkzeug zur Verfügung, das bereits zu Beginn der Therapie als Antidepressiva-Test eingesetzt werden kann.
Das Ergebnis dieser Untersuchung schließt die Empfehlung für alternative Medikationen und die passende Dosis ein. Der Patient kann den entsprechenden DNA-Test kaufen und lässt sich in der Arztpraxis Blut abnehmen. Beides wird an ein Speziallabor verschickt, das die Resultate nach wenigen Tagen zurücksendet.
Drogentest Trizyklische Antidepressiva in 5 Minuten
Nicht nur der Verlauf nach erfolgreicher Therapieeinstellung, sondern auch ein möglicher Missbrauch von Antidepressiva lassen sich mit einem Urin-Test überprüfen. Dieser ist als Drogentest ausgelegt und erlaubt zusätzlich die Auswertung von Drogen und deren Abbauprodukten. Die Tests können Sie bequem und diskret online bestellen.
Drogentests für TCA sind einfach zu handhaben, ein Arztbesuch ist dazu nicht erforderlich. Sie können den Test selbst zu Hause durchführen. Alles, was Sie brauchen, ist eine Urinprobe. Sämtliche Materialien für den Test bekommen Sie mit Ihrer Bestellung zugeschickt.
Durchgeführt wird der TCA-Drogentest wie ein Schwangerschaftstest. Tauchen Sie den Teststreifen in die Urinprobe und lesen Sie nach fünf Minuten das Ergebnis ab.
Trizyklische Antidepressiva zählen zu den ältesten Arzneistoffen gegen Depressionen. Sie wirken über die Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Mundtrockenheit, Gewichtszunahme, Verstopfung und Müdigkeit. Es gibt DNA-Tests, die Aufschluss über eine optimale Therapieeinstellung geben und Urin-Tests, die als Selbsttest zur Verlaufskontrolle eingesetzt werden können. Bestellen Sie jetzt Ihren Antidepressiva-Test hier auf Heimtest-Schnelltests.de!
Quellen:
abgerufen am 25.03.2024
abgerufen am 25.03.2024
abgerufen am 25.03.2024
abgerufen am 25.03.2024
abgerufen am 25.03.2024
abgerufen am 25.03.2024
abgerufen am 25.03.2024
abgerufen am 25.03.2024